Herbert Hartge (Unternehmen)

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Herbert Hartge GmbH & Co. KG
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1971
Auflösung 2019[1]
Sitz Beckingen, Deutschland
Leitung Herbert Hartge
Branche Tuningbranche

Die Herbert Hartge GmbH & Co. KG war ein Fahrzeugtuner und Kleinserienhersteller, der auf Fahrzeuge der Marken BMW und Mini spezialisiert war. Das Unternehmen wurde 1971 vom Rennfahrer Herbert Hartge in Merzig gegründet und hatte seinen Sitz seit 1974 in Beckingen. Seit 1985 war Hartge vom Kraftfahrt-Bundesamt anerkannter Automobilhersteller.[2] Im Juli 2019 wurde das Unternehmen liquidiert und in der Folge aus dem Handelsregister gestrichen.

Motorsport

1983 Hartge H23 (E30)

Das Unternehmen erreichte in den 1970er-Jahren Bekanntheit für seine Erfolge im Motorsport. Firmengründer Herbert Hartge konnte zwischen 1971 und 1979 auf BMW 2002 mehrere Siege bei Rundstrecken- und Bergrennen feiern. 1983 und 1984 nahm das Team Hartge an der Tourenwagen-Europameisterschaft teil. Eric van de Poele bestritt 1987 für das Team Hartge den Deutschen Formel-3-Cup und beendete die Meisterschaft auf dem elften Platz. Sein bestes Saisonresultat war Platz drei in Zolder.[3] Erwin Weber und Matthias Feltz starteten 1988 mit einem BMW M3 von Hartge Motorsport im Rahmen der Rallye-Europameisterschaft bei der Rallye Deutschland, fielen jedoch aufgrund einer beschädigten Federung aus.[4] Francis Dosières gewann 1989, 1990, 1992 und 1993 auf einem BMW M3 von Hartge die Europa-Bergmeisterschaft. Jean-Michel Martin wurde ebenfalls auf einem Hartge-M3 1990 Meister sowie 1991 Vizemeister der Belgischen Procar-Meisterschaft.

Fahrzeuge

Neben Tuningteilen verkaufte Hartge auch selbstaufgebaute Fahrzeuge. Dabei war das Unternehmen vor allem für den Einbau von besonders leistungsstarken Motoren bekannt.

Modell Bauart Hubraum Leistung Drehmoment 0–100 km/h Vmax
Hartge H1[5][6] V8 4941 cm³ 331 kW (450 PS) bei 3800 min−1 510 Nm 4,6 s 300 km/h
Hartge H3.3 Compact R6 3246 cm³ 252 (343 PS) bei 7900 min 365 Nm 5,0 s 280 km/h
Hartge H6[7] V8 Kompressor 4961 cm³ 404 kW (550 PS) 730 Nm bei 3900 min−1 4,6 s 325 km/h
Hartge H50[8][9] V10 4999 cm³ 404 kW (550 PS) bei 7750 min−1 520 Nm 4,4 s 320 km/h
Hartge 325d Coupé[10] R6 Turbo 2993 cm³ 170 kW (231 PS) bei 4000 min−1 500 Nm bei 2000 min−1 6,7 s 245 km/h
Hartge 330d[11] R6 Turbo 2993 cm³ 202 kW (275 PS) bei 4000 min−1 550 Nm 6,2 s 250 km/h
Hartge 535d[12] R6 Biturbo 2993 cm³ 230 kW (313 PS) bei 4000 min−1 620 Nm 5,9 s 250 km/h
Hartge X5 Hunter 30d[13][14] R6 Turbo 2993 cm³ 202 kW (275 PS) bei 4000 min−1 598 Nm bei 2000 min−1 7,4 s 210 km/h
Hartge X6 xDrive35d[15] R6 Biturbo 2993 cm³ 241 kW (328 PS) bei 4400 min−1 675 Nm bei 2000 min−1 6 s 256 km/h

Einzelnachweise

  1. Löschung. North Data, abgerufen am 18. Mai 2020.
  2. Hartge GmbH. In: auto-motor-und-sport.de. Archiviert vom Original am 12. Dezember 2008; abgerufen am 11. Februar 2017.
  3. Eric van de Poele. In: f1rejects.com. Archiviert vom Original am 24. August 2004; abgerufen am 11. Februar 2017 (englisch).
  4. http://www.rallybase.nl/index.php?type=result&rallyid=4125 (Memento vom 11. September 2012 im Webarchiv archive.today)
  5. Hartge: Ein V8-Herz für den 1er-BMW. In: auto-motor-und-sport.de. 25. November 2004, abgerufen am 11. Februar 2017.
  6. Hartge BMW 1er. In: auto-motor-und-sport.de. Archiviert vom Original am 3. Januar 2009; abgerufen am 11. Februar 2017.
  7. Hartge H6: Der große Druck. In: auto-motor-und-sport.de. 30. November 2006, abgerufen am 11. Februar 2017.
  8. Frank Wiesmann: Hartge H50 mit V10-Motor – Gedopte Zehner-Potenz. In: autobild.de. 14. Dezember 2006, abgerufen am 11. Februar 2017.
  9. Hartge BMW 3er. In: auto-motor-und-sport.de. Archiviert vom Original am 3. Januar 2009; abgerufen am 11. Februar 2017.
  10. Test Hartge 325d Coupé – Eine Überlegung für Liebhaber. In: autobild.de. 3. Dezember 2008, abgerufen am 11. Februar 2017.
  11. Hartge BMW 330d. In: auto-motor-und-sport.de. Archiviert vom Original am 3. Januar 2009; abgerufen am 11. Februar 2017.
  12. Hartge BMW 535d. In: auto-motor-und-sport.de. Archiviert vom Original am 3. Januar 2009; abgerufen am 11. Februar 2017.
  13. Test Hartge X5 Hunter 30d – Im grünen Bereich. In: autobild.de. 12. Juni 2009, abgerufen am 11. Februar 2017.
  14. Tom Grünweg: Hartge X5 Hunter: BMW-SUV als Jägermeister. In: Spiegel Online. 7. Juli 2009, abgerufen am 11. Februar 2017.
  15. Uli Baumann: Hartge BMW X6: Noch mehr Sportanteil in der X6-Mischung. In: auto-motor-und-sport.de. 7. Mai 2009, abgerufen am 11. Februar 2017.