Hugo Theorell
Axel Hugo Theodor Theorell (* 6. Juli 1903 in Linköping, Östergötland, Schweden; † 15. August 1982 in Stockholm, Schweden) war ein schwedischer Physiologe und Nobelpreisträger.
Leben
Das Studium der Medizin am Karolinska-Institut schloss Hugo Theorell 1924 mit dem Staatsexamen ab. Die nachfolgenden drei Monate verbrachte er mit dem Studium der Bakteriologie am Institut Pasteur in Paris bei Albert Calmette. 1930 schloss er erfolgreich seine Promotion über Lipide des Blutplasmas ab und erhielt unmittelbar danach eine Dozentenstelle für Physiologische Chemie am Karolinska Institutet. 1932 wurde er Professor.
Schwerpunkt seiner Forschungsarbeiten war die Vitaminforschung. Dabei lieferte er wichtige Arbeiten über Elektrophorese sowie Enzyme, hier insbesondere Katalase, Riboflavin und Cytochrom c. An der Universität Uppsala führte er mit Hilfe der Ultrazentrifugation Untersuchungen zum Molekulargewicht von Myoglobin durch. Von 1933 bis 1935 hielt er sich als Rockefeller-Stipendiat[1] und wissenschaftlicher Gast am Kaiser Wilhelm Institut für Zellphysiologie in Berlin-Dahlem (Leitung: Otto Warburg) auf und veröffentlichte in dieser Zeit mehrere Studien.[2]
1953 entdeckte er ein Antibiotikum zur Bekämpfung von Tuberkulose. 1955 wurde er für seine Entdeckungen über Natur und Wirkungsweise der Oxidationsenzyme mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet.
1950 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt, 1957 in die National Academy of Sciences, 1958 in die American Philosophical Society,[3] 1966 zum korrespondierenden Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Ebenfalls 1966 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt. 1965 hielt er die Paul-Karrer-Vorlesung.
Aus seiner Ehe mit der Pianistin Margit, geb. Alenius (1907–2002) stammt u. a. der Sohn Töres Theorell (* 1942), Arzt und Dozent.
Literatur
- Gerhard Braunitzer: Hugo Theorell 6.3.1903–15.8.1982. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Jahrbuch 1984, München 1984, S. 244–246.
- Renate Wagner: Theorell, Axel Hugo Theodor. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1386.
- Petra Werner (Hrsg.): Vitamine als Mythos. Dokumente zur Geschichte der Vitaminforschung (= Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Berichte und Abhandlungen. Sonderband 3). Akademie-Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-05-003179-4.
- Petra Werner: Berichtswelten. Zum Streit um Patente und Prioritäten in der Vitaminforschung. (PDF; 258 kB) In: Klaus Fuchs-Kittowski, Hubert Laitko, Heinrich Parthey, Walther Umstätter (Hrsg.): Wissenschaft und digitale Bibliothek (= Wissenschaftsforschung. Jahrbuch 1998). Gesellschaft für Wissenschaftsforschung, Berlin 2000, ISBN 3-934682-30-8, S. 195–205.
Weblinks
- Informationen der Nobelstiftung zur Preisverleihung 1955 an Hugo Theorell (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Renate Wagner (2005), S. 1386.
- ↑ Tätigkeitsbericht der Kaiser Wilhelm-Gesellschaft, 1935, S. 437–438
- ↑ Member History: A. Hugo T. Theorell. American Philosophical Society, abgerufen am 6. Dezember 2018.
Personendaten | |
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NAME | Theorell, Hugo |
ALTERNATIVNAMEN | Theorell, Axel Hugo Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | schwedischer Biochemiker |
GEBURTSDATUM | 6. Juli 1903 |
GEBURTSORT | Linköping, Östergötland |
STERBEDATUM | 15. August 1982 |
STERBEORT | Stockholm |