Manciet

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Manciet
Manciet (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Gers (32)
Arrondissement Condom
Kanton Grand-Bas-Armagnac
Gemeindeverband Bas Armagnac
Koordinaten 43° 48′ N, 0° 2′ OKoordinaten: 43° 48′ N, 0° 2′ O
Höhe 105–212 m
Fläche 42,11 km²
Einwohner 804 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 19 Einw./km²
Postleitzahl 32370
INSEE-Code

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Die Gemeinde Manciet liegt in der französischen Region Okzitanien im Département Gers. Die Gemeinde gehört zum Kanton Grand-Bas-Armagnac (bis 2015 Kanton Nogaro).

Geografie

Manciet liegt in der historischen Region Armagnac im Herzen der Gascogne, die vor allem wegen des dort produzierten Weinbrandes, des Armagnacs, weltbekannt ist. Durch den Ort führt der Fernwanderweg GR 65, der weitgehend dem historischen Verlauf des französischen Jakobsweges Via Podiensis folgt. Die kleine Stadt mit 804 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) liegt am Flüsschen Douze, das über die Midouze in den Adour mündet. Die nächste größere Stadt ist Mont-de-Marsan, die man in westlicher Richtung über die Strecke D931 – D30 nach circa 53 Straßenkilometern erreicht. Die nächsten französischen Großstädte sind Toulouse (114 km) im Südosten und Bordeaux (126 km) im Nordwesten.[1]

Geschichte

Manciet gehörte zur Grafschaft Armagnac. An strategischer bedeutsamer Stelle wurde hier eine Burg errichtet, die schließlich vom Ritterorden Santiagos übernommen wurde. Während der Religionskriege wurde das Dorf zerstört, jedoch später wieder aufgebaut. Die protestantische Besatzung befestigte die Pfarrkirche Manciet und widerstand hier allen Angriffen. Erst 1624, 26 Jahre nach Ende der Religionskriege, wurde die entstandene Festung geschleift.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2017
Einwohner 1069 1066 955 857 784 764 788 805
Quellen: Cassini und INSEE

Jakobsweg (Via Podiensis)

In Manciet gibt es neben einer kleinen Pilgerherberge (französisch: Gîte d'étape) nur spärliche Übernachtungsmöglichkeiten. Der Weg führt weiter durch die Weinberge der Region Armagnac, aber auch kleine Wälder und Maisfelder säumen den Weg. Der nächste größere Ort am Jakobsweg ist Nogaro. Als Straßenverbindung führt die D636 nach rund zehn Kilometern nach Nogaro. Vor Nogaro gibt es eine weitere Pilgerherberge bei der Englise de L'Hôpital im Weiler Haget.

Sehenswürdigkeiten

  • Reste eines Amphitheaters und schöne alte Häuser
  • Reste einer Kommandantur der Templerritter aus dem 12. Jahrhundert, die nach deren Entmachtung und Verfolgung zum Hospiz für die Jakobspilger umgebaut wurde
  • Kirche aus dem 14. Jahrhundert

Wirtschaft

Ca. 63 % der Bevölkerung arbeitet im Dienstleistungssektor, in Landwirtschaft und Viehzucht ca. 21 %.[2] Lokale Produktionsschwerpunkte sind Wein und Getreide und Obst. Aus dem Wein wird der Weinbrand Armagnac hergestellt.[3]

Literatur

  • Bettina Forst: Französischer Jakobsweg. Von Le Puy-en-Velay nach Roncesvalles. Alle Etappen – mit Varianten und Höhenprofilen. Bergverlag Rother, München (recte: Ottobrunn) 2007, ISBN 978-3-7633-4350-8 (Rother Wanderführer).
  • Bert Teklenborg: Radwandern entlang des Jakobswegs. Vom Rhein an das westliche Ende Europas. (Radwanderreiseführer, Routenplaner). 3. überarbeitete Auflage. Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck 2007, ISBN 978-3-7022-2626-8.

Weblinks

Commons: Manciet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gemeindeinformation auf annuaire-mairie.fr (französisch) Abgerufen am 21. Januar 2010.
  2. INSEE Tabelle EMP 8@1@2Vorlage:Toter Link/recensement.insee.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (französisch) Abgerufen am 11. Februar 2010.
  3. Manciet auf aoc-igp.fr (französisch). Abgerufen am 15. März 2015.
Muszla Jakuba.svg
Jakobsweg „Via Podiensis

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