Buchklingen (Emskirchen)
Buchklingen Markt Emskirchen Koordinaten: 49° 32′ 29″ N, 10° 40′ 7″ O
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Höhe: | 393 m ü. NHN |
Einwohner: | 66 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91448 |
Vorwahl: | 09104 |
Buchklingen ist ein Gemeindeteil des Marktes Emskirchen im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Beim Dorf entspringt das Küferbächlein, das ein linker Zufluss der Mittleren Aurach ist. Im Südwesten liegt das Waldgebiet Fürstlein, 0,5 km südöstlich Tiergarten und 0,25 km nordöstlich Gauling. Im Osten liegt das Goldstaudenfeld.
Der Ort wird von der Kreisstraße NEA 24 tangiert, die an Rennhofen vorbei nach Herrnneuses (2,3 km nordwestlich) bzw. zur Staatsstraße 2244 bei Neuschauerberg (2,1 km südöstlich) führt. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt die Kreisstraße NEA 24 kreuzend nach Rennhofen (0,9 km nördlich), eine weitere führt nach Kotzenaurach (1,7 km südlich).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1195 als „Buchinclingin“ erstmals in einer Urkunde erwähnt, in der der Graf Eckehard und seine Frau Gisela dem Dom zu Würzburg einen Weinberg in der Nähe dieses Ortes schenkte. 1361/64 wurde im burggräflichen Salbuch erwähnt, dass „Beuchlinggen“ dem Vogtamt Rennhofen untersteht. Im Anschluss unterstand der Ort dem neu geschaffenem Amt Emskirchen des Markgrafentums Brandenburg-Kulmbach. 1486 wurde erstmals ein „Schloss Puchklingen“ erwähnt. Es gehörte ursprünglich Michael von Seckendorff und wechselte in der Folgezeit mehrfach seine Besitzer. Anfang des 18. Jahrhunderts kam der Ort an die in Wilhermsdorf residierende Familie von Hohenlohe.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Buchklingen 17 Anwesen (Schlösslein, altes Schloss, Wirtshaus, Meierhaus, Schäferei, 3 Güter, 3 Gütlein, 4 Häuser, 2 Häuslein). Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte die Herrschaft Wilhermsdorf aus. Die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Rittergut Buchklingen inne.[4] Das Rittergut hatte noch grundherrliche Ansprüche in Holzmühle (2 Anwesen), Kotzenaurach (20) und Neidhardswinden (33).
Im Jahre 1810 kam Buchklingen an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1811 der Steuerdistrikt Buchklingen gebildet, zu dem Holzmühle, Kappersberg, Knochenhof, Kotzenaurach und Ziegelhütte gehörten. 1813 entstand die Ruralgemeinde Buchklingen, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war mit Ausnahme von Kotzenaurach. 1815 wurden zwei Ruralgemeinde gebildet:
- Buchklingen mit Holzmühle und Kotzenaurach, das eingemeindet wurde;
- Kappersberg mit Knochenhof und Ziegelhütte.[5][6]
Die Ruralgemeinde Buchklingen war bis 1818 dem Herrschaftsgericht Wilhermsdorf unmittelbar und nur mittelbar in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Markt Erlbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Neustadt an der Aisch, unmittelbar ab 1818. Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei hatte jedoch bis 1839 das Patrimonialgericht Wilhermsdorf inne. Am 9. November 1824 wurde Kotzenaurach wieder eine eigene Ruralgemeinde.[7] Ab 1862 gehörte Buchklingen zum Bezirksamt Neustadt an der Aisch (1939 in Landkreis Neustadt an der Aisch umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Markt Erlbach (1920–1929: Finanzamt Markt Erlbach, 1929–1972: Finanzamt Neustadt an der Aisch, seit 1972: Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb bis 1879 beim Landgericht Markt Erlbach, von 1880 bis 1959 war das Amtsgericht Markt Erlbach zuständig, von 1959 bis 1972 das Amtsgericht Fürth, seitdem ist es das Amtsgericht Neustadt an der Aisch. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,166 km².[8]
Am 1. Januar 1972 wurde die Gemeinde Buchklingen im Zuge der Gebietsreform aufgelöst: Holzmühle wurde nach Markt Erlbach eingemeindet, Buchklingen nach Emskirchen.[9]
Baudenkmäler
- Burgstall Buchklingen
- Haus Nr. 1: zugehöriger Stall; am Westgiebel über kleinem Rechteckfenster mit Anschlag Allianzwappen Schutzbar-Wolfstein zwischen Flaschensäulchen 16. (?) 3, von der Wasserburg[10]
- Haus Nr. 8: zweigeschossiges Wohnstallhaus, Fenster teilweise ausgewechselt; im Türsturz VSK 1819[10]
- Bei Haus Nr. 8: ehemalige Zehntscheune
- Bei Haus Nr. 17: Scheune
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Buchklingen
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 90 | 118 | 120 | 114 | 118 | 119 | 111 | 107 | 108 | 105 | 73 | 80 | 85 | 96 | 96 | 91 | 90 | 87 | 86 | 126 | 118 | 114 | 81 | 68 |
Häuser[11] | 21 | 21 | 20 | 21 | 19 | 17 | 17 | 18 | ||||||||||||||||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [14] | [15] | [14] | [16] | [14] | [14] | [17] | [14] | [14] | [18] | [14] | [14] | [14] | [19] | [14] | [14] | [14] | [20] | [14] | [8] | [21] |
Ort Buchklingen
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 86 | 109 | 109 | 101 | 96 | 76 | 84 | 111 | 75 | 61 | 66 |
Häuser[11] | 20 | 19 | 19 | 18 | 16 | 16 | 17 | 18 | |||
Quelle | [12] | [13] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [8] | [21] | [1] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Buchklingen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 663 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 86 (Digitalisat). Ebd. S. 198 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Buchklingen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 233 (Digitalisat).
- Hans Sponholz u. a. (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 720137675, S. 81.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, DNB 730125742, S. 40.
Weblinks
- Buchklingen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
- Buchklingen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. September 2019.
- Buchklingen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 339 (Digitalisat).
- ↑ Buchklingen im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ H. Sponholz (Hrsg.): Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 81.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 86.
- ↑ Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 33 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 223.
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 198.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 803 (Digitalisat).
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 535.
- ↑ a b R. Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch, S. 40. Denkmalschutz mittlerweile aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 14 (Digitalisat). Für die Gemeinde Buchklingen zuzüglich der Einwohner von Holzmühle (S. 43).
- ↑ a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 99 (Digitalisat).
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 179, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1231 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1269 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1095 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).