Dürrnbuch (Emskirchen)

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Dürrnbuch
Koordinaten: 49° 31′ 5″ N, 10° 43′ 20″ O
Höhe: 386–397 m ü. NHN
Fläche: 5,16 km²[1]
Einwohner: 219 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 42 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91448
Vorwahl: 09102
Der Emskirchener Gemeindeteil Dürrnbuch
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Dürrnbuch ist ein Gemeindeteil des Marktes Emskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Beim Kirchdorf entspringt der Fembach (im Oberlauf Dürrnbucher Graben genannt), der ein linker Zufluss der Zenn ist. Im Süden liegt die Dürrnbucher Höhe, 0,5 km nordwestlich das Neuland, 1 km nördlich die Egertenhöhe und 0,5 km östlich der Geiersberg. Die Kreisstraße NEA 19 führt nach Bräuersdorf zur Bundesstraße 8 (2,1 km nordöstlich) bzw. nach Siedelbach (1,5 km südwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Wilhermsdorf zur Kreisstraße FÜ 18 (3 km südlich), nach Emskirchen (3 km nördlich) und nach Laubendorf (3,2 km südöstlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde am 2. August 1307 als „Dvrrenbvch“ erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der Burggraf Friedrich IV. dem Kloster St. Klara Nürnberg die Einkünfte eines Gutes in diesem Ort übertrug. 1329 und 1402 wurden Adelige des Geschlechts Seckendorff in „Durrenbuch“ bzw. „Dürrenpuch“ erwähnt. 1330 wurde erwähnt, dass auch die Reichsstadt Nürnberg Besitz in „Dvrrenbuch“ hatte. Im burggräflichen Salbuch (1361/64) heißt es, dass der Ort dem burggräflichen Amt Schauerberg unterstand. Im Salbuch des Klosters Heilsbronn von 1402 wurden zwei Anwesen in „Duernpuch“ verzeichnet. Das Kloster Langenzenn hatte dort fünf Anwesen, der Deutsche Orden drei Anwesen.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Dürrnbuch 16 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Fraischvogteiamt Emskirchen-Hagenbüchach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kasten- und Jurisdiktionsamt Emskirchen. Grundherren waren das Fürstentum Bayreuth (14 Anwesen; Kasten- und Jurisdiktionsamt Emskirchen: 1 Wirtshaus, 2 Güter, 2 Tropfhäuser, 1 Schmiede; Kastenamt Neuhof: 2 Güter; Klosteramt Langenzenn: 6 Güter) und das St.-Klara-Klosteramt der Reichsstadt Nürnberg (1 Halbhof, 1 Gut).[5]

1810 kam Dürrnbuch an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Emskirchen zugeordnet. 1813 entstand die Ruralgemeinde Dürrnbuch, zu der Neidhardswinden und Finkenmühle gehörten. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden zwei Ruralgemeinden gebildet:

  • Dürrnbuch;
  • Neidhardswinden mit Finkenmühle.[6][7]

Die Ruralgemeinde Dürrnbuch war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch.[8] Ab 1862 gehörte Dürrnbuch zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1919–1929: Finanzamt Markt Erlbach, 1929–1972: Finanzamt Neustadt an der Aisch, seit 1972: Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Markt Erlbach (1879 in Amtsgericht Markt Erlbach umbenannt), von 1959 bis 1972 war das Amtsgericht Fürth zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Neustadt an der Aisch. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,159 km².[1]

Am 1. Januar 1972 wurde Dürrnbuch im Zuge der Gebietsreform nach Emskirchen eingemeindet.[9]

Baudenkmäler

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970 1987
Einwohner 209 236 266 277 275 278 262 270 293 288 278 248 233 239 271 265 245 233 222 335 314 283 217 218 219
Häuser[10] 37 42 40 41 41 43 47 48 53
Quelle [11] [12] [13] [13] [14] [13] [15] [13] [13] [16] [13] [13] [17] [13] [13] [13] [18] [13] [13] [13] [19] [13] [1] [20] [2]

Religion

Seit der Reformation ist der Ort überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren nach St. Georg (Laubendorf) gepfarrt. Seit dem 1. Januar 2007 ist die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Dürrnbuch der Pfarrei Emskirchen mit den weiteren Kirchengemeinden Emskirchen und Neidhardswinden zugepfarrt.[21] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Michael (Wilhermsdorf) gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Commons: Dürrnbuch (Emskirchen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
  2. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
  3. Dürrnbuch im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 90 f.
    G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Band 2, S. 327.
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 91. Dort fälschlicherweise 17 Anwesen angegeben.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 33 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 224.
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 198.
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
  10. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 19 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 99 (Digitalisat).
  13. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1270 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
  21. Amtsblatt der evangelisch-lutherischen Kirchen in Bayern: 2007 Heft 06 S. 194. (PDF) 14. Mai 2007, abgerufen am 20. April 2020.