Rennhofen

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Rennhofen
Koordinaten: 49° 32′ 58″ N, 10° 39′ 47″ O
Höhe: 385 m ü. NHN
Einwohner: 115 (2012)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91448
Vorwahl: 09161

Rennhofen ist ein Gemeindeteil des Marktes Emskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Durch das Kirchdorf fließt ein namenloser Bach, der ein rechter Zufluss des Flugsbachs ist, der wiederum ein linker Zufluss der Mittleren Aurach ist. 0,5 km nordwestlich des Ortes liegt das Geldfeld, dahinter liegt der Eichwald. 0,75 km nördlich beginnt das Waldgebiet Tremmelfeld und 0,5 km östlich Gauling. 1 km südwestlich liegt das Rennhofer Feld.

Die Kreisstraße NEA 24 führt nach Herrnneuses (1,5 km westlich) bzw. an Buchklingen vorbei zur Staatsstraße 2244 bei Neuschauerberg (3 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls nach Buchklingen (0,8 km südöstlich) bzw. nach Bottenbach (1 km nordöstlich).[1]

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1158 in einem Schutzbrief des Klosters Münchaurach als „Rinhofen mit der Capellen und seinen Zugehörungen“. Zwischen 1439 und 1449 wurde die Kirche St. Margaretha von der Äbtissin Margaretha Seckendorff-Rinnhofe errichtet. Alljährlich am 13. Juli wird das Margarethenfest gefeiert.

Vom Kloster Birkenfeld, das enge Beziehungen zum Adelsgeschlecht Seckendorff hatte,[2] wurde eine Wallfahrt zur St.-Margaretha-Kapelle begründet, die auch noch nach der Reformation im 16. Jahrhundert bestand.[3][4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Rennhofen mit Bottenbach eine Realgemeinde. In Rennhofen gab es 28 Anwesen. Das Hochgericht übte teils das brandenburg-bayreuthische Stadtvogteiamt Neustadt an der Aisch, teils die Herrschaft Wilhermsdorf aus. Einen Gemeindeherrn gab es nicht. Grundherren waren das Fürstentum Bayreuth (21 Anwesen; Kastenamt Neustadt an der Aisch: 9 Güter, 1 Halbgut, 1 Gütlein; Klosteramt Münchaurach: 8 Güter, 2 Gütlein) und die Herrschaft Wilhermsdorf (4 Güter, 1 Haus, 2 Halbhäuser).[5]

1810 kam Rennhofen an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Herrnneuses und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Herrnneuses zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Rennhofen, zu der Bottenbach gehörte.[6][7] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Neustadt an der Aisch zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch (1919 in Finanzamt Neustadt an der Aisch umbenannt, seit 1972 Finanzamt Uffenheim).[8] Ab 1862 gehört Rennhofen zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Neustadt (1879 in das Amtsgericht Neustadt an der Aisch umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,477 km².[9]

Am 1. Januar 1972 wurde Rennhofen im Zuge der Gebietsreform nach Emskirchen eingemeindet.[10]

Im Jahr 1997 entstand in Rennhofen ein großer Biergarten, das Baumhaus.[11]

Baudenkmal

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Rennhofen

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 167 192 230 230 229 215 203 203 198 207 197 199 184 173 168 184 179 156 144 210 209 176 139 144
Häuser[12] 33 37 42 37 36 36 33 31
Quelle [13] [14] [15] [15] [16] [15] [17] [15] [15] [18] [15] [15] [19] [15] [15] [15] [20] [15] [15] [15] [21] [15] [9] [22]

Ort Rennhofen

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002012
Einwohner 112 135 155 142 146 130 128 154 104 111 111 115
Häuser[12] 23 27 27 26 26 24 23 24
Quelle [13] [14] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [9] [22] [23]

Literatur

Weblinks

Commons: Rennhofen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Rennhofen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  2. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 150 f. (Erstausgabe: 1950).
  3. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S. 190 (Erstausgabe: 1950).
  4. Die Wegbereiter. Die Geschichte der Zisterzienser in unseren Breiten. In: Fränkische Landeszeitung (12. Juni 2018).
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 125.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 60 (Digitalisat).
  7. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 221.
  8. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 189.
  9. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 807 (Digitalisat).
  10. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
  11. ww.bierstrasse-franken.de: Baumhaus.
  12. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 75 (Digitalisat). Für die Gemeinde Rennhofen zuzüglich der Einwohner von Bottenbach (S. 11).
  14. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 201 (Digitalisat).
  15. a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 180, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  16. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1057, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1223, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1157 (Digitalisat).
  19. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1230 (Digitalisat).
  20. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1268 (Digitalisat).
  21. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1101 (Digitalisat).
  22. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).