Benutzer:Chivista/Zitate

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Da man immer mal wieder interessante Zitate hört oder liest und bald wieder vergisst – zumindest den genauen Wortlaut bzw. von wem es stammt und häufig auch keine reputable Quelle (wieder)findet –, möchte ich hier nach und nach einige m.E. interessante Zitate festhalten:

Allgemeines

  • Von den Geheimnissen des Flusses aber sah er heute nur eines, das ergriff seine Seele. Er sah: dies Wasser lief und lief, immerzu lief es, und war doch immer da, war immer und allezeit dasselbe und doch jeden Augenblick neu!
Hermann Hesse, deutsch-schweizerischer Schriftsteller
Quelle: Hermann Hesse: Siddhartha, im Kapitel Der Fährmann. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1994, ISBN 3-518-01227-4, S. 93
  • I would rather be alone than in the company of most people that I’ve met.
(Ich bin lieber allein als in Gesellschaft der meisten Leute, denen ich begegnet bin.)
– Ellen Clarke, Mutter von George du Maurier
In ihrer Familienchronik The Du Mauriers (Heron Books, S. 48) schreibt Daphne du Maurier ihrer Urgroßmutter diese Worte zu, doch darf aufgrund des mit vielen wörtlichen „Überlieferungen“ und im Romanstil geschriebenen Buches angezweifelt werden, dass dieses Zitat tatsächlich von ihr stammt. Vielleicht drückt die Autorin darin ihr eigenes Empfinden aus?
  • Ich habe nie gesagt, ich liebe das Alleinsein. Ich habe gesagt, ich möchte in Ruhe gelassen werden. Das ist ein Unterschied.
Greta Garbo, Schauspielerin
Quelle: zitate.eu
  • Wer mich besucht, erweist mir eine Ehre. Wer mich nicht besucht, macht mir eine Freude.
Henry de Montherlant, französischer Schriftsteller
Quelle: gutezitate.com
  • Der einzige Mensch, der hierherkommt, ist der Briefträger – und genauso mag ich es.
– aus einer Episode der Serie Mankells Wallander
  • There’s a possibility of sacredness in whatever you do, depending on how you do it.
(Alles was man tut kann heilig sein, wenn man es mit der richtigen Einstellung tut.)
Mutter Dolores, Schauspielerin und Nonne
Quelle: Mother Dolores Hart, O.S.B. and Richard DeNeut: The Ear of the Heart (San Francisco, 2013), S. 357
  • Es gibt nichts überzeugenderes als das eigene Beispiel, um eine Idee auszudrücken oder zu verteidigen.
Che Guevara
Quelle: Ernesto Che Guevara: Der neue Mensch. Bonn 1990, ISBN 3-89144-009-X, S. 11
  • Ich bin gegen die christliche Form der Nächstenliebe. Wenn ich einen armen Mann sehe, der mich innerlich anrührt, dann gebe ich ihm fünf Pesos. Wenn er mich nicht bewegt, wenn er mir nicht gefällt, dann gebe ich ihm nichts. Ich handele also nicht wirklich aus Nächstenliebe.
Luis Buñuel, Regisseur
Quelle: Bill Krohn / Paul Duncan (Hg.): Luis Buñuel – Sämtliche Filme (Köln, 2005), S. 64
  • Ich schwimme gerne gegen den Strom, weil dann kommt man am ehesten an die Quelle.
Dieter Hallervorden, deutscher Komiker
Quelle: Dieter Hallervorden im Gespräch mit Sandra Maischberger (3:50 Min.)
  • »Geh nie mit leeren Händen aus dem Raum«, … was soviel heißt wie: Es gibt immer ein leeres Glas im Wohnzimmer, das in die Spüle gehört, eine Zeitschrift im Schlafzimmer, die ins Wohnzimmer zurück muss, und so weiter. Sie brachte mir bei, wie man mit möglichst geringem Aufwand Ordnung hält und saubermacht.
Isabella Rossellini über eine wichtige Eigenschaft, die ihre Mutter Ingrid Bergman sie lehrte.
Quelle: Isabella Rossellini: Some Of Me, Schirmer/Mosel, München 1997, ISBN 3-88814-898-7, S. 16
  • Lieber barfuß zum Strand als mit dem Mercedes ins Büro.
Ronald Schill, „Richter Gnadenlos“
Quelle: Schill will Schriftsteller in Uruguay werden (RP-Online, Artikel vom 15. April 2004)
  • Nicht das Erreichte zählt, sondern das Erzählte reicht.
– Jürgen Leber, Kabarettist aus dem Rhein-Main-Gebiet (offizielle Website: Übber misch)
Quelle:Jürgen Leber: Hessenmän – Der Held für Hessen! (9:57)
  • Früher hieß das Schulden machen, heute heißt das Moderne Finanzierungsformen
Heribert Bruchhagen, deutscher Fußballfunktionär
Quelle: Sendung Doppelpass – Der Sport1-Fußball-Talk vomm 19. März 2017
  • Ein erfolgreicher Mann ist ein Mann, der mehr verdient, als seine Frau ausgeben kann. Eine erfolgreiche Frau ist eine, die so einen Mann findet.
Mario Adorf, deutscher Schauspieler
Quelle: zitate.woxikon.de
  • Feminismus existiert nur, um hässliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren.
Charles Bukowski, US-amerikanischer Schriftsteller
Quelle: gutezitate.com
  • Mit welchem Geschlecht Sie in Deutschland geboren werden, hat keinen Einfluss auf Ihre Lebenszufriedenheit. Und das passt für mich nicht zu diesem „Frauen sind unterdrückt“, „Frauen geht’s so schlecht“, „Frauen werden irgendwie von Männern zu irgendwas gezwungen und diskriminiert“. Denn zumindest geht’s ihnen nicht schlechter als Männern.
Martin Schröder, deutscher Soziologe
Quelle: Planet Wissen: Lebensglück – Was uns zufrieden macht (am Ende der Sendung vom 18. November 2020)
  • Letzten Endes ist es nicht der Mangel an Geld, der einen Staat an den Rand des Bankrotts geraten läßt, sondern Mangel an Persönlichkeiten und Talenten.
Voltaire, französischer Philosoph
Quelle: Voltaire: Schule der Toleranz. (Weisheit der Welt – Band 25. Scherz Verlag, Bern München Wien für den Otto Wilhelm Barth Verlag, S. 42)
  • Was mich ganz allgemein betrübt, ist, wie sehr gerade Sprache und zwischenmenschliche Kommunikation in unserer Gesellschaft verkümmern. Dass ich Menschen sehe, die gegen den Laternenpfahl laufen, weil sie auf ihr Handy starren. Sprache ist heute nur noch eine SMS oder 140 Zeichen auf Twitter, ich verstehe das nicht, da schrumpft das Gehirn doch ein. Nein, das ist nicht mehr meine Welt.
Wolfgang Kleff, deutscher Fußballtorhüter
Quelle: Das ist nicht mehr meine Welt: Interview mit Wolfgang Kleff (Artikel vom 6. Oktober 2018)
  • Yes, I insulted Vieira, but only as an answer to his insults. He called me „a gypsy shit“, and so I answered back with „black shit“. I`m proud of being a gypsy, so I wasn‘t offended, and I don‘t see how he could be offended because I called him black.
(Ja, ich habe Vieira beleidigt, aber nur als Antwort auf seine Beleidigungen. Er hat mich „einen Scheiß Zigeuner“ genannt und darauf habe ich ihn als „Scheiß Schwarzen“ bezeichnet. Ich bin stolz darauf, ein Zigeuner zu sein, daher war ich nicht beleidigt, und ich verstehe nicht, weshalb er beleidigt sein könnte, weil ich ihn als Schwarzen bezeichnet habe.)
- Siniša Mihajlović, serbischer Fußballspieler
Quelle: Jonathan Wilson: Behind the Curtain: Travels in East European Football. Orion Books, London 2006, ISBN 978-0-7528-7945-1, S. 159
  • Sie sind ein Unglück für das deutsche Volk. Ihre Unattraktivität, Frau Merkel, wird nur noch übertroffen von Ihrer Inkompetenz. Ich zögere, einen Menschen nach seinem Äußeren zu beurteilen, aber Sie sind, glaube ich, der erste Mensch in meinem Leben, wo es mir physisch unangenehm ist, Sie überhaupt nur anzusehen. Da kommt in mir Übelkeit hoch. Ich will Ihnen ein Beispiel geben: der Glöckner von Notre Dame, der ist ja auch hässlich. Aber Sie sind von einer ganz anderen Hässlichkeit.
Christian Anders, österreichischer Schlagersänger und Komponist
Quelle: Christian Anders in einer offenen Videobotschaft an Angela Merkel (1:00 bis 1:46)
  • Ja, aber ich muss ja nicht selbstkritisch sein. Sie sind ja kritisch genug.
Christian Lindner, FDP-Politiker, als Antwort auf die Aussage von Jana Pareigis (Also selbstkritisch klingt anders) im ZDF-Mittagsmagazin vom 6. Januar 2021
Quelle: Einschränkungen teilweise unverhältnismäßig (am Ende des Interviews)

Literatur

  • Meiner Meinung nach ist das Wichtigste an einem Schriftsteller, dass er seine eigene Sprache findet.
  • Ich will umblättern und das Papier anfassen und riechen. … Das Papier hat einen Geruch, den kein Schirm ersetzen kann. Es tut mir leid, ich liebe ipads, aber Bücher sind besser.
Karl Lagerfeld, Modeschöpfer
Quelle: Artikel „Man muss Triviales lesen“ in der FAZ vom 19. Februar 2020, S. 7

Religiöser Sozialismus

  • Ich war vom Sozialismus so besessen, wie es ein religiöser Schwärmer von seinem Glauben sein kann. Der Vergleich zwischen den ersten Christen und den ersten Sozialisten ist, soziologisch und sozialpsychologisch betrachtet, gar nicht so abwegig, wie es viele Leute meinen.
Hendrik de Man, belgischer Sozialpsychologe und Politiker
Quelle: Hendrik de Man: gegen den Strom – Memoiren eines europäischen Sozialisten (Stuttgart, 1953), S. 47
  • Und wenn alle vorhandenen sozialistischen Programme falsch wären und alle sozialistischen Parteien zusammenbrächen, wir würden nun, da wir diese Wahrheit einmal geschaut haben, trotzdem und erst recht im Namen Gottes und Jesu Christi den Sozialismus verkündigen.
Leonhard Ragaz, Theologe und Mitbegründer der religiös-sozialen in der Schweiz
Quelle: Leonhard Ragaz: Eingriffe ins Zeitgeschehen: Reich Gottes und Politik. Texte von 1900 bis 1945 (Luzern, 1995), S. 97
  • Wenn alle Philosophen aus ihren Gräbern stiegen, um unter dem Vorsitz von Jesus Christus eine Tagung abzuhalten, so würde dieser Kongreß den Kommunismus (la communauté) proklamieren.
Étienne Cabet, französischer Frühsozialist
Quelle: Helmut Swoboda (Herausgeber): Der Traum vom besten Staat. Texte aus Utopien von Platon bis Morris. (München 1987, 3. Auflage), S. 313
  • Der wahre Socialismus … ist derjenige, welcher der wahren Erkenntnis entspringt, … welche erst dann eintritt, wenn alle Täuschungen verschwunden sind und der Mensch durch die Offenbarung seines eigenen wahren Wesens in seinem Inneren selber wahr geworden ist und sich selbst in Wahrheit erkennt. … Die Grundlage dieser Erkenntnis aber ist die Empfindung und das Bewußtsein … dass alle Menschen (nicht als Persönlichkeit betrachtet) dem Geiste nach in einer einzigen göttlichen Quelle ihren Ursprung haben und deshalb ihrem innersten Wesen nach ein einziges Wesen sind. Tritt diese Erkenntnis ein, so erkennt sich der Mensch als Ganzes im Ganzen; … Da wird er dann fähig, die Welt mit ganz anderen Augen zu betrachten als früher, wo noch sein Gesichtskreis durch seinen Egoismus oder Selbstwahn begrenzt war. … Der Socialismus bedarf daher vor allem einer religiösen Grundlage.
Franz Hartmann, deutscher Theosoph
Quelle: Franz Hartmann: Der Socialismus – vom Standpunkte der occulten Wissenschaft aus betrachtet, S. 6f

Sozialismus

  • Die sozialistische Ordnung … erlöst die Besitzenden von der Last des Besitzes und der Tragik der Ausbeutung.
Erwin Eckert, deutscher Politiker der KPD und Vorsitzender des Bundes der religiösen Sozialisten Deutschlands.
Quelle: Arnold Pfeiffer (Hrsg.): Religiöse Sozialisten. Walter Verlag, Otten 1976, S. 338. ISBN 3-530-16786-X
  • Allein eine solche Zahl, daß 365 Millionen Menschen genausoviel besitzen wie auf der anderen Seite 2,2 Milliarden Menschen, reicht völlig als Grund aus, um demokratischer Sozialist zu werden und Veränderungen auf dieser Welt einzufordern.
Gregor Gysi, deutscher Rechtsanwalt und Politiker
Quelle: Gregor Gysi: Nicht nur freche Sprüche (Berlin, 1998), S. 97. ISBN 3-89602-141-9
Ergänzend hierzu sei darauf hingewiesen, dass gemäß einem von Oxfam Anfang 2018 publizierten Bericht mit dem Titel „An Economy for the 99 Percent“ das reichste Prozent der Weltbevölkerung 50,8 Prozent des weltweiten Vermögens besitzt – und damit mehr als die restlichen 99 Prozent zusammen!

Abweichungen hiervon

  • „Sozialliberal“: das ist das modische Adjektiv, um eine rückwärtsgewandte Ideologie, die mit humanistischen Mätzchen eingefärbt ist, zu bezeichnen.
  • Die Modernität besteht darin, dem sozialen Fortschritt ein Ende zu bereiten und um ein Jahrhundert zurückzuschreiten.
– Éric Stemmelen, Statistiker und Wirtschaftswissenschaftler
Quelle: Éric Stemmelen: Operation Macron (Kassel), S. 30, 105. ISBN 9783946946151

Religion

  • Es hat kaum eine große Kultur ohne eine große Religion als deren Grundlage gegeben. Die Entstehung nahezu aller bekannten Kulturen ist stets begleitet gewesen oder vorbereitet worden von einer beachtlichen Religion, die deren wertvollsten Bestandteil verkörperte. Der Zusammenbruch einer großen Kultur oder das Ende einer Ära und der Beginn einer neuen im Leben der Geschichte ist ebenfalls gekennzeichnet gewesen durch den Niedergang der Religion oder durch die Verdrängung einer bestehenden Religion durch eine andere.
Pitirim Sorokin, russischer Soziologe
Quelle: Pitirim A. Sorokin: Die Wiederherstellung der Menschenwürde (Frankfurt am Main, 1952), S. 158
  • For those who believe, no explanation is necessary; for those who do not believe, no explanation is possible.
(Für diejenigen, die glauben, ist keine Erklärung notwendig; für jene, die nicht glauben, ist keine Erklärung möglich.)
– Einblendung zu Beginn des Films The Song of Bernadette
Quelle: The Song of Bernadette

Der Ursprung

  • Woher diese Schöpfung kam, ob Er sie schuf oder nicht: Er, der im höchsten Himmel weilt, der Überwacher, Er allein weiß es. Oder weiß auch Er es nicht?
Rigveda, der älteste Teil der vier Veden
  • Im Anfang war das Sein. Eines nur, ohne Zweites. Wohl sagen manche, im Anfang war das Nicht-Sein und aus diesem sei das Weltall entsprungen. Wie sollte Sein aus dem Nicht-Sein entspringen? Nein, … im Anfang war das Sein, nichts als das Sein. – Eines nur, ohne ein Zweites.
– Chandogya – Upanishad
Quelle: Die schönsten Upanischaden – Der Hauch des Ewigen. Verlag Hermann Bauer (Freiburg im Breisgau), 1994, S. 105

Über die Ewigkeit der Seele

  • Da sie also von keinem einzigen Übel vernichtet wird, weder von einem eigenen noch von einem fremden, so muß sie offenbar ein immer Seiendes sein; wenn aber immer seiend, auch unsterblich. ... Wenn es aber so ist, dann siehst du doch ein, daß immer dieselben Seelen existieren. Denn wenn keine untergeht, können ihrer nicht weniger werden. Ihre Zahl kann aber auch nicht größer werden; denn wenn irgendetwas von dem Unsterblichen sich vermehren sollte, so könnte das nur aus der Zahl der Sterblichen geschehen, wie du weißt, und schließlich wäre alles unsterblich.
Sokrates, griechischer Philosoph
Quelle: Platon: Der Staat (Hamburg, 1989), S. 409
Der von Sokrates überlieferte Gedanke zur Ewigkeit der Seele (als etwas Immerwährendes) ist auf der einen Seite genauso logisch wie auf der anderen Seite die vom Materialisten bzw. Atheisten verleugnete Existenz der Seele, wonach ein Wesen also erst durch Zeugung (oder Geburt, je nach Ansicht) zu leben beginnt und mit dem Tode aufhört zu existieren; unlogisch hingegen ist die von der Kirche gelehrte Ansicht, wonach eine Seele irgendwann entsteht und danach für immer existiert. Aufgrund der Naturgesetze muss der Anfang stets dem Ende entsprechen (ein Wesen wird geboren und stirbt, hat also eine begrenzte Existenz) – oder es gibt keinen Anfang und kein Ende (was ein eindeutiger Hinweis auf die Reinkarnation wäre). Übereinstimmend hierzu heißt es in der Bhagavad Gita, einer der grundlegenden Schriften des Hinduismus:
  • Die Seele wird nicht geboren und stirbt auch nicht. Sie ist auch kein Ding, das nur ein einziges Mal ins Sein eintritt und, wenn sie abgeschieden ist, nie mehr ins Sein kommen wird. Die Seele ist ungeboren, uralt, immer dauernd. Sie wird nicht erschlagen, wenn der Körper erschlagen wird. (2,20)
  • Die verkörperte Seele wirft ihre alt gewordenen Körper ab und geht in neue Körper ein, so wie ein Mensch zerschlissene Kleider gegen neue wechselt. (2,22)
– nach der Übersetzung von Sri Aurobindo: Bhagavad Gita (Verlag Hinder + Deelmann, Gladenbach, 1988), ISBN 3-87348-127-8
Lew Tolstoi beschrieb denselben Zusammenhang:
  • Der Mensch weiß, daß, wenn er nicht vorher gewesen ist und wenn er aus nichts entstanden und hernach gestorben ist, sein bisheriges Ich nie wieder sein wird und nie wieder sein kann. Der Mensch wird nur dann erkennen, daß er nicht sterben wird, wenn er erkennen wird, daß er nie geboren worden ist und immer war, ist und sein wird. Der Mensch wird nur dann an seine Unsterblichkeit glauben, wenn er begreifen wird, daß sein Leben keine Welle, sondern jene ewige Bewegung ist, die in diesem Leben bloß als Welle auftaucht.
Quelle: Leo N. Tolstoi: Das Leben (Eugen Diedrichs Verlag, München, 1992), S. 228

Dieselbe Thematik wurde auch von Edgar Cayce aufgegriffen:

  • Alle Seelen wurden am Anfang erschaffen, und sie finden ihren Weg dorthin zurück, woher sie kamen.
Quelle: Edgar Cayces Bericht von Ursprung und Bestimmung des Menschen (Der Goldmann Verlag, 8. Auflage, München, 6/1992), S. 57; zitiert nach Fall Nr. 8337-D-276.

In demselben Sinne ist m.E. auch die folgende Formulierung von Upton Sinclair zu verstehen:

  • Jeder ist ein Tropfen Wasser, der vom Himmel fällt. … Aber eines Tages werden die Tropfen erkennen, daß sie Teile eines Stromes sind und auf dem Weg zum Ozean.
Quelle: Upton Sinclair: Am Fließband. Berlin und Schlechtenwegen, 1983, S. 188

In dem vorherigen Zusammenhang erscheint der unausweichliche Tod nicht mehr als die große Tragödie:

  • Ein guter Ruf ist besser als gute Salbe und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt.
Kohelet 7,1
  • Wir schaudern vor dem Tode vielleicht hauptsächlich, weil er dasteht als die Finsternis, aus der wir einst hervorgetreten und in die wir nun zurück sollen. Aber ich glaube, daß, wann der Tod unsere Augen schließt, wir in einem Licht stehn, von welchem unser Sonnenlicht nur der Schatten ist.
Arthur Schopenhauer (1788–1860), deutscher Philosoph
Quelle: Arthur Schopenhauer: Tod und Leben (HNH III 523)

Kirchenkritik

  • Sie glauben an ihn und hören ihn nicht.
Johann Wolfgang von Goethe über das Verhältnis vieler Christen zu Jesus Christus
Quelle: Johann Wolfgang Goethe: Die Leiden des jungen Werther. Dtv, München 1995, ISBN 3-423-02048-2, S. 31
  • Ist es euch klar, daß es einen Unterschied zwischen Christentum und dem, was ich „Kirchentum“ nenne, gibt? Christentum ist die ursprüngliche Lehre Jesu. „Kirchentum“ ist das, was die Anhänger aus jener Lehre gemacht hatten.
Yogananda, indischer Philosoph
Quelle: Kriyananda: So spricht Yogananda (Bern, 1992), S. 68
  • Die Buddhisten halten dafür, dass nichts, was von gesundem Menschenverstande widerlegt wird, eine wahre Lehre Buddhas sein kann. Die Christen werden jeden Unsinn annehmen, wenn er von der Kirche als Glaubenssache verbreitet wird.
Helena Blavatsky, Mitbegründerin der Theosophischen Gesellschaft
Quelle: Helena Blavatsky: Isis entschleiert, Band 2 – Theologie (Den Haag, o.J.), S. 543
  • Die Kirchen sind an Händen und Füßen gebunden, direkt oder indirekt abhängig von den Mächtigen der Welt. … Sie sind selbst mehr politische und wirtschaftskapitalistische Organisationen als Gemeinschaften frommer Menschen.
Erwin Eckert, evangelischer Pfarrer und Sozialist
Quelle: Arnold Pfeiffer (Hrsg.): Religiöse Sozialisten (Olten, 1976), S. 340f
  • Die Kirche beantwortet Fragen, die die Menschen gar nicht haben, und auf deren wirkliche Fragen gibt sie wenig hilfreiche Antworten.
Eugen Biser, deutscher Theologe
Quelle: Thomas von Mitschke-Collande: Schafft sich die katholische Kirche ab? (Kösel Verlag, München, 2012), einleitendes Zitat zum sechsten Kapitel
  • Mein Entschluß, ganz links aktiv zu sein und zu werden, wurde im Grund genommen aus der Enttäuschung darüber geboren, daß das, was in der Bergpredigt steht, nicht ernsthaft von jenen befolgt wird, die sie von Amts wegen auslegen.
Herbert Wehner, langjähriger Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion
Quelle: Herbert Wehner: Christentum und demokratischer Sozialismus (Freiburg i. Brsg., 1985), S. 19
  • Oft ist im Herzen eines mit dem Verstande Gott leugnenden Menschen mehr Gott im Geist und in der Wahrheit als in einem mit dem Munde bekennenden.
Christoph Blumhardt, evangelischer Theologe und Pfarrer, der als Begründer der religiös-sozialen Bewegung in der Schweiz und in Deutschland gilt
Quelle: Arnold Pfeiffer (Hrsg.): Religiöse Sozialisten (Olten, 1976), S. 98
  • In der ganzen Geschichte sind es stets Theologen gewesen, die am wenigsten Empfänglichkeit für Gott und sein Reich gezeigt haben.
Leonhard Ragaz, Schweizer Theologe
Quelle: Martin Stöhr (Hrsg.): Theologische Ansätze im religiösen Sozialismus (Frankfurt a.M., 1983), S. 19
  • Der Papst kann eigentlich keine besondere Achtung vor dem Wahrzeichen des Christentums haben, wenn er es auf seinen Pantoffeln trägt.
Simón Bolívar über seine Weigerung, das gestickte Kreuz auf dem Pantoffel des Papstes zu küssen.
Quelle: Josef Lawrezki: Simón Bolívar (Köln, 1981), ISBN 3-7609-0588-9, S. 50

Politik

Allgemeines

  • Sieht man am Hause doch gleich so deutlich, wes Sinnes der Herr sei, wie man, das Städtchen betretend, die Obrigkeiten beurteilt.
Johann Wolfgang von Goethe
Quelle: Goethe: Hermann und Dorothea. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1976, S. 39
  • Wahrlich, wäre die Kraft der deutschen Jugend beisammen,
An der Grenze, verbündet, nicht nachzugeben den Fremden,
O sie sollten uns nicht den herrlichen Boden betreten
Und vor unseren Augen die Früchte des Landes verzehren,
Nicht den Männern gebieten und rauben Weiber und Mädchen.
Johann Wolfgang von Goethe
Quelle: Goethe: Hermann und Dorothea. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1976, S. 50

Parteien

  • Es ist wahr, dass manche Unterteilungen für Staaten schädlich, andere vorteilhaft sind: schädlich sind die, welche Parteien und Parteigänger im Gefolge haben, vorteilhaft jene, welche sich auch ohne Parteien und Parteigänger erhalten.
Niccolò Machiavelli, italienischer Philosoph und Politiker
Quelle: Jean-Jacques Rousseau: Gesellschaftsvertrag. Reclam, Stuttgart 1996, ISBN 3-15-001769-6, S. 32

Populismus

  • Populismus ist kein Stigma, sondern eine Reaktion auf die Negierung von Problemen durch die herrschende Politik.
Roman Herzog, deutscher Politiker (CDU) und ehemaliger Bundespräsident
Quelle: FAZ vom 13. April 2016
  • Populistische Parteien artikulieren reale Probleme und Anliegen, die von anderen Parteien vernachlässigt werden.
Thomas Oppermann, deutscher Politiker (SPD)
Quelle: FAZ vom 16. März 2016

Trügerische Freiheit

  • Sprech er doch nie von Freiheit, als könn er sich selber regieren!
Johann Wolfgang von Goethe
Quelle: Goethe: Hermann und Dorothea. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1976, S. 74
  • Könige sind nichts weiter als unfreie Diener von Parlament und Volk; Parlamente sitzen in von ihren Wählern geschmiedeten Ketten; der Redakteur einer Zeitung darf nicht selbständig arbeiten, sondern muß sich, die eine Hand durch Partei und Brotgeber gebunden, damit begnügen, nur die Hälfte oder höchstens zwei Drittel seiner Meinung zu äußern; kein Geistlicher ist ein freier Mann und kann ohne Rücksicht auf die Reaktion seiner Pfarrgemeinde die ganze Wahrheit sagen; und selbst Schriftsteller, gleich welcher Art, sind Sklaven der Öffentlichkeit. Wir schreiben offen und ohne Furcht, doch vor dem Druck «mildern» wir.
Mark Twain, US-amerikanischer Schriftsteller
Quelle: Thomas Ayck: Mark Twain. Reinbek bei Hamburg 1993, ISBN 3-499-50211-9, S. 21

Demokratiekritik

  • Was ist das für eine Demokratie, bei der man Millionär sein muß, um die Leute zu überreden, ihn zu wählen?
Fidel Castro, jahrzehntelanger kubanischer Staatschef
Quelle: Klaus Huhn: Compañero Castro (SPOTLESS Verlag, 1986), S. 52
Diese Aussage wird auch von der US-amerikanischen Senatorin Kamala Harris bestätigt, die sich vorzeitig aus dem Präsidentschaftsrennen der Demokatischen Partei zurückgezogen hat, weil sie nicht über die notwendigen finanziellen Mittel verfügt: Ich bin keine Milliardärin, ich kann nicht meine eigene Kampagne finanzieren. (FAZ vom 4. Dezember 2019). Ähnlich hat sich auch Bernie Sanders geäußert (siehe unten), dem es auch nicht gelang, sich gegen das eigene Parteiestablishment durchzusetzen.
  • Das amerikanische Volk hat die Nase voll von Milliardären, die sich Wahlen kaufen.
Bernie Sanders, US-amerikanischer Politiker
Quelle: FAZ vom 18. Februar 2020, S. 3
  • Nimmt man den Begriff in der ganzen Schärfe seiner Bedeutung, dann hat es niemals eine echte Demokratie gegeben, und es wird sie niemals geben. Es geht gegen die natürliche Ordnung, daß die Mehrzahl regiert und die Minderheit regiert wird.
Jean-Jacques Rousseau, französischsprachiger Philosoph
Quelle: Jean-Jacques Rousseau: Vom Gesellschaftsvertrag (Stuttgart, 1996), S. 102
  • Wenn ein System hauptsächlich dem Wohl einer kleinen herrschenden Gruppe dient, was nützen dann der Mehrheit des Volkes freie Wahlen? … Demokratie ist nur in einem Wirtschaftssystem möglich, das dem Wohl der Mehrheit der Bevölkerung dient.
Erich Fromm, deutsch-amerikanischer Psychoanalytiker und Philosoph
Quelle: Erich Fromm: Es geht um den Menschen. Eine Untersuchung der Tatsachen und Illusionen in der Außenpolitik. (Stuttgart, 1981), S. 196
  • Wir werden erst dann an den demokratischen Charakter der westlichen Gesellschaftsformen glauben, wenn Arbeiter und Angestellte im Westen die Besitzer von Fabriken und Betrieben und die Präsidenten der Banken selber wählen und wenn die westlichen Medien Aktiengesellschaften, Banken und deren Direktoren mit einem Sperrfeuer der Kritik eindecken und anfangen, über die in den westlichen Ländern wirklich ablaufenden Prozesse zu diskutieren, statt endlose und unnütze Streitgespräche mit Politikern zu führen.
Michail Gorbatschow, Staatschef der Sowjetunion
Quelle: Michail Gorbatschow: Perestroika – Die zweite russische Revolution. Droemer Knaur, München 1987, S. 161f. ISBN 3-426-26375-0
  • Die Erfahrungen, die ich während meiner Regierungstätigkeit sammelte, zwangen mich zu der allgemeinen Schlußfolgerung, daß das politische System der parlamentarischen Demokratie nach westeuropäischem Muster sich zur Durchführung großangelegter Reformen, ja zur Erfüllung irgendeiner Aufgabe, die mehr als tagespolitische Notlösung ist, nicht mehr eignet. … Das Schlimmste, was sich über dieses System sagen läßt, ist, daß die Demokratie, die Bestimmung durch das Volk also, zur Illusion wird. Dieses Repräsentativsystem wird durchkreuzt und gefälscht durch das Eingreifen von allerlei Apparaten und Mächten, die der ursprünglichen Konzeption von der Übertragung des Volkswillens auf die gewählten Volksvertreter widersprechen.
Hendrik de Man, belgischer Politiker
Quelle: Hendrik de Man: Gegen den Strom. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1953, S. 219f
  • Wenn ein Diplomat darüber sprach, man müsse die Welt sicher machen für die Demokratie, meinte er: sicher für jenes System, und war sich der gottgewollten Aufgabe seines Landes bewußt, das System für die ganze Welt zu errichten und zu erhalten.
Upton Sinclair, US-amerikanischer Schriftsteller
Quelle: Upton Sinclair: Presidential Mission (1947). New York 1973, S. 328; zitiert nach Dieter Herms: Upton Sinclair – amerikanischer Radikaler. Jossa 1978, S. 233
  • Heute leben wir unter postdemokratischen Verhältnissen. Postdemokratie bezeichnet einen gesellschaftlichen Zustand, in dem zwar weiter Wahlen abgehalten werden. Aber die Mehrheit der Bürger spielt eine passive, schweigende, ja apathische Rolle. Die Politik wird von ökonomischen Eliten und Experten gemacht. Die Demokratie kann nur dann gedeihen, wenn die Bürger die Gelegenheit und das Interesse haben, sich aktiv an der Gestaltung des öffentlichen Lebens zu beteiligen. … Heute finden immer weniger Debatten statt. Die Debattenkultur ist wesentlich für die Demokratie. Debattenlos werden uns Notverordnungen wie Bankenrettung aufgestülpt. Ohne Debatten bildet sich aber keine Öffentlichkeit. … Das Ende der Debatte ist das Ende der Demokratie. In diesem Raum ohne Debatten und Öffentlichkeit erheben sich Terror und Mob.
Byung-Chul Han, südkoreanischer Professor für Philosophie und Kulturwissenschaft
Quelle: Handelsblatt vom 19. Januar 2015, S. 48 (Gastkommentar)
  • Der Westen kritisiert Russland nicht, weil die Demokratie sich aus dem Land zurückzieht, sondern vor allem deshalb, weil es begonnen hat, eine eigenständige Politik zu betreiben. … Durch Länder und Kontinente marschiert im Triumph die Demokratie, und es gilt nur, diesen Marsch zu unterstützen, und wenn dann die ganze Welt einheitlich ist, verschwinden sogar die nationalen Namen der Staaten, und sie werden, wie die Gefangenen eines Konzentrationslagers, nach Nummern gezählt.
– Michail Margelow, Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses des russischen Oberhauses, über die von den USA und den westlichen Staaten propagierte Form der Demokratie
Quelle: Artikel „Warnungen vor neuem Kalten Krieg“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6. Mai 2006

Der Übergang zur Tyrannis

  • Wird nun auch für die Demokratie die unersättliche Gier nach dem, was sie als das erstrebenswerte Gut hinstellt, der Grund ihrer Auflösung sein? Die Freiheit. Denn daß dies ihr schönster Besitz ist und daß eben deshalb es sich für einen, der von Natur der Freiheit ergeben ist, nur in ihr zu wohnen lohne, das wirst du in einem demokratischen Staat gewiß zu hören bekommen. ... Wird nicht in einem solchen Staat notwendig die Freiheit jedes Maß verlieren? … Und in der Tat: jedes Übermaß pflegt einen heftigen Umschlag ins Gegenteil zur Folge zu haben. … Denn das Übermaß von Freiheit, scheint es, führt zu nichts anderem für den Einzelnen wie für den Staat als zum Umschlag in ein Übermaß von Knechtschaft. Begreiflicherweise entwickelt sich also die Tyrannis aus keiner anderen Verfassung als der Demokratie. Aus der äußersten Freiheit entsteht, wie ich glaube, die größte und erbarmungsloseste Knechtschaft.
Sokrates, griechischer Philosoph
Quelle: Platon: Der Staat (Hamburg, 1989), S. 338ff
  • Wer in einer westeuropäischen Demokratie versucht, in der Regierungsarbeit etwas zum Wohle des Volkes zustande zu bringen und immer wieder durch die Unzulänglichkeiten des parlamentarischen Systems daran verhindert wird, gerät dann und wann in Versuchung, zu sagen: „In einem totalitären Staat wäre das längst gemacht…“
Hendrik de Man, belgischer Politiker
Quelle: Hendrik de Man: Gegen den Strom. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1953, S. 260

Was die Mächtigen wirklich von der Demokratie halten

  • Ich sehe nicht ein, wieso wir untätig zusehen sollen, wie ein Land durch die Verantwortungslosigkeit seines eigenen Volkes kommunistisch wird.
Henry Kissinger, deutsch-US-amerikanischer Politiker (Republikanische Partei), der in der Außenpolitik der Vereinigten Staaten zwischen 1969 und 1977 eine zentrale Rolle spielte
Quelle: Der Spiegel 38/1974: Tatenlos zusehen
  • Demokratie hat nichts mit der Frage zu tun, wer herrschen soll.
Henry Ford, Automobilpionier
Quelle: Upton Sinclair: Am Fließband. Berlin und Schlechtenwegen, 1983, S. 173
Jean-Claude Juncker, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission
  • Es existieren potenziell wünschenswerte Grenzen für die unbegrenzte Ausdehnung der politischen Demokratie.
– aus dem Bericht „The Crisis of Democracy“ der Trilateralen Kommission
Quelle zu Beiden: Éric Stemmelen: Operation Macron (Kassel), S. 99. ISBN 9783946946151

Gesellschaftskritik

  • Der Einzelmensch bezieht seine Identität sowohl aus dem Selbstgefühl (ich bin ich) als auch aus dem Mitgefühl (ich könnte du sein) und dem Wir-Gefühl (ich gehöre dazu). … Eine Überdosis an Wettbewerb hemmt viele begabte Leute, statt sie zu beflügeln. Unter einem ständigen Konkurrenzdruck entfalten sich nicht unbedingt die Fähigsten und die richtigen Fähigkeiten. … Der Kapitalismus scheitert, wenn er sich zu sehr auf diesen homo oeconomicus – etwa auf den Bonus-Banker – stützt und ihn sogar heranzüchtet. Ungemach wird programmiert, wenn in der Hackordnung mancher Banken die selbstsüchtigsten Mitarbeiter als die besten gelten. … Viele ignorieren elementare Voraussetzungen des Zusammenlebens: Anstand, Verantwortung, Solidarität und Gerechtigkeitssinn – mit einem Wort: Empathie.
Roger de Weck, Schweizer Publizist und Manager
Quelle: Artikel „Liebe in Zeiten des Marktes“ (Untertitel: Nicht nur Konkurrenz fördert Leistung. Auch Solidarität und Gemeinschaft bringen den Menschen voran) in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 8. November 2009; in ihrem Buch Die Selbstgerechten (S. 209) beschreibt Sahra Wagenknecht diesen Homo oeconomicus als ein egoistisches Wesen..., das immer rational berechnet und durchkalkuliert, mit welcher Strategie es für sich persönlich den größtmöglichen Nutzen erzielt. ... Sie treten in bestimmten Bereichen geballt auf, etwa auf den Finanzmärkten, aber auch in wirtschaftlichen oder politischen Führungsfunktionen, wo diese Spezies unter den heutigen Rahmenbedingungen besonders erfolgreich ist.
  • Entwicklungshilfe ist nichts anderes als der Transfer von Geldern oder Mitteln aus den Taschen armer Menschen in reichen Ländern in die Taschen reicher Menschen in armen Ländern.
Peter Thomas Bauer, britischer Entwicklungsökonomie Entwicklungsökonom ungarischer Abstammung
Quelle: Vera F. Birkenbihl: Was Sie unbedingt über China/Asien wissen müssen. mvg Verlag, München 2013, S. 116
  • Wir haben kein Recht mehr, das zu denken, was wir wollen, sondern nur noch das aufzusagen, was uns die Mächtigen diktieren.
Martin Niemöller, evangelischer Theologe und führender Vertreter der Bekennenden Kirche
Quelle: Oeffler u.a. (Hrsg.): Martin Niemöller – ein Lesebuch (Köln, 1987), S. 277
  • Eine Frage ist, ob der Terrorismus in seinen Erscheinungsformen … ein Produkt der Hirne der Täter ist,… Oder ob der Terrorismus eine Widerspiegelung gewisser gesellschaftlicher Situationen der westlichen Welt ist, daß der Terrorismus gewissermaßen die Probleme reflektiert, die objektiv bestehen...
Horst Herold, ehemaliger Präsident des BKA
Quelle: Stefan Aust: Der Baader Meinhof Komplex (Hamburg, 1986), S. 198

Medien

  • Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu verbreiten.
Paul Sethe, Journalist und einer von 5 Gründungsherausgebern der FAZ
Quelle: Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-593-51390-4, S. 252 (zitiert nach Der Spiegel vom 5. Mai 1965. Dort hieß es auch: „Da die Herstellung von Zeitungen und Zeitschriften immer größeres Kapital erfordert, wird der Kreis der Personen, die Presseorgane herausgeben, immer kleiner. Damit wird unsere Abhängigkeit immer größer und immer gefährlicher.“)
  • … die Presse gehört zu neun Zehnteln privaten Gruppen, Verbänden und Lobbies, und dies stellt absolut kein Gleichgewicht der Kräfte in der Öffentlichkeit her.
Roger Garaudy, französischer Politiker und Philosoph
Quelle: Roger Garaudy: Aufruf an die Lebenden (Darmstadt, 1991), S. 370
  • In Amerika werden die Waffenindustrie, die Ölindustrie, die großen Medien-Konglomerate und selbst die US-Außenpolitik sämtlich von den gleichen Kartellen kontrolliert. Daher kann man kaum erwarten, dass ein Diskurs über Gewehre und Öl und Verteidigungsabkommen ernsthaft in den Medien behandelt wird.
Arundhati Roy, indische Schriftstellerin und Globalisierungskritikerin
Quelle: Spiegel Online vom 31. Oktober 2001
  • Ich habe bereits viel an deutscher Medienmanipulation und russischer Desinformation erlebt. Dass aber Politiker und Medien „Hetzjagden“ frei erfinden oder zumindest ungeprüft diese Falschinformation verbreiten, war für mich eine neue Qualität von Falschberichterstattung in Deutschland.
Hans-Georg Maaßen, deutscher Jurist und politischer Beamter (nach seiner Absetzung als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz aufgrund seiner Bewertung der Ausschreitungen in Chemnitz 2018).
Quelle: Die Abschiedsrede im Wortlaut (Artikel vom 5. November 2018)

Erich Fromm

Nachstehend einige ausgewählte Zitate zum Thema von Erich Fromm (aus seinem Buch Es geht um den Menschen. Eine Untersuchung der Tatsachen und Illusionen in der Außenpolitik., veröffentlicht bei Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1981. ISBN 3-421-01989-4), die er bereits um 1960 (!) niedergeschrieben hat und die gegenwärtig zunehmend erkennbar sind:

  • Gesellschaften … sind so organisiert, daß sie in eben jener Gesellschaftsform, der sie sich angepaßt haben, weiter leben wollen. Die Menschen jeder Gesellschaft glauben gewöhnlich, ihre Art zu leben sei die einzig natürliche und sei unvermeidlich. … Die erbittertsten Gegner einer fundamentalen Veränderung waren stets die Eliten, die von der bestehenden Ordnung am meisten profitierten und daher nicht gewillt waren, ihre Privilegien freiwillig aufzugeben. (S. 11f)
  • Ich halte etwas für wahr, … weil man es mir >>suggeriert<< hat. … Es ist bemerkenswert, wie rasch Gruppen den unechten Charakter des Denkens bei ihren Gegnern, aber nicht bei sich selbst erkennen. (S. 31)
  • Das Sowjetsystem ist nicht das Gegenteil des kapitalistischen Systems, sondern vielmehr das Abbild dessen, wozu der Kapitalismus sich entwickeln wird, wenn wir nicht zu den Grundsätzen der westlichen Tradition von Humanismus und Individualismus zurückkehren. (S. 72f)
  • Das Wesentliche … ist, daß nicht Hitler den Zweiten Weltkrieg verursacht hat, sondern das gleiche Bündnis zwischen Industrie und Militär, das auch die treibende Kraft hinter dem Ersten Weltkrieg gewesen war. (S. 143)
  • Wir behaupten, unser heutiges System sei durch einen hochgradigen Individualismus und durch einen religiösen oder weltlichen Humanismus gekennzeichnet. In Wirklichkeit aber sind wir eine Gesellschaft von Industriemanagern, in welcher der Individualismus immer mehr verschwindet. … Wir weisen nur deshalb mit solchem Nachdruck auf den Mangel an Freiheit und Individualismus in Rußland hin, weil wir auf diese Weise gegen Merkmale der Sowjetgesellschaft protestieren können, denen wir uns in unserer eigenen Gesellschaft in Wirklichkeit immer mehr annähern. (S. 209)

Arbeit und Hobby

  • Seit geraumer Zeit versucht der Mensch, sich mit Hilfe der Kultur und der Kunst von der Entfremdung zu befreien. Er stirbt täglich die acht oder mehr Stunden, in denen er als Ware dient, um dann in der geistigen Schöpfung wiederaufzustehen.
Che Guevara, argentnischer Revolutionär
Quelle: Ernesto Che Guevara: Der neue Mensch. Bonn 1990, ISBN 3-89144-009-X, S. 27
  • Es sind viele Dinge hier in unserer Gesellschaft, die gut laufen. Aber es gibt auch Entwicklungen, die bei vielen Menschen die Seele nicht ernährt. Abgesehen davon, dass es auch immer mehr Menschen gibt, die nicht genug Geld verdienen oder die keine Freude an ihrem Beruf haben, die Seele wird nicht ernährt.
Ewald Lienen, ehemaliger Fußballspieler
Quelle: Wie kommerziell darf der Fußball noch werden? (ab 4:50 Min.; aus „Markus Lanz, Sendung vom 3. November 2021“)
  • Nie ist das menschliche Gemüt heiterer gestimmt, als wenn es seine richtige Arbeit gefunden hat.
Wilhelm von Humboldt, Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann
Quelle: Arbeit gibt Struktur (Artikel vom 12. Januar 2014)
  • Ein Hobby ist harte Arbeit, die niemand täte, wenn sie sein Beruf wäre.
Günther Schramm, deutscher Schauspieler
Quelle: Zitate zum Thema Hobby

Armut und Reichtum

  • Die Armen werden immer ärmer, während die Reichen in ihrem Reichtum ersticken.
Martin Niemöller, evangelischer Theologe und führender Vertreter der Bekennenden Kirche
Quelle: Oeffler u.a. (Hrsg.): Martin Niemöller – ein Lesebuch (Köln, 1987), S. 236
  • Wollet ihr nun den Zustand allgemeinen Glücks herbeiführen, so trachtet darnach, daß Jeder so viel und Keiner mehr habe und genieße als er braucht.
Wilhelm Weitling, Frühsozialist mit christlichen Überzeugungen
Quelle: Wilhelm Weitling: Die Menschheit, wie sie ist und wie sie sein sollte
  • Das sicherste Mittel, arm zu bleiben, ist ein ehrlicher Mensch zu sein.
Napoleon Bonaparte, Kaiser der Franzosen (Napoleon I.)
Quelle: aphorismen.de
  • Jede Minute wird ein Hilfloser geboren, und wie auch immer man die Welt einrichtet, stets wird es Leute geben, die es verstehen, auf Kosten der anderen zu leben.
Upton Sinclair, US-amerikanischer Schriftsteller
Quelle: Upton Sinclair: Hundert Prozent. Kiel, 1988, S. 52
  • Wenn also Reichtum und reiche Leute in einem Staat hoch angesehen werden, dann werden die Tüchtigkeit und die Guten weniger hoch geachtet.
Sokrates, griechischer Philosoph
Quelle: Platon: Der Staat (Hamburg, 1989), S. 320
  • Das heutige Ausmaß an Ungleichheit ist beispiellos. … Aber sieht man genauer hin, ist die Ungleichheit ein Resultat des extremen Wohlstands eines winzigen Teils der Bevölkerung vom Bruchteil eines Prozents. … Denn sieht man sich die Verteilung des Wohlstands an, ist die Ungleichheit größtenteils das Resultat von Superreichtum. Tatsächlich ist nur das oberste Zehntel eines Prozents der Bevölkerung superreich. Es ist nicht nur an sich extrem ungerecht, diese Ungleichheit hat extrem negative Auswirkungen auf die Gesellschaft als Ganzes. Denn allein ihre Existenz hat schädliche, zerstörerische Auswirkungen auf die Demokratie.
Die Konzentration von Wohlstand bringt die Konzentration von Macht mit sich. Die Kosten für Wahlkämpfe schnellen in die Höhe. Das wiederum macht die politischen Parteien abhängig von großen Unternehmen. Diese politische Macht führt zu einer Gesetzgebung, die die Konzentration von Wohlstand fördert. Die Finanzpolitik … ist also so gestaltet, dass sie die Konzentration von Reichtum und Macht fördert, was wiederum mehr politische Macht zum selben Zweck hervorbringt. Und genau das können wir beobachten. Es ist also ein Teufelskreis. Und das hat eine lange Tradition. Schon Adam Smith schrieb darüber 1776 in seinem Werk Der Wohlstand der Nationen. Er sagt, dass in England die wesentlichen Architekten der Politik jene Personen sind, die die Gesellschaft besitzen. Damals Kaufleute und Fabrikbesitzer. Sie sorgen dafür, dass man sich um ihre eigenen Interessen gut kümmert; egal, welche schwerwiegenden Konsequenzen das für die Bevölkerung Englands hat. Heute sind es nicht mehr Kaufleute und Fabrikbesitzer, sondern Finanzinstitutionen und multinationale Konzerne; jene Menschen, die Adam Smith Herren der Welt nannte. Und sie folgen einem abscheulichen Grundsatz: alles für uns und nichts für die anderen. Sie verfolgen eine Politik, die ihnen nützt und allen anderen schadet. Und nachdem die Reaktion der Allgemeinbevölkerung ausbleibt, haben wir den Zustand, der zu erwarten war.
Noam Chomsky, Sprachwissenschaftler
Quelle: Noam Chomsky: „Requiem für den amerikanischen Traum“ (Dokumentarfilm)
  • Tatsächlich wird die Masse der Erwerbstätigen weiter ausgeplündert, während auf bestehende Vermögen nur zaghaft zugegriffen wird. Auch die sozialistischen Gedankenguts unverdächtige Industrieländerorganisation OECD hält die Vermögensbesteuerung hierzulande für zu niedrig. Der gern angeführte Tatbestand, dass 10% der Steuerzahler immerhin die Hälfte des Steueraufkommens beisteuerten, ist zwar richtig, doch wird dabei die gigantische Umverteilung in den Sozialsystemen ausgeblendet, die das in den Schatten stellt. Dort finanziert die Mittelschicht die Unterschicht – die vermögende Oberschicht ist weitgehend außen vor.
– Stephan Lorz in seinem Kommentar „Hilferuf aus der Mittelschicht“
Quelle: Börsen-Zeitung vom 16. Juni 2010
  • Der Mensch muss doch wohnen. Dass Rentner mehr als die Hälfte ihrer Rente für die Miete ausgeben müssen, finde ich unmoralisch.
Katharina Thalbach, deutsche Schauspielerin
Quelle: FAZ vom 3. Januar 2020, S. 7
  • Auch Siddharta Gautama, allgemein bekannt als Buddha, hob als eine besondere Pflicht des Regierenden das Gewährleisten von Sicherheit, das Einholen von weisem Rat und das Verhüten der Armut hervor. Besondere Bedeutung kommt hierbei der Pflicht zu, keine Armut entstehen zu lassen. Denn Armut bedingt Diebstahl, dieser bedingt Waffengewalt und führt zum töten. Wenn die Gesetze nachlässig sind und Diebe nicht bestraft werden, kommt in der Bevölkerung der Glaube auf, dass sich Diebstahl lohnen würde, was wiederum zu einem Verbrechensanstieg führt. In diesem Zusammenhang wird das Beispiel eines früheren Herrschers angeführt, der die Lage wieder in den Griff bekommen wollte und den nächsten Dieb öffentlich hinrichten ließ. Doch die Todesstrafe zeigte keine abschreckende Wirkung, sondern fortan schwand in der Bevölkerung die allgemeine Achtung vor dem Leben und die Gewaltkriminalität stieg weiter an.
Quelle: Volker Zotz: Buddha. Reinbek bei Hamburg 1991, ISBN 3-499-50477-4, S. 95

Klassenunterschiede

Signifikante Klassenunterschiede gefährden den Staat und sind die Folgen einer zu ungleichen Vermögensverteilung zwischen Arm und Reich. Bereits Sokrates stellte diesbezüglich fest:

  • „Auf alle Fälle sind es mindestens zwei (Staaten), die feindlich gegeneinander stehen, einer der Armen und einer der Reichen.“
Quelle: Platon: Der Staat (Hamburg, 1989), S. 138
  • Klassenkampf ist „immer zuerst der Klassenkampf von oben, der Klassenkampf der Privilegierten, zäh entschlossen zu jeder Brutalität, zu jedem Rechtsbruch, zu jedem Massaker, auch zur Abschaffung der Demokratie, wenn sie nicht mehr zur Sicherung der Klassenherrschaft taugt.”
Helmut Gollwitzer, evangelischer Theologe, nach dem gewaltsamen Umsturz in Chile 1973.
Quelle: Andreas Pangritz: Helmut Gollwitzer als Theologe des Dialogs, S. 8
  • Die Könige und Fürsten lassen „Diebe hängen, die einen Gulden oder einen halben gestohlen haben, und machen Geschäfte mit denen, die alle Welt berauben und mehr stehlen, als alle anderen, ...”
Martin Luther in seiner Schrift Von Kaufshandlung und Wucher von 1524
Quelle: Von der Freiheit eines Christenmenschen
  • Dass sie im Gefängnis saßen, empfanden sie nicht als Schande, denn das Spiel war ja nicht fair gewesen, war mit gezinkten Karten erfolgt. Sie hatten Cent-Beträge ergaunert und gestohlen und waren erwischt und aus dem Weg geräumt worden von jenen, die Millionen Dollar ergaunert und gestohlen hatten.
Upton Sinclair, US-amerikanischer Schriftsteller
Quelle: Upton Sinclair: Der Dschungel. Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-15491-9, S. 226
  • Ich habe mein ganzes Leben lang gekämpft, um die Verbrechen zum Verschwinden zu bringen, nicht nur die Verbrechen, die das offizielle Gesetz und die offizielle Moral verurteilen, sondern auch das Verbrechen, das die offizielle Moral und das offizielle Gesetz billigen und heiligen – die Ausbeutung und Unterdrückung des Menschen durch den Menschen.
Bartolomeo Vanzetti, italienischer Anarchist
Quelle: Helmut Ortner: Fremde Feinde – Der Fall Sacco & Vanzetti. Steidl Verlag, Göttingen 1996, ISBN 3-88243-430-9, S. 237

Gesetze der Reichen und Mächtigen

Die zunehmend ungerechte Vermögensverteilung ist das Ergebnis entsprechender Gesetze, die die Mächtigen zu ihrem eigenen Vorteil und zum Nachteil der breiten Masse erlassen.

So schreibt Upton Sinclair in seinem Roman Der Dschungel unter anderem:

  • Er sah die zivilisierte Welt jetzt klarer als je zuvor: eine Welt, in der nur brutale Macht zählte, eine Ordnung, die sich die Besitzenden zur Unterdrückung der Besitzlosen erdacht hatten.
Quelle: Upton Sinclair: Der Dschungel. Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-15491-9, S. 317
  • Nicht nur die Arbeitskraft der Gesellschaft gehört ihnen, sondern sie haben auch die Regierungen gekauft, und überall benutzen sie ihre zusammengestohlene Macht dazu, ihre Privilegien noch fester zu verankern und die Kanäle, durch die ihnen der Strom der Profite zufließt, zu verbreitern und zu vertiefen!
Quelle: Upton Sinclair: Der Dschungel. Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-15491-9, S. 418

Auch der aufgrund eines politisch motivierten Fehlurteils zum Tode verurteilte italienische Anarchist Bartolomeo Vanzetti äußerte sich gleichlautend:

  • Die Gesetze sind der kodifizierte Wille der herrschenden Klasse.
Quelle: Helmut Ortner: Fremde Feinde – Der Fall Sacco & Vanzetti. Steidl Verlag, Göttingen 1996, ISBN 3-88243-430-9, S. 215

Übereinstimmend stellte bereits der bekannte Indianerhäuptling Sitting Bull fest:

  • Diese Leute haben sich viele Gesetze zurechtgelegt, die Reiche brechen dürfen, doch Arme nicht. Sie nehmen von den Armen und den Schwachen Steuern, um die Reichen und die Regierung zu unterstützen.
Quelle: Siegfried Augustin: Die Geschichte der Indianer, Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-77267-1, S. 273

Kriege

  • Eine Kriegshetzerkampagne wird nach ganz ähnlichen Grundsätzen wie jede andere Kampagne geführt. … Durch allerlei schlaue Geschichten wird das Volk gegen die Nation, mit der man Krieg zu führen wünscht, argwöhnisch gemacht. Dazu ist nichts weiter nötig als … eine Presse, deren Interessen mit denen, die durch den Krieg profitieren werden, verknüpft sind.
Henry Ford, Automobilkonstrukteur und Publizist
Quelle: Johannes Rothkranz: Die kommende „Diktatur der Humanität“ (Durach, 1992), S. 21
  • Eine Regierung kann Kriege immer auf solche Weise rechtfertigen, dass das Volk glaubt, das Vaterland gegen einen wirklichen oder möglichen Angreifer verteidigen zu müssen. Wir müssen uns vornehmen, Kriege auf keinen Fall zu unterstützen.
Albert Einstein, theoretischer Physiker
Quelle: Albert Einstein: Über den Frieden (Bern, 1975), S. 156
  • Warum sollte man mich bitten, eine Uniform anzuziehen und zehntausend Meilen fern der Heimat Bomben und Kugeln auf braune Menschen in Vietnam abzuwerfen, während so genannte Neger in Louisville wie Hunde behandelt werden und ihnen einfache Menschenrechte verweigert werden? Nein, ich werde nicht zehntausend Meilen fern der Heimat dabei helfen, eine weitere arme Nation zu ermorden und zu verbrennen,..
Muhammad Ali, Boxweltmeister, über seine Weigerung, am Vietnamkrieg teilzunehmen.
Quelle: Muhammad Ali refuses to fight 1967
  • Mich stört es, wenn deutsche Politiker von den Grünen militärische Lösung als ultimatives Ziel darstellen. Das ist doch verrückt. Und das machen Politiker, die mit Militär nichts am Hut hatten, die den Wehrdienst verweigert haben, die von der Bundeswehr nichts wissen. Das geht doch nicht. Der Zustand muss so sein am Ende, dass wir wieder in einen wie immer gearteten Waffenstillstand kommen. Und dazu gehört, dass wir irgendwann diesen Krieg beenden und nicht auf Sieg setzen. Das ist ja eine Rhetorik, die nicht geht. In der modernen Friedens- und Konfliktforschung ist das ein echtes Novum.
Erich Vad, Brigadegeneral a.D.
Quelle: Putins Offensive – Deutschland weiter defensiv? bei maybrit illner vom 21.04.2022 (ab 30:10)
  • Ich bin die Art von Typ, der einfach denkt, es ist widerwärtig, wenn eine Supermacht mit aller militärischen Kraft ohne Provokation ein Land wie den Irak, äh, sorry, Afghan…, äh, sorry, Viet…, Korea, nein, sorry, die Ukraine attackiert!
Woody Harrelson, US-amerikanischer Schauspieler
Quelle: Woody Harrelson: „Ich bin kein Marxist, ich bin Anarchist“
  • (to) keep the Americans in, the Russians out and the Germans down.
(Um die Amerikaner dabei, die Russen draußen und die Deutschen unten zu halten.)
Hastings Ismay, 1. Baron Ismay, von 1952 bis 1957 erster NATO-Generalsekretär, über die 3 wesentlichen Funktionen der NATO.
Quelle: NATO: Soldiering On

Rechtsprechung

  • In der Ungewißheit, ob und wann auf ein Verbrechen die Strafe folgt, liegt die Schwäche unserer unschlüssigen Justiz.
  • Während der 20 Jahre, in denen ich mich hier für die Anwendung des Gesetzes eingesetzt habe, ging es um den Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei; die Barbarei wurde repräsentiert von der eindringenden Klasse der Kriminellen.
Isaac Charles Parker, Richter mit dem Beinamen „The Hanging Judge“
Quelle: Paul Trachtman: Die Revolverhelden. Time Life 1977, S. 157, 163
  • Die Begnadigung der Verbrecher … würde ebensolchen Verbrechern, die sich durch Duldung ständig vermehren würden, den Weg öffnen.
Simón Bolívar, „El Libertador
Quelle: Josef Lawrezki: Simón Bolívar. Köln 1981, ISBN 3-7609-0588-9, S. 284
  • Jedem Terroristen eine Schutzverheißung zu Gute kommen zu lassen, liefe aber darauf hinaus, alle Terroristen weltweit in Deutschland zu sammeln mit den Folgen, die auf der Hand liegen.
Verwaltungsgericht Gießen (Az. 4 L 6810/17.GI.A); Reaktion auf die Aufhebung eines Abschiebeurteils des VG Gießen durch das Bundesverfassungsgericht. Die Journalistin Helene Bubrowski kommentiert den Vorgang wie folgt: „Das Gießener Gericht ärgert sich erkennbar auch darüber, dass nach der Logik aus Karlsruhe die Gefährdung von Menschen hierzulande in Kauf genommen wird, um die Grundrechte eines Terroristen zu schützen.“
Quelle: Artikel „Schutzverheißung für Terroristen?“ in FAZ vom 13. Juni 2018
  • In einem gut regierten Staat gibt es wenig Bestrafungen, nicht weil man oft Gnade walten läßt, sondern weil es wenig Verbrecher gibt.
Jean-Jacques Rousseau, Philosoph und Naturforscher
Quelle: Jean-Jacques Rousseau: Gesellschaftsvertrag. Reclam, Stuttgart 1996, ISBN 3-15-001769-6, S. 38

Genderwahnsinn

  • Schon die These, dass es natürliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern gibt und nicht nur gesellschaftliche Rollenmuster, kann zu einem veritablen Shitstorm führen,… Um den Hintergrund der Kampagne zu verstehen, muss man wissen, dass die linksliberale Gendertheorie die Existenz eines biologischen Geschlechts allen Ernstes leugnet.
Sahra Wagenknecht, die für mich beste deutsche Gegenwartspolitikerin
Quelle: Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-593-51390-4, S. 31
  • They came up with six or five genders: … I don‘t even understand what it is. … The problem is that this part of society is aggressively coercing the overwhelming majority into this point of view.
(Sie haben sich sechs oder fünf Geschlechter ausgedacht: … Ich habe keine Ahnung, was das sein soll. … Das Problem ist, dass dieser Teil der Gesellschaft die überwältigende Mehrheit aggressiv zu dieser Sichtweise zwingt.)
Wladimir Putin, Präsident Russland
Quelle: Putins Rede beim G20-Gipfel in Osaka, 2019
Bei anderer Gelegenheit, deren Quelle wohl nicht mehr auffindbar ist (?), hat Putin einmal gesagt: „Ich weiß nicht, wie viele Geschlechter es in Europa gibt. Bei uns gibt es nur zwei.“
  • Wie wollen Sie denn einen aus Afghanistan kommenden Deutschen hier eingliedern mit Sternchen, Unterstrichen und Querstrichen? Der glaubt ja, er sei im Irrenhaus gelandet.
Peter Hahne, Fernsehmoderator und Evangelist
Quelle: Tichys Ausblick - „Umbruch nach der Wahl oder wird einfach weiter gemerkelt?“ (9:50 bis 9:59 Min.)
  • Ich verstehe sehr gut die Beweggründe dahinter und ich finde die sehr lobenswert. Ich finde die Herangehensweise für mich falsch. Nun werden viele vorm Fernseher sitzen und sagen: „Ja, der ist ja auch ein Mann, der darf das ja gar nicht beurteilen.“ Dann sage ich „Doch, denn ich soll ja so sprechen.“ Und ich möchte so, ehrlich gesagt, nicht sprechen.
Johannes Hallervorden, Schauspieler
Quelle: Johannes Hallervorden zum Gendern (ab 6:25)
– Tarek Al-Wazir (Grüne): „Das ist doch eine Milchbubenrechnung.“
– Gitta Connemann (CDU): „Nein. Wenn, allenfalls ´ne Milchmädchenrechnung. Bitte, dann müssten Sie schon das richtige Geschlecht annehmen.“
– Frank Plasberg (Moderator): „Da haben die Grünen kein Problem mit.“
Quelle: Hart aber fair: Zu teures Gas, zu wenig Strom - muss die Atomkraft länger laufen?

Kapitalismuskritik

  • Wer ... auch nur den Versuch macht, ... das verabscheuungswürdige Privateigentum wieder einzuschmuggeln, wird ... als ein Feind der Menschheit angesehen ... Sein Name wird für immer aus den Listen der Bürger gestrichen.
Étienne-Gabriel Morelly, Philosoph; in Artikel 1 des Strafgesetzes seines „Gesetzbuch der Natur“ (Code de la Nature)
Quelle: Helmut Swoboda (Herausgeber): Der Traum vom besten Staat. Texte aus Utopien von Platon bis Morris. (München 1987, 3. Auflage), S. 241
  • Sollte es in diesem Land jemals wieder einen Krieg geben, wird es ein Krieg zwischen Kapital und Arbeit, zwischen Besitzgier und Brüderlichkeit sein. Und ich bin heute heute genauso bereit, für Brüderlichkeit in Amerika einzutreten, wie ich in meiner Jugend für die Verteidigung der Südstaaten eingetreten bin.
Frank James, Bandit (Zitat von 1897)
Quelle: Paul Trachtman: Die Revolverhelden. Time Life International (Nederland) B.V., 1977, S. 87
  • Der Kapitalismus hat im kulturellen Bereich alles gegeben, was er hatte, und es bleibt lediglich das Vorzeigen eines stinkenden Kadavers, der heutigen Dekadenz in der Kunst.
Che Guevara
Quelle: Ernesto Che Guevara: Der neue Mensch. Bonn 1990, ISBN 3-89144-009-X, S. 29
  • Politik ist der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.
Dieter Hildebrandt, Kabarettist

Finanzmärkte

  • Nein zu dem geplanten Euro, weil er europaweit zu noch mehr Lohndumping führen würde.
Gregor Gysi, deutscher Rechtsanwalt und Politiker
Quelle: Gregor Gysi: Nicht nur freche Sprüche (Berlin, 1998), S. 267. ISBN 3-89602-141-9
  • Die Wall Street benutzt verwirrende Begriffe. Wenn Sie „Subprime“ hören, denken Sie „Scheisse“.
  • Die Banken werten die Papiere nicht ab, bis sie sie an ahnungslose Kunden verkauft haben.
  • Was sind Sie? Ein Drogendealer oder ein Banker? Wenn Sie ein Banker sind, können Sie sich gleich verpissen.
– Zitate aus dem Film The Big Short

Covid-19

  • Dieser Impfzwang, der macht alle zu Opfern. Alle. Zuerst einmal die Ungeimpften und dann die Genesenen, das sind ja nur Ungeimpfte auf Bewährung und dann die Geimpften, die vom Boostern nimmer fertig werden, weil sie in dieser Endlosschleife drinnen hängen und weil du dann, so wie bei der Mafia, nimmer aussteigen kannst. … Alle sind die Verlierer bei diesem System.
Herbert Kickl, österreichischer Politiker
Quelle: Herbert Kickl heizt bei Corona-Demos ein (12:00 Min.)
  • Gesund gibt‘s nicht mehr und an die Stelle des Begriffs „Gesund“ tritt so etwas wie ein Zustand, den man beschreiben müsste als „potenziell ansteckend“ und immer mit der Notwendigkeit ausgestattet, seine Ungefährlichkeit zu beweisen. Das ist so was ähnliches wie eine gesundheitspolitische Beweislastumkehr. Sie gelten also nicht als gesund, sondern Sie gelten immer als potenziell krank und müssen dann immer Schritt für Schritt beweisen, für einen bestimmten Zeitraum, dass Sie nicht gesundheitsgefährdend sind.
– Herbert Kickl (siehe oben)
Quelle: Pressekonferenz: FPÖ schießt gegen Regierung (6:30 Min.)
  • 2G heißt ..., dass gesunde Menschen, auch wenn sie negativ getestet sind, nicht mehr rein dürfen. Weil es einfach zu gefährlich ist, dass jemand, der eine Krankheit nicht hat, sich neben jemanden setzt, der gegen diese Krankheit geimpft ist, die der andere nicht hat.
Ferdinand Wegscheider, österreichischer Privatfernsehpionier und Intendant des privaten Fernsehsenders ServusTV
Quelle: 16. Oktober – Wochenkommentar von Ferdinand Wegscheider (7:30 Min.)
  • Wenn du als Politiker Angst schürst, dann produzierst du auch Hass. Weil diese Angst gebiert einen Hass. Und dieser Hass richtet sich dann immer gegen irgendwelche Sündenböcke, gegen irgendwelche Minderheiten. Und jetzt haben sich alle verbündet, die Mehrheit, gegen die Ungeimpften, die Minderheit. Was ja völlig verrückt ist. Denn die Geimpften können ja diese Pandemie auch weitergeben. Nicht nur die Ungeimpften. Also, was soll das? Das ergibt ja gar keinen Sinn.
Roger Köppel, Schweizer Journalist
Quelle: Spahns „Geimpft, genesen, gestorben“-Aussage ist eine Apokalpyse | Viertel nach Acht (1:55 Min.)
  • Dass die Verantwortlichen von Biontech/Pfizer sich im Milliarden-Rausch befinden und alle, auch Kinder, jährlich möglichst mehrfach impfen wollen, entspricht dem „Ethos“ der Pharmaindustrie. Dass viele Politiker, Journalisten und Wissenschaftler in dasselbe Horn stoßen, bleibt verantwortungslos.
Oskar Lafontaine, deutscher Politiker (Kanzlerkandidat 1990)
Quelle: Beitrag auf seiner Facebook-Seite vom 14. September 2021
Uwe Steimle, deutscher Kabarettist und Schauspieler
Quelle: Veronika Fischer über Ausgrenzung und abgesagte Veranstaltungen (ab 3:18 Min.)

Außenpolitische Aspekte

Typisch Deutsch und DDR

  • Wann wird es einen Bundeskanzler geben, der den Mut hat, Washington zu sagen, bis hierhin und nicht weiter. Woher kommt diese deutsche Sucht, sich zu unterwerfen, wenn man sieht, wie sich deutsche Journalisten und Politiker gegenüber Washington verhalten?
Oskar Lafontaine, deutscher Politiker (Kanzlerkandidat 1990)
Quelle: Beitrag auf seiner Facebook-Seite vom 4. Juli 2022
  • Der kann reden und labern, was er will. Die Leute werden ihn trotzdem ganz toll finden, weil sie die Realität nicht wirklich zur Kenntnis nehmen.
Stefan Aust über Robert Habeck
Quelle: „Habeck hat auch mal Kinderbücher geschrieben. Das setzt er jetzt fort“ (ab 2:10 Min.)
  • Wenn jemals ein Ministerium gegründet worden ist, um Straftaten zu begehen, dann ist es das MfS gewesen. Es war eine kriminelle Vereinigung, die, wie ihre Auftraggeber im Zentralkomitee und im Politbüro der SED, nur so lange agieren konnte, weil auf die Grundübel der Deutschen immer Verlaß war: ihren Hang zur Ein- und Unterordnung, die Gewohnheit, zu funktionieren, ihre exzessive Autoritätsgläubigkeit in Verbindung mit Harmoniesucht.
Wolfgang Welsch, DDR-Dissident und Politologe
Quelle: Wolfgang Welsch: Ich war Staatsfeind Nr. 1. Piper Verlag, München 2020, ISBN 978-3-492-26167-8, S. 446
  • Mit einem derartigen Ausbruch von Gewalt und Haß hatte ich nicht gerechnet. Brutalität und Menschenverachtung kannte ich bisher nur aus dem Geschichtsunterricht, wenn von Faschisten und Nazis die Rede war, von Konzentrationslagern und Verfolgung durch die Gestapo. So etwas hatte ich in der DDR immerhin für ausgeschlossen gehalten. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt.
– Wolfgang Welsch
Quelle: Wolfgang Welsch: Ich war Staatsfeind Nr. 1, S. 23
  • Die Gleichsetzung des herrschenden Regimes mit »links« forderte oppositionell denkende Jugendliche geradezu auf, sich selbst als »rechts« zu definieren.
Klaus Farin, deutscher Jugendforscher und Schriftsteller
Quelle: Klaus Farin / Harald Hauswald: Die Dritte Halbzeit – Hooligans in Berlin - Ost. Verlag Thomas Tilsner, 1998, ISBN 3-910079-49-0, S. 9

Speziell zu diesem Thema noch einige weiterführende Zitate:

  • Wenn jemand mich als Rechte oder als Nazi beschimpft und auch andere, also nur weil man bestimmte Glaubenssätze nicht teilt, dann ist das einfach absurd und das vergiftet das Klima und meines Erachtens verharmlost es echte Rechte und echte Nazis und Neonazis, die es ja gibt.
Sahra Wagenknecht, Politikerin und Buchautorin
Quelle: Politikerin Sahra Wagenknecht über neue linke Politik
  • Der inflationäre Gebrauch des Begriffs "Faschismus" führt letztlich zu einer Verharmlosung des Faschismus.
Heinrich August Winkler, Historiker
Quelle: Historiker: Faschismus-Begriff wird inflationär verwendet

Migrations- und Flüchtlingspolitik

  • Nahezu jedem dürfte klar sein, dass ein wohlhabendes, bereits relativ dicht besiedeltes Land, in das jeder, der möchte, einwandern kann, sich in kürzester Zeit in einen Ort verwandeln würde, an dem keiner mehr gern leben möchte.
Sahra Wagenknecht, Politikerin und Publizistin
Quelle: Sahra Wagenknecht: Die Selbstgerechten. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-593-51390-4, S. 37
  • Vor eins, zwei Jahren gab es die große Flüchtlingskrise, die ja jetzt ein bißchen ausgeblendet werden soll seitens der Regierung, und da kamen ja schon erste Strafanzeigen gegen die Bundesregierung, allen voran Angela Merkel, weil man gesagt hat: „Es kann doch nicht sein, dass man eigentlich Ausweispapiere braucht, um in ein Land zu reisen, ohne Ausweispapiere es aber strafbar ist, aber Frau Merkel sagt: „Kommt doch alle rein.“
Alexander Stevens, Strafrechtler
Quelle: Interview mit Alexander Stevens (0:30 bis 0:50)
  • Die Deutschen haben Millionen von Juden umgebracht, und da schämen wir uns doch heute noch für. Und jetzt lässt Angela Merkel eine Million ihrer Erzfeinde ins Land.
Karl Lagerfeld, Modeschöpfer (über Flüchtlinge aus dem arabischen Raum)
Quelle: Karl Lagerfeld – Das Interview (ein Review eines Interviews vom Dezember 2017, neu publiziert anlässlich seines Todes am 19. Februar 2019)
  • Sieben Millionen Ausländer in Deutschland sind eine fehlerhafte Entwicklung.
Helmut Schmidt, deutscher Politiker (SPD) und Kanzler von 1974 bis 1982
Quelle: Helmut Schmidt im Interview mit Sandra Maischberger (ca. 4:04)
  • Wer die Zahlen der Moslems in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf.
– Helmut Schmidt
Quelle: wie zuvor (ca. 4:20)
  • Ich bleibe bei meiner Linie: Die Rettung aus der Seenot darf nicht mit einem Ticket nach Mitteleuropa verbunden sein. … Es ist vielmehr das Gebot der Stunde, den skrupellosen Schleppern die Geschäftsgrundlage zu entziehen, Menschen nach der Seenotrettung zurück in ihre Herkunfts- oder Transitländer zu bringen sowie Initiativen für Stabilität und wirtschaftliche Entwicklung in Afrika zu setzen. Wir dürfen keine falschen Signale aussenden und müssen es unbedingt verhindern, dass weitere Menschen ihr Leben bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer aufs Spiel setzen. … Damit würden wir auch das Geschäftsmodell der Schlepper zerstören, viel weniger würden sich folglich auf den Weg nach Libyen machen und wir würden das Ertrinken im Mittelmeer beenden.
Sebastian Kurz, österreichischer Politiker
Quelle: Verteilung von Flüchtlingen: Österreichs Ex-Kanzler Kurz kontert Maas (Artikel vom 13. Juli 2019)
  • Warum kommt ihr nicht gleich mit dem Flugzeug und holt sie ab? Oder kommt doch gleich mit euren Booten an Land.
– Reda Essa, libyscher Oberst (über die Hilfsorganisationen vor der Küste Libyens)
  • Die Europäer haben Grund, Angst zu haben. Wenn das so weitergeht, dann siedelt ganz Afrika über.
– Reda Essa, libyscher Oberst
Quelle: Artikel „Das beste Geschäft ist immer noch das Schleusergeschäft“ in FAZ vom 13. Februar 2018

Duterte

  • If the criminals are killed there …, that’s not my problem. My problem is how to take care of the law-abiding, God-fearing young persons of this Republic because they are the resources.
(Wenn dort die Verbrecher getötet werden…, ist das nicht mein Problem. Mein Problem ist, wie ich mich um die gesetzestreuen, gottesfürchtigen jungen Menschen dieser Republik kümmern kann, denn sie sind die Ressourcen.)
Rodrigo Duterte, Präsident der Philippinen
Quelle: Rodrigo Duterte talks to Al Jazeera (ab 8:14 Min.)
  • I said I do not care what the human rights guys say. I have a duty to preserve the generation. If it involves human rights I don’t give a shit.
(Ich habe gesagt, dass es mir egal ist, was diese Menschenrechtler sagen. Ich habe die Pflicht, die Bevölkerung zu schützen. Die Menschenrechte gehen mir am Arsch vorbei.)
– Rodrigo Duterte, Präsident der Philippinen
Quelle: Rodrigo Duterte talks to Al Jazeera (ab 12:19 Min.)

Vereinigte Staaten

  • Some of the biggest men in the United States, in the field of commerce and manufacture, are afraid of somebody, are afraid of something. They know that there is a power somewhere so organized, so subtle, so watchful, so interlocked, so complete, so pervasive that they had better not speak above their breath when they speak in condemnation of it.
(Einige der größten Männer der Vereinigten Staaten, auf dem Gebiet des Handels und der Produktion, haben Angst vor jemandem, haben Angst vor etwas. Sie wissen, dass es irgendwo eine Macht gibt, die so organisiert, so raffiniert, so wachsam, so vollständig und so allgegenwärtig ist, dass sie sie besser nicht erwähnen sollten, wenn sie sie verurteilen.)
Woodrow Wilson, 28. Präsident der Vereinigten Staaten
Quelle: goodreads: Quote by Woodrow Wilson
  • Für die Nordamerikaner bedeutete die Monroe-Doktrin ihr sogenanntes Recht, anderen Ländern nicht zu gestatten, fremdes Territorium zu besetzen, während sie selbst sich das „Recht“ vorbehielten, es in Besitz zu nehmen.
José Antonio Páez, ehemaliger Präsident Venezuelas und Weggefährte Bolívars
Quelle: Josef Lawrezki: Simón Bolívar. Köln 1981, ISBN 3-7609-0588-9, S. 241
  • Amerika kann nicht ohne Feind leben. Die USA müssen ja zeigen, warum sie ein großes Militärbudget brauchen.
Michail Sergejewitsch Gorbatschow, von 1985 bis 1991 der ranghöchste Politiker der Sowjetunion
Quelle: Interview: Michael Gorbatschow über Putin, die Deutschen und Amerika (ab 3:20)
  • Amerika ist das einzige Land, das ohne Zivilisation von der Barbarei zur Dekadenz übergegangen ist.
Oscar Wilde, irischer Schriftsteller
Quelle: Englische Zitate: Oscar Wilde
  • Wir nehmen einfach unsere übliche Flagge, übermalen nur die weißen Streifen schwarz und ersetzen die Sterne durch einen Totenkopf mit gekreuzten Knochen.
Mark Twain, US-amerikanischer Schriftsteller, nachdem die USA ab Ende des 19. Jh. eine zunehmend imperialistische Politik betrieben
Quelle: Thomas Ayck: Mark Twain. Reinbek bei Hamburg 1993, ISBN 3-499-50211-9, S. 116f

Lateinamerika

  • Die Vereinigten Staaten von Amerika scheinen von der Vorsehung dazu auserwählt, Lateinamerika im Namen der Freiheit ins Elend zu stürzen.
Simón Bolívar, „El Libertador
Quelle: Der Spiegel vom 1. Februar 1982
  • México no es colonia de ningún país extranjero.
México es un país libre, independiente, soberano,
No somos colonia de Rusia, ni de China, ni de Estados Unidos.
(Mexiko ist keine Kolonie irgendeines ausländischen Landes.
Mexiko ist ein freies, unabhängiges und souveränes Land.
Wir sind keine Kolonie von Russland, nicht von China und nicht von den Vereinigten Staaten.)
Andrés Manuel López Obrador, Präsident Mexikos
Quelle: México no es colonia de ningún país extranjero: AMLO tras dichos de Glen VanHerck (Rede am 25. März 2022)
  • Die Bankiers der Wallstreet erreichten über Adolfo Díaz und einige andere korrumpierte Nicaraguaner, daß Nicaragua Anleihen aufnahm, die wir gar nicht brauchten. … Die Yankee-Piraten sahen, daß die große Mehrheit des nicaraguanischen Volkes die Verträge und Abkommen, die zwischen den Bankiers und einigen wenigen nicaraguanischen Vaterlandsverschacherern abgeschlossen wurden, empört ablehnten. Darum bedienten sich die Regierungen der USA aller nur möglichen Tricks, um die Nicaraguaner, die sich als Henker ihrer eigenen Brüder hergaben, an der Macht zu halten.
Augusto César Sandino, nicaraguanischer Guerillaführer, nach dem sich später die Sandinisten benannt haben
Quelle: Sergio Ramírez: Viva Sandino!. Wuppertal 1976, ISBN 3-87294-077-5, S. 104
– Augusto César Sandino (siehe oben)
Quelle: Sergio Ramírez: Viva Sandino!. Wuppertal 1976, ISBN 3-87294-077-5, S. 98

Russland und Ukraine

  • Russland ist seit seiner Existenz durch Autokraten regiert worden und es hat einen Versuch der Demokratie gegeben unter Gorbatschow; das war die Perestroika und Glasnost, … und Russland ist es nie so schlecht gegangen, aber wirklich erbärmlich schlecht gegangen, wie in der Zeit, als die da herumgewurschtelt haben.
Peter Scholl-Latour, Journalist und Publizist
Quelle: Maischberger - Angst vor dem Kalten Krieg. Versagt Deutschlands Diplomatie? (Sendung vom 18. März 2014; ab 19:30 Min.)
  • Da müssen Sie mal sehen, wie die Krim ukrainisch geworden ist. Das war im Jahre 1954, glaube ich, und da hat der Herr Chruschtschow, der selber Ukrainer ist, … der hat in einer Wodka-Laune gesagt: „Jetzt wird die Krim ukrainisch“ und so ist das zustande gekommen. Ich sehe da nicht, welche völkerrechtlichen Grenzen da hinterher überschritten wurden.
- Peter Scholl-Latour (in derselben Sendung, ab 2:05 Min.)
  • Die USA haben in der Ukraine 5 Milliarden Dollar in einen Regimechange investiert. Das Ergebnis ist ein zerrissenes Land mit marodierenden faschistischen Banden und, ja, die russische Annexion der Krim, die jetzt immer als Beweis für die Aggressivität der russischen Außenpolitik herhalten muss. Und auch die neue Aufrüstungsspirale dient ja angeblich immer nur dazu, den russischen Bären im Zaum zu halten. Ich glaube, eine dümmere Begründung kann man sich wirklich nicht ausdenken.
Sahra Wagenknecht, Politikerin (Die Linke)
Quelle: Rede vor dem Deutschen Bundestag (ab 1:28 Min.)
  • Der Krieg in der Ukraine ist der Höhepunkt eines 30-jährigen Projekts der amerikanischen neokonservativen Bewegung (Neocons). In der Regierung Biden sitzen dieselben Neokonservativen, die sich für die Kriege der USA in Serbien (1999), Afghanistan (2001), Irak (2003), Syrien (2011) und Libyen (2011) starkgemacht und die den Einmarsch Russlands in die Ukraine erst provoziert haben.
Jeffrey Sachs, US-amerikanischer Ökonom
Quelle: Die Ukraine ist die neueste Katastrophe amerikanischer Neocons
  • Dieser Krieg ist vordergründig ein Krieg Russlands gegen die Ukraine. Aber dieser Krieg hat mehrere Ebenen. Er ist genauso ein Wirtschaftskrieg der Biden-USA gegen Deutschland als Wirtschaftsnation. Man will uns die Kooperation mit Russland im Energiesektor wegnehmen, damit unsere Wirtschaft nicht mehr konkurrenzfähig ist und wir als Konkurrent auf dem Weltmarkt geschwächt werden. Das ist geostrategisch der Hintergrund … Russland hat das Völkerrecht gebrochen, genauso wie die USA in den letzten Jahrzehnten immer wieder das Völkerrecht gebrochen haben, und wenn ich die Wahl habe, Energie zu beziehen von dem einen Völkerrechtsbrecher oder von dem anderen Völkerrechtsbrecher, dann würde ich, wenn ich deutsche Interessen umsetzen dürfte, die Energie von dem Völkerrechtsbrecher beziehen, der saubere Energie liefert, sichere Energie liefert und billige Energie liefert, und das ist Russland.
Björn Höcke, deutscher Politiker und ehemaliger Gymnasiallehrer
Quelle: MDR-Sommerinterview 2022 mit Björn Höcke (ab 16:08 Min.)
  • Schluss mit diesen fatalen Wirtschaftssanktionen. Die schaden uns. Gazprom macht Rekordgewinne. … Wie kann man denn glauben, dass wir damit Putin bestrafen? Wir bestrafen uns. Wir stürzen die Menschen in Armut, wir zerstören unsere Industrie.
– Sahra Wagenknecht, siehe oben
Quelle: Sahra Wagenknecht reagiert auf Habeck bei Maischberger (ab 4:20 Min.)
  • Vielleicht sagen wir: „Gas über Nord Stream 1 ist gutes russisches Gas, Gas über Nord Stream 2 ist böses russisches Gas. Deshalb dürfen wir aus Nord Stream 2 kein Gas nehmen. Aber wenn ihr es über Nord Stream 1 liefert, dann ist es okay, dann nehmen wir es.“
Dirk Müller, Börsenmakler und Fondsmanager
Quelle: Dirk Müller: Nord Stream 1 und 2 – „Gutes“ und „böses“ Gas aus Russland (ab 2:00 Min.)
  • Wenn die diese Sanktionen zum Beispiel nicht gemacht hätten und man hätte sich vernünftig an einen Tisch gesetzt, ja, dann bräuchten die Leute sich jetzt nicht den ganzen Firlefanz machen. Jetzt müssen wir frieren, jetzt müssen wir dies und das. Das ist doch alles Scheiße.
Dieter Bohlen, Musikproduzent, Komponist und Singer-Songwriter
Quelle: Dieter Bohlen über die Sanktionen gegen Russland

Zum damit verbundenen Thema »Energiekrise« weitere Zitate, die das Versagen der deutschen Politik zum Inhalt haben:

  • Wenn Sie Menschen in Vietnam, in Laos, in Kambodscha – wo heute ein-, zwei-, dreimal Duschen am Tag Standard ist – erklären, dass wir aufgrund eigenen energiewirtschaftlichen Versagens uns heute von dem Ministerpräsidenten eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Bundesländer empfehlen lassen müssen, nicht mehr zu duschen, sondern den Waschlappen zu benutzen, dann fassen die sich an den Kopf und dann muss man wirklich sagen, wir sind inzwischen energiepolitisch zur Lachnummer der Welt geworden.
Utz Claassen, Manager und Publizist
Quelle: Heizen verboten! Schafft Deutschland sich ab? (ab 17:40 Min.)
  • Die Gasumlage ist schon ein zweistufiges Instrument. Denn statt dass der Staat direkt rettet, lässt er die Bürger indirekt retten, schafft damit noch ein Bürokratiemonster der Abwicklung als Drittes und als Viertes – weil er dann selbst erkennt: das ist so nicht richtig – korrigiert er dann über die Mehrwertsteuer wieder. Wenn man viermal so um die Ecke denken muss, ist glaube ich schon gesagt, der Mechanismus an sich kann nicht vernünftig sein.
– Utz Claassen, siehe oben
Quelle: Heizen verboten! Schafft Deutschland sich ab? (ab 35:40 Min.)

Osteuropa

  • Es ist die teilweise vorhandene westliche Arroganz, die ein Stück weit die Ressentiments in Osteuropa stärkt und die leider Gottes auch in den Bevölkerungen Westeuropas teilweise dazu führt, dass man auf die Osteuropäer herabschaut. Das halte ich für eine gefährliche Entwicklung. Ich halte nichts von einer Politik des erhobenen Zeigefingers und der moralischen Überlegenheit.
Sebastian Kurz, österreichischer Politiker
Quelle: Interview in der FAZ vom 8. November 2019

Islamismus

Molenbeeks verlorene Generation

Diverse Zitate aus dem Dokumentarfilm Molenbeeks verlorene Generation:

  • Heute gibt es gegenüber dem Molenbeek, das ich Ende der 70er, Anfang der 80er Jahre erlebt habe, überhaupt keine soziale Durchmischung mehr, kein bisschen. Damals war alles viel stärker gemischt. Es gab die waschechten Belgier und die Menschen mit Migrationshintergrund. Heute muss man richtig suchen, um einen Belgier zu finden.
  • Seltsam fanden wir zum Beispiel, dass es in Molenbeek 22 Moscheen gibt, mehr als irgendwo in Marokko. Wir fanden das völlig abstrus. Wozu so viele Moscheen? Die Moscheen wurden nicht überwacht. Die Predigten wurden auf Arabisch gehalten. Das ist, als würde man eine Messe auf Latein hören. Die meisten Jugendlichen verstanden weder die Sprache noch die Rede. Jeder weiß außerdem, welche Rolle Saudi-Arabien dabei gespielt hat. Die Wahhabiten hatten sich in den meisten Moscheen gut etabliert.
  • Was hier gerade passiert, wird irgendwann ganz Europa betreffen. Das ist ein Schema, das sich durch alle Brennpunktviertel der Großstädte Europas zieht.
  • Als sich die Frauen im Viertel mit Niqab oder immer längeren Kopftüchern zu kleiden begannen, äußerte sich dadurch schon die Radikalisierung der Kleiderordnung. … Uns war sofort klar, dass das ein Rückschritt war. Mangelnde Durchmischung führt unweigerlich zu Intoleranz, zum Faschismus, zum Islamismus. Das kommt hier manchmal auf ganz simple Weise zum Ausdruck, indem z.B. unverschleierte Frauen beschimpft werden. Es kommt während des Ramadan zum Ausdruck, wenn jemand etwas isst und dafür angespuckt oder bedroht wird. Es beginnt mit solchen einfachen Dingen und endet bedeutend schlimmer.
– Ben Hamidou, Schauspieler und Regisseur

Kyai Haji Yahya Cholil Staquf

Zitate von Kyai Haji Yahya Cholil Staquf, dem Generalsekretär des Obersten Rats von Nahdlatul Ulama (vgl. FAZ-Artikel Terrorismus und Islam hängen zusammen):

  • In der klassischen Tradition ist das Verhältnis von Muslimen zu Nichtmuslimen eines von Segregation und Feindschaft. … Sie macht ein friedliches Leben von Muslimen in den multikulturellen, den Gesellschaften des 21. Jahrhunderts tendenziell unmöglich.
  • Zu viele Muslime sehen die Zivilisation, das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedenen Glaubens, als etwas an, das bekämpft werden muss.
  • Wissen Sie, ich bewundere westliche, insbesondere europäische Politiker. Sie denken so wunderbar humanitär. Aber das allein reicht nicht. Wir leben in einer Zeit, in der man realistisch denken und handeln muss.
  • Europa hat aus seinen Fehlern in der Vergangenheit immer noch nicht gelernt. Als ich zuletzt in Brüssel war, habe ich gesehen, wie eine Gruppe arabischer, vielleicht auch nordafrikanischer Jugendlicher Polizisten bedrängt hat. Meine belgischen Freunde haben gesagt, das sei schon fast alltäglich in Belgien. Warum lässt man das zu? Was macht das für einen Eindruck? Jetzt nimmt Europa, nimmt Deutschland massenhaft Flüchtlinge auf — verstehen Sie mich nicht falsch, natürlich darf man die Augen nicht vor Not verschließen. Aber man nimmt Flüchtlinge auf, über die man nichts weiß, die aus sehr problematischen Gegenden stammen.
  • Es gibt einen harten linksliberalen Rand im Westen, der jedes Nachdenken über die Zusammenhänge zwischen traditionellem Islam, Fundamentalismus und Gewalt als islamophob denunziert. Das muss endlich aufhören. … Ein Problem, das geleugnet wird, kann nicht gelöst werden.

Antisemitismus und Judentum

  • Nun soll ich zahlen, alle lohnen,
Der Jude wird mich nicht verschonen.
Johann Wolfgang Goethe, deutscher Dichter und Naturforscher
Quelle: Johann Wolfgang Goethe: Faust. Eine Tragödie, Zeilen 4869f
  • Ich glaube, daß ab einem bestimmten Punkt die deutsche Betonung der Einzigartigkeit des Holocaust eine umgekehrte Form von Chauvinismus wird, ungefähr von der Art: Wir haben die schlimmsten Verbrechen begangen. … Ich mag keine Philosemiten, ich mag keine Antisemiten. Ich möchte, daß mich die Leute wie einen normalen Menschen behandeln. Mich beschleicht in letzter Zeit das Gefühl, daß einige dieser politisch korrekten Historiker, die auf der absoluten Einmaligkeit des Holocaust insistieren, einer Familie von Philosemiten angehören. Und das ist eine Art von umgekehrtem Chauvinismus, den ich nicht mag.
Norman Finkelstein, US-amerikanischer Politikwissenschaftler
Quelle: Norman Finkelstein: Die Holocaust-Industrie (München, 2001), S. 177f

Tierschutz

  • Sei gerecht gegen die Thiere, und betrage dich so gegen sie, wie du wünschest, daß ein höheres Geschöpf, als der Mensch, dich behandeln möchte.
Restif de la Bretonne, französischer Romancier (in Der fliegende Mensch)
Quelle: Helmut Swoboda (Herausgeber): Der Traum vom besten Staat. Texte aus Utopien von Platon bis Morris. (München 1987, 3. Auflage), S. 268
  • Die fundamentale Tatsache des Bewußtsein des Menschen lautet: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“
Albert Schweitzer, deutsch-französischer Arzt und Theologe
Quelle: Albert Schweitzer: Die Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben (Verlag C.H. Beck, München 1966), S. 21
  • Dem wahrhaft ethischen Menschen ist alles Leben heilig, auch das, das uns vom Menschenstandpunkt aus als tieferstehend vorkommt. Unterschiede macht er nur von Fall zu Fall und unter dem Zwange der Notwendigkeit, wenn er nämlich in die Lage kommt, entscheiden zu müssen, welches Leben er zur Erhaltung des anderen zu opfern hat.
Albert Schweitzer, deutsch-französischer Arzt und Theologe
Quelle: Albert Schweitzer: Die Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben (Verlag C.H. Beck, München 1966), S. 148

Abschließend noch ein bewegender Text zum Nachdenken aus Upton Sinclairs Roman Der Dschungel:

  • Es war Schlachten per Fließband … Dennoch konnte selbst der unsentimentalste Mensch nicht umhin, an die Tiere zu denken. Sie waren so arglos, trotteten so vertrauensselig herbei, wirkten in ihrem Protest so menschlich – und waren mit ihm so im Recht! Sie hatten nichts verbrochen, womit sie das verdient hätten, und zu dem Unrecht kam noch die Demütigung, die kaltblütige, unpersönliche Weise, wie man sie hier ins Jenseits beförderte, ohne auch nur die Vorspiegelung einer Abbitte, ohne Opferung einer einzigen Träne. … Was hier vor sich ging, war wie ein Verbrechen, das in einem Verlies begangen wird, unbemerkt und unbeachtet, vor aller Augen verborgen und sogleich aus dem Bewußtsein verdrängt. … Ein Schimmer von all dem war wohl auch in den schlichten Gedanken unseres Jurgis, als er … murmelte: „Dieve – was bin ich froh, kein Schwein zu sein!“
Quelle: Upton Sinclair: Der Dschungel. Reinbek bei Hamburg 1997, ISBN 3-499-15491-9, S. 51f

Tiermord und Menschenmord

Ebenfalls in dem vorgenannten Roman Der Dschungel (wie oben, S. 28f) stellt Sinclair eine Verbindung zwischen Tier- und Menschenmord her:

  • Um hier im Schlachthofviertel eingeschlagene Schädel wird wenig Aufhebens gemacht, denn Männer, die tagaus, tagein Tieren den Schädel einschlagen, scheint das zu einer Gewohnheit zu werden, die sie zwischenzeitlich auch an ihren Freunden und manchmal sogar an ihren Familien praktizieren.

Übereinstimmend hierzu lesen wir im Buch Jesaja 66,3:

  • Wer einen Stier schlachtet, gleicht dem, der einen Mann erschlägt;...

Der russische Schriftsteller Lew Nikolajewitsch Tolstoi stellte einen Vergleich zwischen Schlachthöfen und Kriegen her:

  • Solange es Schlachthöfe gibt, wird es auch Schlachtfelder geben.
Quelle: Zitat bei aphorismen.de

Fußball

  • Stadien haben für mich etwas. Andere Leute steuern vielleicht erst große Kirchen oder Paläste an, wenn sie Städtereisen machen, ich gucke mir nach Möglichkeit Stadien an.
Kevin Kühnert, Juso-Vorsitzender
Quelle: FAS-Artikel „Ich bin eine Art Groundhopper“ vom 16. Juni 2019
(in demselben Artikel verrät Kühnert außerdem, dass er seinen Vornamen erhielt, weil seine Mutter ein Fan von Kevin Keegan war)
  • In einer Gruppe, die vor allem aus einer Nationalität zusammen gesetzt ist, ist es einfacher, den Teamgeist zu entwickeln.
– Giovanni Carnevali, Generaldirektor der US Sassuolo Calcio
Quelle: Artikel „Aschenputtel auf italienisch“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 5. Oktober 2016
  • Je höher du kommst, desto mehr ähnelt Fußball Zirkus.
Kim Vilfort, dänischer Fußballnationalspieler
Quelle: FAZ-Artikel „Jeder weiß, wo er am Tag des Finals war“ vom 6. Juni 2017
  • Profifußball ist nur noch ein kapitalistisches Event.
Werner Hansch, Sportreporter
Quelle: Oliver Kahn: Ich stelle mich. (WDR-Sendung vom 25. Juni 2017)
  • Die Worte „FIFA“ und „Korruption“ sind untrennbar miteinander verwoben.
– Sir Hugh Robertson, britischer Sportminister
Quelle: Artikel „Wie wiederholte Kreuzigungen“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 17. November 2014
  • (Lasst) uns erheben gegen die Globalisierer und dagegen, dass die EU den Leuten das Recht auf Arbeit genommen hat und zulässt, dass die Zionisten die Weltwirtschaft kontrollieren. Wir leben in einer Diktatur, in der die Europäische Union uns alle kontrolliert. Wir leben nicht in einer Demokratie. Ich wünschte mir, dass wir uns alle zusammentun und dass wir uns, statt uns vor dem Stadion eine Schlägerei zu liefern, vor der Europäischen Union versammeln, bereit, unser scheiß Leben zu opfern.
– Fabrizio Piscitelli alias Diabolik, ehemaliger Capo der Irriducibili Lazio
Quelle: James Montague: Unter Ultras (Copress, 2020), ISBN 978-3-7679-1269-4, S. 120
  • Klar ist, dass aus der Ära Wildmoser viele Probleme übernommen werden mussten, die bis heute noch nicht gelöst wurden. Die Ära Wildmoser war eine Katastrophe für diesen Verein.
Uli Hoeneß, ehemaliger Fußballspieler und Präsident eines ungenannten Vereins
Quelle: Artikel „TSV München 1860 knapp an der Insolvenz vorbei“ in der Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 28. April 2006
  • Ein Torwart muss Ruhe ausstrahlen, er muss nur aufpassen, dass er dabei nicht einschläft.
Sepp Maier, einer der besten deutschen Fußballtorhüter aller Zeiten
Quelle: Größter Entertainer des deutschen Fußballs (Artikel zum 75. Geburtstag am 28. Februar 2019)
  • Die Freude, Juri Gagarin in das Weltall fliegen zu sehen, wird nur vom Hochgefühl übertroffen, einen Elfmeter zu halten.
Lew Jaschin, der vermutlich beste Fußballtorhüter aller Zeiten
Quelle: Dietrich Schulze-Marmeling: Lew Jaschin – Der Löwe von Moskau (Göttingen, 2017), S. 194
  • Wie Guildo Horn immer zu seinen fettigen Strähnen stand, so hat Rudi Völler mit seiner Tante-Käthe-Dauerwelle auch nach seiner Berufung zum DFB-Teamchef die Verbundenheit mit der Hanauer Arbeiterklasse nie abgelegt.
Christian Eichler, deutscher Sportjournalist und Buchautor
Quelle: Christian Eichler: Lexikon der Fußballmythen, Piper Verlag, München 2002, ISBN 3-492-23397-X, S. 388
  • Man kann die Staatsangehörigkeit wechseln, den Job, sogar das Geschlecht, aber man kann nicht den Verein wechseln.
– Jean-Michel De Waele, belgischer Akademiker und Professor für Politikwissenschaft an der Freien Universität Brüssel
Quelle: The Classic: Standard Liege-RSC Anderlecht (englisch; Artikel vom 3. November 2006)
  • Bei einer Neueinteilung versetzte man uns in die A-Klasse Offenbach, die dortige Spielweise paßte nicht zu unserer technisch versierten Mannschaft.
– aus der Vereinsgeschichte der SpVgg Fechenheim 03 (in dem o.g. Zitat bleibt die Rivalität zwischen Frankfurt und Offenbach nicht verborgen; siehe auch: Mainderby)
Quelle: Ehemalige Website der SpVgg Fechenheim 03 aus Frankfurt am Main

Real Madrid

  • Glauben Sie, ich würde einen Vertrag mit diesem Pack abschließen? Gott im Himmel, keine Chance. Denen würde ich nicht mal einen Virus verkaufen.
Alex Ferguson, schottische Trainerlegende des MUFC (Antwort auf die Wechselgerüchte von Cristiano Ronaldo zu Real Madrid)
Quelle: Fußball-Ausraster (Artikel bei goal.com; abgerufen am 9. August 2019)
  • Zu Real Madrid ginge ich nur, wenn ich als Penner auf der Straße leben würde.
Arsène Wenger, französische Trainerlegende des FC Arsenal
Quelle: Arsène Wenger – ein Denker und Lenker (Artikel bei europapokal.de; abgerufen am 9. August 2019)

Fußballwitze

Der Schiedsrichter
Eine solche Situation kennt nicht nur der genannte Fußballspieler:
Während eines Fußballspiels sucht ein Spieler Kontakt zum Schiedsrichter und fragt ihn:
„Was würden Sie tun, wenn ich Sie einen absoluten Vollpfosten nennen würde?“
Der Schiedsrichter antwortet etwas wirsch: „Dann würde ich Sie vom Platz stellen.“
„Und wenn ich es nur denken würde?“, will der Spieler weiter wissen.
„Dann würde ich nichts machen.“
„Okay“, meint der Spieler. „Dann belassen wir’s dabei.“

Der Sechziger
Kommt ein Mann zur Geschäftsstelle des FC Bayern München:
„Guten Tag, ich hätte gerne Tickets für das Champions-League-Viertelfinale des FC Bayern.“
„Tut mir leid, aber wir sind bereits im Achtelfinale gegen Liverpool ausgeschieden.“
Der Mann bedankt sich und geht.
Am nächsten Tag kommt er wieder:
„Guten Tag, ich hätte gerne Tickets für das Champions-League-Viertelfinale des FC Bayern.“
„Wie ich Ihnen bereits gestern sagte, sind wir bereits ausgeschieden.“
„Oh, vielen Dank.“
Auch am nächsten Tag kommt der Mann wieder:
„Guten Tag, ich hätte gerne Tickets für das Champions-League-Viertelfinale des FC Bayern.“
„Ich habe Ihnen doch bereits zweimal gesagt, dass wir bereits ausgeschieden sind.“
„Oh, vielen Dank.“
Als der Mann einen Tag später erneut kommt und dasselbe Anliegen vorträgt, reagiert der Verkäufer vom Ticketschalter etwas ungehalten und schnauzt den Mann an:
„Ich habe es Ihnen nun schon so oft gesagt. Bayern ist aus-ge-schie-den!“
„Nix für ungut, aber – ich hör‘s halt so gern.“

Humoristisches

  • Die Würde des Menschen ist unfassbar.
Dieter Hallervorden in Didi und die Rache der Enterbten
vgl. hierzu einen gleichnamigen Artikel von Reinhard Jennewein, Saarländischer Rundfunk
Max Uthoff: Na gut, ich finde, Leben in Pirmasens sollte bewusst so kurz wie möglich gehalten werden.
aus Die Anstalt: Das Spiel der Oligarchie (Sendung vom 16. Juli 2019; ab ca. 44:15)
  • Dann werde ich mich mal mit Migräne zurückziehen, bevor ich sie durch eure Unterhaltung bekomme.
Sophia Loren in Arabeske
  • Da haben neulich im Supermarkt an der Kasse vor mir ein Mann und eine Frau gestanden, mindestens so alt wie ich. Sagt er zu der Frau „Schatz“. Also, wenn in dem Alter einer zu seiner Frau noch „Schatz“ sagt, dann hat der entweder die Brillengläser mit Salamischeiben geputzt oder es ist eine Verwechslung oder, wie in den meisten Fällen, schlechte Angewohnheit.“
Gerd Dudenhöffer in Heinz Becker: Die Welt rückt näher
Quelle: Video bei YouTube (ab 3:55 Min)
  • Begeht man den Frevel und bestellt in einem Kölsch-Lokal ein Wasser, dann kann es schon mal vorkommen, dass der Köbes das mit den Worten „Sin mer hee em Schwemmbadd oder wat?“ (und nochmal auf deutsch für alle, die kein Kölsch verstehen: „Sind wir hier im Schwimmbad oder was?“) kommentiert.
Quelle: Kölsch ist die einzige Sprache, die man auch trinken kann (Artikel vom 20. Juli 2017)

Zur Kategorie schwarzer, britischer Humor gehört die nachfolgende Passage in einem Buch über den Friedhof der Hampstead Parish Church an der Church Row im Londoner Stadtteil Hampstead, in dem der Autor Bezug auf eine typische Grabinschrift nimmt:

  • ‘Her end was peace’ was applied to many an old lady, without saying who found peace, the dead or the living;
(‚Ihr Ende war Frieden‘ bezog sich auf viele alte Damen, ohne anzugeben, wer Friede gefunden hat, die Tote oder die Lebenden;)
Quelle: Buried in Hampstead, reported by Christopher Wade and published by Campden History Society 1986, Second edition 2007, S. 39, ISBN 978-0-904491-69-2

Witze

Im Wald hocken 2 Papageien oben im Baum.
Sagt der eine Papagei zum anderen Papagei:
„Du, sag mal. Du sitzt jetzt schon den ganzen Tag da. Was machst denn du eigentlich?“
„Ja, ich hock halt da. Glotz blöd, mache nix.“
„Oh, das klingt interessant. Darf ich ein wenig mitmachen?“
„Ja, ja.“
Da hocken die zu Zweit da oben, glotzen blöd, machen nix.

Kommt unten ein Hase vorbeigehoppelt:
„Sagt mal, ihr zwei da oben. Was macht ihr denn?“
„Wir glotzen blöd, machen nix.“
„Oh, das ist ja geil. Kann ich mitmachen?“
„Ja, ja, bleib da.“
Hocken die zu Dritt da. Glotzen blöd, machen nix.

Kommt der Fuchs vorbei. Hockt sich neben hin, sagt:
„Sagt mal, ihr Drei. Was macht ihr eigentlich?“
„Wir glotzen blöd, machen nix.“
„Ah super, darf ich ein wenig machen?“
Sagen sie alle: „Ja, ja, mache mal mit.“
Hocken die zu Viert da. Glotzen blöd, machen nix.

Kommt der Bär vorbei. Frisst den Fuchs, frisst den Hasen.
Sagt der eine Papagei zum anderen Papagei:
„Da, guck hin. Blöd glotze und nix mache kannste nur in gehobenen Positionen.“

Michl Müller, Kabarettist und Musiker
Michl Müller feiert sein 25-jähriges Bühnenjubiläum Alles Müller - Alles Lieder (ab 50:40 Min.)

(Weitere) Filmzitate

  • Wir haben aus einem kleinen, miesen Saftladen einen großen – das was wir heute sind – (gemacht).
Loriot alias Heinrich Lohse in Pappa ante portas
Quelle: Gespräch mit dem Chef (ab 1:40)
  • Wie Sie ein Gespür haben für Gott, habe ich ein Gespür für Schnee.
Julia Ormond alias Smilla Jaspersen in Fräulein Smillas Gespür für Schnee
Quelle: Trailer (ab 2:19)
  • Glaubst du, ich esse nur, wenn ich Hunger habe?
Dan Blocker alias Hoss Cartwright in (mindestens) einer Folge von Bonanza

Siehe auch