Roßlach
Roßlach Gemeinde Wilhelmsthal Koordinaten: 50° 17′ 9″ N, 11° 23′ 53″ O
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Höhe: | 500 m ü. NHN |
Einwohner: | 85 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Eingemeindet nach: | Steinberg |
Postleitzahl: | 96352 |
Vorwahl: | 09260 |
Marienkapelle
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Roßlach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wilhelmsthal im oberfränkischen Landkreis Kronach in Bayern.
Geographie
Das Dorf liegt 10 km nordöstlich von Kronach entlang einer Hochfläche des Frankenwaldes in einer Höhe von rund 500 m ü. NHN. Roßlach ist eine Streusiedlung, die aus vielen einzelnen kleinen Siedlungseinheiten mit teilweise nur einem oder mehreren Anwesen besteht. Die einzelnen Siedlungskörper befinden sich an kleineren, früheren Flurwegen, die dann in kleineren Rodungsinseln im Wald oder auf Hochpunkten enden. Ein größerer Siedlungskern mit zentraler Funktion, Dorfplatz oder Ähnliches, ist nicht vorhanden.[2][3][Anmerkung 1]
Geschichte
Roßlach entstand in der frühen Neuzeit als Streusiedlung bei der planmäßigen Besiedelung der Höhenlagen des Frankenwaldes. Die Ursprünge liegen mehr in der Holz- und Waldwirtschaft und nur in geringerem Umfang in der Landwirtschaft.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Roßlach 9 Anwesen. Das Hochgericht übte das bambergische Centamt Kronach aus. Die Grundherrschaft über die 9 Söldengüter hatte das Kastenamt Kronach inne.[4]
Der Ort ging durch den Reichsdeputationshauptschluss im Jahr 1803 zusammen mit den restlichen Gebieten des Hochstifts Bamberg in den Besitz des Kurfürstentums Bayern über. Mit dem Gemeindeedikt wurde Roßlach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Friesen zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Roßlach, zu der Eichenleithen, Kotschersgrund, Ludwigsland, Redwitzerhöh, Remschlitz und Winterleithen gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kronach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kronach (1919 in Finanzamt Kronach umbenannt). Ab 1862 gehörte Roßlach zum Bezirksamt Kronach (ab 1939 Landkreis Kronach). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kronach (1879 in das Amtsgericht Kronach umgewandelt). 1877 wurde Finkenflug von der Gemeinde Geuser nach Wilhelmsthal umgemeindet.[5] Die Gemeinde hatte eine Fläche von 4,584 km².[6]
Die im Ort befindliche Marienkapelle wurde am 3. Mai 1951, einem Himmelfahrtstag, nach zwei Jahren Bauzeit geweiht. Sie ersetzte eine schieferverkleidete Holzkapelle. Die Kapelle besteht aus Kalksteinen und hat ein Satteldach mit einem Dachreiter als Glockenturm.[7]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Roßlach am 1. Januar 1978 nach Steinberg eingemeindet. Am 1. Mai 1978 folgte die Eingliederung von Steinberg nach Wilhelmsthal.[8]
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Roßlach
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Dorf Roßlach
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 52 | 74 | 71 | 66 | 63 | 71 | 80 | 133 | 89 | 85 |
Häuser[Anmerkung 2] | 12 | 12 | 11 | 11 | 14 | 23 | 19 | |||
Quelle | [5] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [6] | [16] | [1] |
Religion
Der Ort war ursprünglich rein katholisch und gehörte zur Pfarrei St. Georg in Friesen, die ursprünglich eine Filiale von Kronach war.[4]
Literatur
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
Weblinks
- Roßlach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. September 2021.
- Roßlach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2020.
- Roßlach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 14. September 2020
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 313 (Digitalisat).
- ↑ a b Gemeindeentwicklungskonzept Wilhelmsthal, 19. Oktober 2017, S. 121–131.
- ↑ Roßlach im BayernAtlas.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 501.
- ↑ a b H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis, S. 597.
- ↑ a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 692 (Digitalisat).
- ↑ Roland Graf: Wegkapellen im Landkreis Kronach. Hrsg.: Arbeitskreis für Heimatpflege (= Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 12/1984). S. 130.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 690 f.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 148, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 890, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1062, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1007 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1057 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1091–1092 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 941 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 159 (Digitalisat).