Hohholz
Hohholz Markt Emskirchen Koordinaten: 49° 35′ 32″ N, 10° 42′ 57″ O
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Höhe: | 370–397 m ü. NHN |
Einwohner: | 123 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91448 |
Vorwahl: | 09104 |
Hohholz ist ein Gemeindeteil des Marktes Emskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Beim Dorf entspringt der Albach, der ein linker Zufluss der Mittleren Aurach ist. Der Ort ist ringsum von Wald umgeben: im Nordwesten Bertholdswaldung, im Norden Ochsengraben, im Nordosten Hutschlag, im Südosten Leintännig und im Südwesten Glaswald. Im Südosten liegen auch die Oberalbachteiche. Die Staatsstraße 2414 führt nach Brunn (2,3 km südlich) bzw. am Kleehof vorbei nach Birnbaum (3,7 km nördlich).[2]
Geschichte
Der auf eine späte Rodungssiedlung („hoch im Wald oder im Hochwald“) zurückgehende Ort[3] wurde erstmals 1361/64 im burggräflichen Salbuch als „Hoͤhuͤltz“ erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zum burggräflichen Amt Schauerberg. Nach dessen Auflösung unterstand der Ort dem neu geschaffenen Amt Emskirchen. Im Anschluss wurde den Herren von Seckendorff der Anspruch auf den Zehnten gegeben. 1459 verkauften diese ihren Anspruch in „Hochholtz“ an den Nürnberger Bürger Konrad Baumgarten.[4] 1486 wurde der Ort Heinrich von Lüchau zu Lehen gegeben. 1517 kam der Ort in Besitz der Schenken von Limpurg, die fraischliche Obrigkeit hatte jedoch das markgräfliche Amt Emskirchen. Von 1559 bis ins frühe 18. Jahrhundert gehörte der Ort größtenteils den Herren von Heßberg, ab dem 24. Mai 1753 den Grafen von Pückler-Limpurg.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hohholz 13 Anwesen (8 Güter, 1 Haus, 1 Ziegelei, 1 Hirtenhaus). Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen übte die Herrschaft Brunn aus.[6]
1810 kam Hohholz an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Brunn und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Brunn zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) bildete Hohholz mit Kaltenneuses, Tanzenhaid, Vierzehnmorgen[7] und Ziegelhütte eine eigene Ruralgemeinde.[8][9] Sie unterstand bis 1833 dem Patrimonialgericht Brunn unmittelbar und nur mittelbar in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch. Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei hatte bis 1833 das Patrimonialgericht, von 1833 bis 1848 das Pflegamt Brunn inne.[10] Ab 1862 gehörte Hohholz zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1919–1929: Finanzamt Markt Erlbach, 1929–1972: Finanzamt Neustadt an der Aisch, seit 1972: Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Erlbach (1879 in das Amtsgericht Markt Erlbach umgewandelt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Fürth zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Neustadt an der Aisch. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,977 km².[11]
Am 1. Januar 1972 wurde Hohholz im Zuge der Gebietsreform nach Emskirchen eingemeindet.[12]
Baudenkmäler
- ehemaliges Rittergut mit Stall, Scheune und Einfriedung
- 41 Grenzsteine des ehemaligen gräflich Pücklerschen Hochgerichtssprengels
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Hohholz
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 176 | 232 | 247 | 233 | 232 | 237 | 232 | 217 | 216 | 206 | 176 | 182 | 176 | 192 | 168 | 161 | 174 | 152 | 153 | 218 | 212 | 216 | 195 | 145 |
Häuser[13] | 34 | 35 | 40 | 40 | 42 | 42 | 42 | 44 | ||||||||||||||||
Quelle | [14] | [15] | [16] | [16] | [17] | [16] | [18] | [16] | [16] | [19] | [16] | [16] | [20] | [16] | [16] | [16] | [21] | [16] | [16] | [16] | [22] | [16] | [11] | [23] |
Ort Hohholz
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 91 | 155 | 150* | 155 | 137 | 126 | 112 | 149 | 134 | 99 | 123* |
Häuser[13] | 18 | 21 | 27 | 29 | 30 | 33 | 33 | 48* | |||
Quelle | [14] | [15] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [11] | [23] | [1] |
Persönlichkeiten
Der Hofbesitzer Seewald gehörte als Mitglied der ständischen Volksvertretung (zu der auch der Neustädter Dekan Bauer gehörte) 1848 dem Parlament an.[24]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hochholz. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 689 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 102–103 (Digitalisat). Ebd. S. 201 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hochholtz. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 259 (Digitalisat).
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 103.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 90.
Weblinks
- Hohholz in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. September 2021.
- Hohholz in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Hohholz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
- ↑ Hohholz im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 112 (Erstausgabe: 1950).
- ↑ H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 103.
- ↑ H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 81 f.
H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 26. - ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 102 f.
- ↑ Ortsteil ist 1905 abgegangen.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 33 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 223.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 201.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 805 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 43 (Digitalisat). Für die Gemeinde Hohholz zuzüglich der Einwohner von Kaltenneuses (S. 46) und Tanzenhaid (S. 90).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 101 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1060, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1226, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1160 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1233 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1098 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
- ↑ Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 626 (Erstausgabe: 1950).