AfD Brandenburg

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AfD Brandenburg
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Vorsitzende Birgit Bessin
Stellvertreter René Springer
Andreas Galau
Schatz­meister Oliver Calov
Ehren­vorsitzender Alexander Gauland
Gründungs­datum 28. April 2013
Gründungs­ort Nauen
Hauptsitz Schopenhauerstraße 27
14467 Potsdam
Landtagsmandate
23/88
Mitglieder­zahl 1600 (Stand: 2019)[1]
Website www.afd-brandenburg.de

Die AfD Brandenburg ist der brandenburgische Landesverband der rechtsextremen[2] deutschen Partei Alternative für Deutschland (AfD). Der Landesverband wurde bis zur Annullierung seiner Mitgliedschaft am 25. Juli 2020 von Andreas Kalbitz als Landesvorsitzendem geführt. Mit Alexander Gauland trat die Landespartei erstmals bei der Landtagswahl 2014 an und es gelang der Einzug in den Landtag Brandenburg. Zur Bundestagswahl 2017 führte ebenfalls Gauland als Co-Spitzenkandidat im Bund auch die Landesliste an, über die fünf Abgeordnete in den 19. Bundestag einzogen.

Der AfD-Landesverband steht als Verdachtsfall einer rechtsextremen Bestrebung seit Mitte Juni 2020 unter der Beobachtung des Brandenburger Verfassungsschutzes.[3][4]

Geschichte

Am 28. April 2013 wurde der Landesverband durch 44 Mitglieder in Nauen gegründet. Die AfD Brandenburg trat bei der Bundestagswahl 2013 an und erhielt 6,0 Prozent der Zweitstimmen. Im Mai 2014 trat die Partei dann bei den Kommunalwahlen in Brandenburg an, wo sie 3,9 Prozent der Zweitstimmen und insgesamt 39 Mandate in Kreistagen und Stadtverordnetenversammlungen errang.[5]

Bei der Landtagswahl im September 2014 gelang mit 12,2 Prozent der Einzug in den Landtag. Der Landesverband habe sich ein „Kümmerer“-Image gegeben. Insbesondere zogen die Themen Grenzkriminalität und die Flüchtlingsproblematik. Man versuchte überdies ganz offen, bei der Linkspartei Stimmen zu holen.[6] Als einziger AfD-Landesverband ließ man das Wahlprogramm ins Russische übersetzen.[7] Bei der Landtagswahl erhielt sie zuallererst Stimmen von ehemaligen Kleinstpartei-Wählern (ca. 22 Prozent). Rund 20.000 ehemalige Wähler der Partei Die Linke, rund 18.000 frühere CDU-Wähler, rund 17.000 vormalige FDP-Wähler, rund 12.000 ehemalige Wähler der SPD sowie rund 1.000 frühere Grünen-Wähler wählten die AfD. Außerdem erhielt die Partei die Stimmen von rund 12.000 ehemaligen Nichtwählern. Vor allem Männer wählten die AfD; ältere Personen wählten die Partei unterdurchschnittlich.[8] Im Dezember 2014 reiste der Landesverband fast vollständig beobachtend zu den Pegida-Demonstrationen in Dresden.[9] Auf dem Landesparteitag im April 2015 wurde der Landesverband der Jungen Alternative für Deutschland anerkannt.[10]

Mitte Juni 2020 stufte der Verfassungsschutz Brandenburg den AfD-Landesverband als Verdachtsfall ein, da laut dem Chef des Brandenburger Verfassungsschutzes Jörg Müller „hinreichend wichtige tatsächliche Anhaltspunkte dafür“ vorlägen, dass von dem Landesverband „Bestrebungen gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung“ ausgingen. Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen sagte, die Brandenburger AfD sei „geprägt vom Gedankengut des völkisch-nationalen Flügels“. Dessen vermeintliche Auflösung mache keinen Unterschied, denn in dem Landesverband sei „der Flügel längst der ganze Vogel“. Die AfD versuche, die „Brandmauern der Demokratie zu schleifen“.[11]

Politik

AfD im Landtag

Eine Ende 2015 (knapp ein Jahr nach Einzug in den Landtag) von der Friedrich-Ebert-Stiftung herausgegebene Studie kam zu dem Ergebnis, die Arbeit der Landtagsfraktion sei „wenig professionalisiert“; die Fraktion falle vor allem durch „kalkulierte Provokationen“ auf.[12]

Einordnung

Wissenschaftler wie Christoph Kopke[13] und Gideon Botsch[12] bezeichnen den Landesverband als „national-populistische Rechtspartei“.

Von Beobachtern wie Alexander Häusler wurde die rechte Vergangenheit von Funktionsträgern des Landesverbandes thematisiert, so sind bzw. waren mit Rainer van Raemdonck und Thomas Jung zwei ehemalige Landesvorstandsmitglieder der rechtspopulistischen Partei Die Freiheit aktiv.[14] Steffen Königer war beim Bund freier Bürger und schrieb für die Junge Freiheit.[14] Laut Kopke u. a. konnten diverse „Kontakte […] ins rechtskonservative bzw. rechtsextreme Milieu“ aufgedeckt werden, auch auf kommunaler Ebene.[15]

Organisation

Die Organe des Landesverbandes sind der Landesparteitag, der Landesvorstand und das Landesschiedsgericht. Das Landesschiedsgericht entscheidet über parteiinterne Streitigkeiten und kann Mitglieder ausschließen.[16]

Landesparteitag

Höchstes Parteiorgan ist der Landesparteitag. Er wählt den Landesvorstand, die Rechnungsprüfer sowie das Landesschiedsgericht. Der Parteitag findet grundsätzlich als Mitgliederversammlung statt, wobei Mitglieder, die mindestens drei Monate mit ihren Mitgliedsbeiträgen in Verzug sind, kein Stimmrecht haben. Nach Beschluss des Landesvorstands kann der Parteitag auch als Delegiertenversammlung stattfinden. Dazu entsenden die Kreisverbände je angefangene 5 Mitglieder einen Delegierten.[16]

Landesparteitage
Nr. Datum Ort Landesvorsitzende(r) /
Spitzenkandidat(in)
Wahlergebnis Thema
01. Landesparteitag 28. April 2013 Nauen Roland Scheel 64 % Gründung des Landesverbandes; Wahl des Landesvorstands
Landeswahlversammlung 28. April 2013 Nauen Alexander Gauland Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl 2013
02. Landesparteitag 9. Februar 2014 Großbeeren Alexander Gauland Nachwahlen zum Landesvorstand
03. Landesparteitag 4. Mai 2014 Großbeeren Beschluss des Wahlprogramms zur Landtagswahl 2014; Nachwahlen zum Landesschiedsgericht
Landeswahlversammlung 4. Mai 2014
11. Mai 2014
Großbeeren
Bernau bei Berlin
Alexander Gauland 92 % Wahl der Landesliste zur Landtagswahl 2014
04. Landesparteitag 18./19. April 2015 Pritzwalk Alexander Gauland 89 % Neuwahl des Landesvorstands; Änderung der Landessatzung; Neuwahl des Landesschiedsgerichts;
Wahl der Delegierten zum Bundesparteitag; Resolutionen zur EEG-Umlage und Windenergieanlagen
05. Landesparteitag 21. November 2015 Vetschau/Spreewald Nachwahlen zum Landesvorstand
06. Landesparteitag 9. Juli 2016 Kremmen Nachwahlen zum Landesvorstand
Landeswahlversammlung 28. Januar 2017 Rangsdorf Alexander Gauland 83 % Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl 2017
07. Landesparteitag 8./9. April 2017 Frankfurt (Oder) Andreas Kalbitz 73 % Neuwahl des Landesvorstands; Wahl der Delegierten zum Bundesparteitag und zum Bundeskonvent
08. Landesparteitag 13. Oktober 2018 Brandenburg an der Havel Wahl der Delegierten zur Europawahlversammlung
Landeswahlversammlung 4.–7. Januar 2019
2. Februar 2019
Rangsdorf Andreas Kalbitz 74 % Wahl der Landesliste zur Landtagswahl 2019
09. Landesparteitag 26.–28. April 2019 Falkensee Andreas Kalbitz 73 % Neuwahl des Landesvorstands; Wahl der Delegierten zum Bundesparteitag und zum Bundeskonvent;
Beschluss des Wahlprogramms zur Landtagswahl 2019
Landeswahlversammlung 20./21. März 2021 Frankfurt (Oder) Alexander Gauland 66 % Wahl der Landesliste zur Bundestagswahl 2021

Landesvorstand

Seit April 2022 setzt sich der Landesvorstand aus folgenden Mitgliedern zusammen:

Landesvorsitzender Birgit Bessin (MdL)
Stellvertretende Landesvorsitzende René Springer (MdB), Andreas Galau (MdL)
Schatzmeister Oliver Calov
Stellvertretender Schatzmeister Daniel Friese
Schriftführerin Kerstin Schotte
Stellvertretender Schriftführer Inka Länger
Beisitzer Felix Teichner (MdL), Roman Reusch (MdB), Volker Nothing (MdL), Kathleen Muxel (MdL), Lars Günther (MdL), Roman Kufert, Tim Krause
Ehrenvorsitzender Alexander Gauland (MdB)
MdL = Mitglied des Landtages; MdB = Mitglied des Bundestages

Von den Funktionären sind ca. 80 Prozent männlich, der Altersdurchschnitt liegt bei 50 Jahren. Viele Funktionäre entstammen der Mittelschicht u. a. selbstständige Unternehmer und mittelständische Berufe.[10]

Bezirksverbände

Der Landesverband gliedert sich in 18 als Gebietsverbände bezeichneten Kreisverbände (oder: Bezirksverbände) in den 14 Landkreisen und 4 kreisfreien Städten. Diesen Verbänden stehen Kreisvorstände vor.

Bezirksverbände (Stand: Jan. 2019)
Bezirksverband Vorsitzende(r) Sitz
Barnim Bernau bei Berlin
Brandenburg an der Havel Ulf Insel Brandenburg an der Havel
Cottbus Marianne Spring-Räumschüssel Cottbus
Dahme-Spreewald Steffen Kotré Mittenwalde
Elbe-Elster Volker Nothing Elsterwerda
Frankfurt (Oder) Wilko Möller Frankfurt (Oder)
Havelland Leyla Bilge Premnitz
Märkisch-Oderland Christina Schade Hoppegarten
Oberhavel Andreas Galau Oranienburg
Oberspreewald-Lausitz Ronny Liersch Sonnewalde
Oder-Spree Kathleen Muxel Grünheide (Mark)
Ostprignitz-Ruppin Torsten Arndt Neuruppin
Potsdam René Springer Potsdam
Potsdam-Mittelmark Werder (Havel)
Prignitz Wolfgang Heil Wittenberge
Spree-Neiße Steffen Kubitzki Turnow-Preilack
Teltow-Fläming Dietmar Ertel Zossen
Uckermark Jan-Ulrich Weiß Prenzlau

Parteivorsitzende

Parteivorsitzender Amtszeit
Roland Scheel April 2013 – Dezember 2013
Rainer van Raemdonck (kommissarisch) Januar 2014 – Februar 2014
Alexander Gauland Alexander Gauland Februar 2014 – April 2017
Andreas Kalbitz Andreas Kalbitz April 2017 – Juli 2020
Birgit Bessin April 2022 -

Fraktionsvorsitzende

Fraktionsvorsitzender Amtszeit
Alexander Gauland Alexander Gauland September 2014 – November 2017
Andreas Kalbitz Andreas Kalbitz November 2017 – August 2020
Hans-Christoph Berndt seit Oktober 2020

Junge Alternative Brandenburg

Die Junge Alternative Brandenburg ist der landesweit tätige Jugendverband der AfD Brandenburg.

Wahlergebnisse

Landtagswahlen
Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Direktmandate Sitze Platz Spitzenkandidat
2014[17] 120.077 12,2 %
0/44
11/88
4 Alexander Gauland
2019 297.484 25,5 %
15/44
23/88
2 Andreas Kalbitz
Kommunalwahlen
Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Sitze
2014[18] 109.070 03,9 %
39/934
2019[19] 572.230 15,9 %
153/938
Bundestagswahlen
Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Direktmandate Sitze Platz Spitzenkandidat
2013[20] 083.075 06,0 %
0/10
0/20
4 Alexander Gauland
2017[21] 301.103 20,2 %
0/10
5/25
2 Alexander Gauland
Europawahlen
Jahr Stimmenanzahl Stimmenanteil Platz
2014[22] 079.371 08,5 % 4
2019[23] 238.441 19,9 % 1

Landtagsfraktion

Mitglieder

Ab Oktober 2019

Die gewählten Landtagsabgeordneten sind:

Mitglied der Fraktion Einzug in den Landtag über Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften
in der Fraktion und in der Partei
Sabine Barthel Direktmandat Uckermark III/Oberhavel IV
Hans-Christoph Berndt Direktmandat Dahme-Spreewald III Fraktionsvorsitzender
Birgit Bessin Listenplatz 4 Stellvertretende Landesvorsitzende
Peter Drenske Direktmandat Elbe-Elster I
Andreas Galau Listenplatz 8 Landtagsvizepräsident; Beisitzer im Landesvorstand
Lars Günther Direktmandat Märkisch-Oderland III
Michael Hanko Direktmandat Spree-Neiße II
Dennis Hohloch Listenplatz 10 Parlamentarischer Geschäftsführer
Rolf-Peter Hooge Direktmandat Oder-Spree III
Lars Hünich Listenplatz 6
Steffen John Direktmandat Barnim III Stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Andreas Kalbitz Listenplatz 1 parteiloses Mitglied der AfD-Fraktion
Lena Kotré (geb. Duggen) Listenplatz 7 Stellvertretende parlamentarische Geschäftsführerin; Beisitzerin im Landesvorstand
Steffen Kubitzki Listenplatz 5 Mitglied des Landtagspräsidiums; Stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Daniel Freiherr von Lützow Listenplatz 3 Stellvertretender Landesvorsitzender
Wilko Möller Direktmandat Frankfurt (Oder) Beisitzer im Landesvorstand
Daniel Münschke Direktmandat Oberspreewald-Lausitz III/Spree-Neiße III
Kathleen Muxel Direktmandat Oder-Spree II
Volker Nothing Direktmandat Elbe-Elster II
Lars Schieske Direktmandat Cottbus II
Marianne Spring-Räumschüssel Direktmandat Cottbus I Alterspräsidentin
Felix Teichner Direktmandat Uckermark I
Franz Wiese Direktmandat Märkisch-Oderland IV

2014–2019

Die gewählten Mitglieder der AfD im Landtag von Brandenburg von 2014 bis 2019 waren:[24]

Mitglied der Fraktion Einzug in den Landtag über Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften
in der Fraktion und in der Partei
Birgit Bessin Listenplatz 5 Stellvertretender Fraktionsvorsitzende; stellvertretende Landesvorsitzende
Andreas Galau Listenplatz 7 Parlamentarischer Geschäftsführer
Thomas Jung Listenplatz 6 Stellvertretender Fraktionsvorsitzender
Andreas Kalbitz Listenplatz 9 Fraktionsvorsitzender; Landesvorsitzender; Beisitzer im Bundesvorstand
Rainer van Raemdonck Listenplatz 2
Christina Schade Listenplatz 11
Jan-Ulrich Weiß Listenplatz 12
Franz Wiese Listenplatz 3

Ehemalige Mitglieder

  • Stefan Hein (Einzug in den Landtag über Listenplatz 10; Ausschluss aus der Fraktion am 6. Oktober 2014 wegen Lancierung einer Falschmeldung an den Spiegel)[25]
  • Alexander Gauland (Einzug in den Landtag über Listenplatz 1; Austritt aus der Fraktion und Niederlegung des Mandats nach Einzug in den Bundestag am 25. Oktober 2017; Nachrücker: Jan-Ulrich Weiß)[26]
  • Steffen Königer (Einzug in den Landtag über Listenplatz 8; Austritt aus der Fraktion und der Partei am 29. November 2018 aus Gewissensgründen)[27]
  • Sven Schröder (Einzug in den Landtag über Listenplatz 4; Austritt aus der Fraktion und der Partei am 29. April 2019)[28][29][30][31][32]

Kontroversen um rechtsextreme Mitarbeiter

Die Landtagsfraktion beschäftigte nach Medienberichten mehrere Mitarbeiter aus dem rechtsextremen Milieu. Hierzu zählte beispielsweise Jean-Pascal Hohm, ehemaliger Landesvorsitzender der Jungen Alternative (JA) in Brandenburg, der sich auf Selfies regelmäßig in T-Shirts der Identitären Bewegung (IB) zeigte und im Dezember 2016 an einer Sitzblockade der Identitären vor der CDU-Parteizentrale teilnahm. Hohm, der bei der rechtsradikalen Gruppierung Ein Prozent für unser Land ein Praktikum absolviert hatte, trat auch bei Demonstrationen der fremdenfeindlichen Gruppe Zukunft Heimat in Brandenburg als Redner auf und wurde im Frühjahr 2017 als Fraktionsmitarbeiter entlassen, wenige Monate später aber Mitarbeiter von René Springer.[33] Olaf Sundermeyer sah in „der Nachwuchshoffnung der AfD“ Hohm einen „der aktivsten Identitären überhaupt“.[34] Seit Anfang 2015 war ein Ex-Kader der verbotenen Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ) als verkehrs- und europapolitischer Referent für die brandenburgische AfD-Landtagsfraktion tätig gewesen, der nach dem Einzug der AfD in den Bundestag in das Mitarbeiterbüro von Alexander Gauland wechselte,[35] wie Gauland gegenüber der FAZ bestätigte.[36] Ein anderer aus Brandenburg stammender Praktikant der Landtagsfraktion bewegte sich gemäß Zeit Online in der Berliner Neonaziszene, im Frühjahr 2016 war eine Person seines Namens von den Veranstaltern eines Neonazikonzerts in Thüringen als Ordner angemeldet worden. Auch dieser Mann, der mit extrem rechten Ansichten auffiel, wurde im Oktober 2017 Mitarbeiter von Gauland im Bundestag.[33] Auch weitere Mitarbeiter stehen nach Bestätigung des Fraktionsvorsitzenden Andreas Kalbitz in Verbindung zur unter Beobachtung des Verfassungsschutzes[37] stehenden Identitären Bewegung: Kai Laubach, Grundsatzreferent der Fraktion, habe an einzelnen Aktionen der IB teilgenommen. Franz Dusatko, Vize-Landeschef der Jungen Alternative und Assistent der Fraktionsführung, war im Dezember 2016 ebenfalls an einer Blockadeaktion der IB gegen die CDU-Zentrale in Berlin beteiligt.[38] Laut einem Bericht des Bundesverfassungsschutzes hat Ballschuh frühere Kontakte zur NPD eingeräumt und war „zudem Mitglied in den als rechtsextremistisch eingeordneten Burschenschaften Frankonia Erlangen und Halle-Leobener Burschenschaft“. Ein im März 2008 während einer Neonazikundgebung aufgenommenes Foto zeigt ihn in den Räumen der damaligen JN-Bundeszentrale in Bernburg.[39]

Landesgruppe im Deutschen Bundestag

2017–2021

Die Landesliste zur Bundestagswahl 2017 wurde auf einem zweitägigen Parteitag in Rangsdorf am 28./29. Januar 2017 aufgestellt.[40][41]

Die Landespartei zog mit insgesamt fünf Abgeordneten in den Deutschen Bundestag ein, die ein Teil der AfD-Bundestagsfraktion sind:

Mitglied der Fraktion Einzug in den Bundestag über Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften
in der Fraktion und in der Partei
Alexander Gauland Listenplatz 1 Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion
Norbert Kleinwächter Listenplatz 5
Steffen Kotré Listenplatz 4 Vorsitzender der Landesgruppe; Beisitzer im Landesvorstand
Roman Reusch Listenplatz 2 Beisitzer im Landesvorstand
René Springer Listenplatz 3

2021–2025

Mitglied der Fraktion Einzug in den Bundestag über Derzeitige Funktionen und Mitgliedschaften
in der Fraktion und in der Partei
Alexander Gauland Listenplatz 1 Ehrenvorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion
Hannes Gnauck Listenplatz 5
Norbert Kleinwächter Listenplatz 4
Steffen Kotré Listenplatz 3 Vorsitzender der Landesgruppe; Beisitzer im Landesvorstand
René Springer Listenplatz 2

Literatur

  • Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort?. Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166.
  • Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Parteien in Brandenburg. Abgerufen am 26. Mai 2020.
  2. Institut für Menschenrechte: Rassistisch und rechtsextrem: Klare Abgrenzung von der AfD geboten (7. Juni 2021); eingesehen am 7. September 2021
  3. ZEIT.de: Verfassungsschutz stellt AfD Brandenburg unter Beobachtung (15. Juni 2020); eingesehen am 15. Juni 2020
  4. Ministerium des Innern und für Kommunales Brandenburg: Verfassungsschutz stuft Brandenburger Landesverband der AfD als Beobachtungsobjekt ein, Pressemitteilung Nr. 029/2020 vom 15.06.2020
  5. Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort? Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166, hier: S. 147.
  6. Oskar Niedermayer: Die brandenburgische Landtagswahl vom 14. September 2014: Die Linke wird abgestraft, bleibt aber Regierungspartei. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 46 (2015) 1, S. 21–38, hier: S. 25.
  7. Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235, hier: S. 225.
  8. Oskar Niedermayer: Die brandenburgische Landtagswahl vom 14. September 2014: Die Linke wird abgestraft, bleibt aber Regierungspartei. In: Zeitschrift für Parlamentsfragen 46 (2015) 1, S. 21–38.
  9. Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235, hier: S. 228.
  10. a b Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort? Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz, Bonn 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166, hier: S. 148.
  11. „In der Brandenburger AfD ist der Flügel längst der ganze Vogel“. www.spiegel.de, 15. Juni 2020.
  12. a b Gideon Botsch, Christoph Kopke, Alexander Lorenz: Wie agiert die »Alternative für Deutschland« vor Ort?. Das Fallbeispiel Brandenburg. In: Andreas Zick, Beate Küpper: Wut, Verachtung, Abwertung. Rechtspopulismus in Deutschland. Hrsg. für die Friedrich-Ebert-Stiftung von Ralf Melzer und Dietmar Molthagen, Dietz-Verlag 2015, ISBN 978-3-8012-0478-5, S. 146–166, hier: S. 165.
  13. Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235, hier: S. 229.
  14. a b Alexander Häusler, Rainer Roeser: Die rechten ›Mut‹-Bürger. Entstehung, Entwicklung, Personal & Positionen der »Alternative für Deutschland«. VSA Verlag, Hamburg 2015, ISBN 978-3-89965-640-4, S. 105 f.
  15. Christoph Kopke, Alexander Lorenz: »Ich kenne keine Flügel, ich kenne keine Strömungen. Ich kenne nur die Brandenburger AfD«. Die Alternative für Deutschland (AfD) in Brandenburg im Frühjahr 2015. In: Alexander Häusler (Hrsg.): Die Alternative für Deutschland. Programmatik, Entwicklung und politische Verortung. Springer Fachmedien, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-10638-6, S. 221–235, hier: S. 226.
  16. a b Landessatzung der Alternative für Deutschland Landesverband Brandenburg, abgerufen am 28. September 2018.
  17. Wahlergebnis der Landtagswahl in Brandenburg 2014
  18. Wahlergebnis der Kommunalwahlen in Brandenburg 2014
  19. Wahlen der Kreistage der Landkreise und Stadtverordnetenversammlungen der kreisfreien Städte im Land Brandenburg am 26.05.2019. Der Landeswahlleiter für Brandenburg, abgerufen am 28. August 2019.
  20. Wahlergebnis der Bundestagswahl in Brandenburg am 22. September 2013
  21. Wahlergebnis der Bundestagswahl in Brandenburg am 24. September 2017
  22. Landesergebnis der Europawahl in Brandenburg am 25. Mai 2014
  23. Europawahl 2019, Brandenburg – Vorläufiges Ergebnis
  24. Vgl. Landtag Brandenburg: AfD-Fraktion, abgerufen am 8. Juni 2016
  25. AfD-Fraktion schließt Stefan Hein aus (Memento vom 9. September 2017 im Internet Archive) (abgerufen am 9. September 2017)
  26. Umstrittener AfD-Politiker ist Gauland-Nachfolger (abgerufen am 9. November 2017)
  27. Steffen Königer. Beisitzer im AfD-Bundesvorstand tritt aus Partei aus. Welt.de, 29. November 2018.
  28. Macht der Völkischen „Ein Wort zu viel kann in der AfD das Aus jeder Karriere sein“. Die Welt, 29. April 2019.
  29. Brandenburg Parteiaustritt Landtagsabgeordneter Sven Schröder verlässt die AfD, Märkische Allgemeine, 29. April 2019
  30. Brandenburger Landtag Landtagsabgeordneter Sven Schröder erklärt Austritt aus AfD, Berliner Zeitung, 29. April 2019.
  31. Brandenburger Landtag Abgeordneter Sven Schröder verlässt die AfD. RBB, 29. April 2019.
  32. Landtagsabgeordneter Schröder erklärt AfD-Austritt. t-online, 29. April 2019.
  33. a b Kai Biermann, Astrid Geisler, Johannes Radke, Tilman Steffen: AfD-Abgeordnete beschäftigen Rechtsextreme und Verfassungsfeinde. In: Zeit online. 21. März 2018.
  34. Olaf Sundermeyer, Jan Wiese: Die Identitären: Kreative Sturmtruppe der AfD. (Memento vom 4. September 2017 im Internet Archive) In: RBB, 16. Juni 2017.
  35. Alexander Fröhlich: Gaulands Nazi-Schatten. (Memento vom 23. März 2018 im Internet Archive) In: Der Tagesspiegel, 19. März 2018.
  36. Markus Wehner: Alexander Gauland beschäftigte HDJ-Mitglied. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. März 2018.
  37. Verfassungsschutz beobachtet „Identitäre Bewegung“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. August 2016.
  38. Alexander Fröhlich: Brandenburgs AfD-Chef hatte Kontakt zu rechtsextremer Organisation. In: Der Tagesspiegel, 6. März 2018.
  39. Marion Kaufmann: NPD-naher Mitarbeiter in der AfD-Fraktion. www.pnn.de, 5. März 2020
  40. AfD Brandenburg wählt Landesliste. Abgerufen am 8. September 2017.
  41. Landeslisten der Parteien in Brandenburg – Der Bundeswahlleiter. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 26. September 2017; abgerufen am 8. September 2017.