Transportgeschwader 4

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Transportgeschwader 4

Aktiv Mai 1943 bis 20. Oktober 1944
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
Truppengattung Fliegertruppe
Typ Transportgeschwader
Gliederung Geschwaderstab und 4 Gruppen
Ausrüstung Arado Ar 232
Focke-Wulf Fw 200
Junkers G 38
Junkers Ju 52
Junkers Ju 252
Junkers Ju 352
Junkers Ju 90
Lioré & Olivier LeO 45
Messerschmitt Me 323
Piaggio P.108
Zweiter Weltkrieg Unternehmen Weserübung
Luftlandeschlacht um Kreta
Schlacht um Stalingrad
Alliierte Landung in der Normandie
Geschwaderkommodore
Erster Kommodore Oberst Richard Kupschus

Das Transportgeschwader 4 war ein Verband der Luftwaffe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Aufstellung

Der Stab des Transportgeschwaders 4 wurde im Mai 1943 aufgestellt. Als neue I. Gruppe wurde die zuvor selbstständige Kampfgruppe zur besonderen Verwendung 105 (KGr. z.b.V. 105) umbenannt, die bereits seit März 1940 bestand. Die II. und die III. Gruppe entstanden aus den seit 10. Dezember 1941 bestehenden KGr. z.b.V. 500 und KGr. z.b.V. 400. Die IV. Gruppe wurde aus der seit dem 17. Dezember 1941 bestehenden KGr. z.b.V. 700 gebildet. Zusätzlich zu den 16 Staffeln dieser 4 Gruppen kam im August 1944 noch eine selbstständige 17. Staffel hinzu, die ehemalige Seetransportstaffel 1. Die I. bis III. Gruppe waren mit dem dreimotorigen Transportflugzeug Junkers Ju 52 ausgestattet. Die IV. Gruppe flog mit der Arado Ar 232, Focke-Wulf Fw 200, Junkers Ju 252, Junkers Ju 352, Junkers Ju 90, der französischen Lioré & Olivier LeO 45 der Messerschmitt Me 323 und der italienischen Piaggio P.108. Die Geschwaderkennung war G6. Am 20. Oktober 1944 wurde der Geschwaderstab, die I. und II. Gruppe aufgelöst. Die III. und IV. Gruppe bestanden bis zur Kapitulation im Mai 1945 fort.

Geschichte

Beim Unternehmen Weserübung, der Besetzung Dänemarks und Norwegens, kam die Kampfgruppe z.b.V. 105 unter dem X. Fliegerkorps zum Einsatz. Diese lag in Kiel-Holtenau (Lage).[1]

Junkers G 38 der KGr. z.b.V. 105, 1939–41

Bei der am 20. Mai 1941 beginnenden Luftlandeschlacht um Kreta war die Kampfgruppe z.b.V. 105 dem XI. Fliegerkorps der Luftflotte 4 unterstellt. Vom griechischen Flugplatz Tanagra (Lage) aus, flog sie Fallschirmjäger und Luftlandetruppen nach Kreta.[2][3]

Die Kampfgruppe z.b.V. 105 wechselte zum 22. Juni 1941, bei Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges zum II. Fliegerkorps der Luftflotte 2.[4] Im Jahr 1942 wechselte sie zur Luftflotte 4 in den Süden der Ostfront. Zum Jahreswechsel 1942/43 war sie, vom Flugplatz Tazinskaja (Lage) aus, zusammen mit den KGr. z.b.V. 500 und KGr. z.b.V. 700 bei der Luftbrücke zum Stalingrader Kessel eingesetzt.[5]

Währenddessen war die KGr. z.b.V. 400 im Mittelmeerraum beim Lufttransportführer Mittelmeer der Luftflotte 2 eingesetzt. Von Brindisi (Lage) in Italien aus flog sie Versorgungseinsätze für die deutschen Truppen in Nordafrika.[6]

Die I. und II. Gruppe des Transportgeschwaders 4 unterstanden im zweiten Halbjahr 1943 dem X. Fliegerkorps des Luftwaffenkommandos Südost in Griechenland.[7]

Bei Beginn der alliierten Landung in der Normandie war die IV. Gruppe des Transportgeschwaders 4, in Le Bourget (Lage) liegend, der Luftflotte 3 unterstellt.[8]

Kommandeure

Geschwaderkommodore

Dienstgrad Name Zeit
Oberst Richard Kupschus Mai 1943 bis 1944
Major Reimann November 1944 bis 20. Oktober 1944

Gruppenkommandeure

I. Gruppe
  • Major Rüdiger Jakob, 18. Mai 1943 bis 13. Mai 1944
  • Oberst Josef Kögl, 13. Mai 1944 bis 28. Juli 1944
  • Oberstleutnant Emil Herbst, 28. Juli 1944 bis 24. September 1944
  • Major Kurt Schneidenberger, 24. September 1944 bis Oktober 1944
II. Gruppe
  • Oberstleutnant Werner Hoffmann, 15. Mai 1943 bis 24. Februar 1944
  • Major Emil Herbst, 24. Februar 1944 bis 28. Juli 1944
III. Gruppe
  • Major Herbert Heyer, Mai 1943 bis 1944
  • Hauptmann Reinhard Wenning, 1944
  • Hauptmann Jakobs, 1944
  • Hauptmann Hans-Hermann Brambach, 24. Oktober 1944 bis 8. Mai 1945
IV. Gruppe
  • Major Ferdinand Muggenthaler, Mai 1943 bis 18. September 1943
  • Hauptmann Heinrich Hans, 18. September 1943 bis Mai 1945

Bekannte Geschwaderangehörige

Literatur

  • Wolfgang Dierich: Die Verbände der Luftwaffe 1935–1945. Gliederungen und Kurzchroniken ein Dokument. Hrsg.: Wolfgang Dierich. Verlag Heinz Nickel, Zweibrücken 1993, ISBN 3-925480-15-3 (703 S.).

Einzelnachweise