Effeltermühle

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Effeltermühle
Gemeinde Wilhelmsthal
Koordinaten: 50° 21′ 43″ N, 11° 24′ 24″ O
Höhe: 450 m ü. NHN
Postleitzahl: 96352
Vorwahl: 09260

Effeltermühle ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wilhelmsthal im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Die Einöde liegt nordwestlich von Effelter an der Dober. Eine steile Anliegerstraße führt nach Effelter zur Staatsstraße 2200 (1 km südöstlich).[1]

Geschichte

In einer Urkunde im Urbar über Zins und Gült in Stadt und Amt Kronach wurde 1507 die Effelter-Dober-Mühle als Schneidmühle mit oberschlächtigem Mühlrad mit Hanns Mulner als Müllermeister erwähnt.[2] 1746 hatte die Mühle zwei Mühlgänge und einen Schlaggang. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Grundherrschaft hatte das Kastenamt Kronach inne.[3]:S. 468

Mit dem Gemeindeedikt wurde Effeltermühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Birnbaum und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Effelter zugewiesen. 1830 wurde ein zweigeschossiger Mansardwalmdachbau mit Sandsteinsockel und Schieferdach errichtet, in dem die Mahlmühle untergebracht war. Im Jahr 1857 bestand das Anwesen gemäß Haus-Steuer-Kataster aus einem Wohnhaus mit zwei Kellern, einer Mahlmühle mit zwei Gängen, einer Schneidmühle mit einem Schneidmühlhäuschen, einem Schweinestall, einem Backofen, einer Stallung, einer Scheune, einem Holzlege und einem Hofraum.[2]

Am 1. Mai 1978 wurde Effeltermühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Wilhelmsthal eingegliedert.[3]:S. 579 Der Betrieb der Getreidemühle wurde etwa um 1955 eingestellt. 1979 folgte die Schneidmühle.

Die Mühle mit einem fast 5 Hektar großen Grundstück ist seit 1983 Eigentum des evangelischen Dekanats Kronach, das die Gebäude umbaute und seit 1988 als Dekanatsjugendheim nutzt. Dort gibt es auch einen Jugendzeltlagerplatz, dessen Geräte in den Nebengebäuden der Mühle untergebracht sind. Mit der Einrichtung des Jugendheims versetzte der Förderverein Effelter-Mühle den Mühlteich und die Schneidmühle wieder in funktionstüchtigen Zustand. Im Jahr 2007 wurde die 500-jährige Erstnennung der Mühle gefeiert.

Baudenkmäler

  • Effeltermühle
  • Zwei Floßbache

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner * 19 9 8 9 5 5 7 4 0
Häuser[4] * 1 1 1 1 1 1
Quelle [3]:S. 579 [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13]
* Ort wird zu Effelter gerechnet.

Religion

Der Ort war ursprünglich katholisch und ist bis heute nach St. Ägidius in Lahm gepfarrt.[3]:S. 468

Literatur

  • Klemens Löffler: Effelter im Frankenwald – Geschichte und Volkskultur. Carl Link Druck, Kronach 1985.

Weblinks

Commons: Effeltermühle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Effeltermühle im BayernAtlas
  2. a b Klemens Löffler: Effelter im Frankenwald – Geschichte und Volkskultur. Carl Link Druck, Kronach 1985, S. 123
  3. a b c d Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
  4. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  5. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 954, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  6. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1127, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  7. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1013 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
  9. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1164 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 935 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 687 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 158 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 312 (Digitalisat).