Illesheim

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Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Illesheim

Koordinaten: 49° 29′ N, 10° 23′ O

Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Landkreis: Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
Verwaltungs­gemeinschaft: Burgbernheim
Höhe: 321 m ü. NHN
Fläche: 21,42 km2
Einwohner: 974 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 45 Einwohner je km2
Postleitzahl: 91471
Vorwahl: 09841
Kfz-Kennzeichen: NEA, SEF, UFF
Gemeindeschlüssel: 09 5 75 133
Gemeindegliederung: 7 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 30
91471 Illesheim
Website: www.illesheim.de
Erster Bürgermeister: Roland Scheibenberger (Freie Bürger)
Lage der Gemeinde Illesheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim
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Über dieses Bild

Illesheim (umgangssprachlich: Illesa[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt etwa 50 km westlich von Nürnberg und 18 km nordöstlich von Rothenburg ob der Tauber. Die knapp westlich entspringende Aisch berührt die Ortschaft Illesheim im Norden. Südlich der Bahnstrecke Neustadt (Aisch)–Steinach bei Rothenburg befindet sich der Hubschrauberstützpunkt Storck Barracks.[3]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Bad Windsheim, Obernzenn, Oberdachstetten, Marktbergel und Burgbernheim.

Gemeindegliederung

Es gibt sieben Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[4][5]

Die Einöde Penleinsmühle zählt zum Gemeindeteil Sontheim.

Geschichte

Der Ort wurde 1136 als „Hillinsheim“ erstmals urkundlich belegt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname „Hillin“.[6][7]

Östlich von Illesheim lag die Burg Röllinghausen, Sitz der Herren von Gailingen, die 1381 in einer Fehde des Raubritters Eppelein von Gailingen mit dem Nürnberger Burggrafen zerstört und nach Wiederaufbau im Bauernkrieg von 1525 endgültig zerstört wurde.[8][9]

Das Kloster Heilsbronn erwarb in Illesheim nur wenige Gefälle.[10]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Illesheim 41 Anwesen. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Burgbernheim aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatten die Reichsstadt Windsheim und das Rittergut Illesheim gemeinsam inne. Grundherren waren die Reichsstadt Windsheim (19 Anwesen: Pfarrhaus, Schulhaus, 1 Wohngut, 4 Höfe, 1 Viertelhof, 5 Wohngüter, 12 Gut, 1 Gütlein, 1 Häckersgut, 4 Mühlen), das Rittergut Illesheim (17 Anwesen: 2 Halbhöfe, 1 Mühle, 412 Güter, 2 Gütlein, 4 Sölden, 1 Häckersgut, 2 Häuser), das Hofkastenamt Ansbach (1 Hof), die Pfarrei Ottenhofen (1 Gut) und die Pfarrei Illesheim (1 Gut, 1 Sölde, 1 Mühle).[11] Das Rittergut Illesheim gehörte zu dieser Zeit den Freiherren von Berlichingen-Jagsthausen und war dem Ritterkanton Odenwald steuerbar. Es hatte nur in Illesheim die Dorf- und Gemeindeherrschaft teilweise inne. Neben den 17 Anwesen in Illesheim war es noch Grundherr in Ergersheim (1 Anwesen), Pfaffenhofen (1), Schwebheim (1) und Wiebelsheim (3).[12]

1801 gab es im Ort 40 Untertansfamilien.[13]

Im Jahre 1810 kam Illesheim an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Schwebheim und der 1817 gebildeten Ruralgemeinde Schwebheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Illesheim, zu der Aisch-, Eisen- und Gackenmühle gehörten.[14][15] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Windsheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Ipsheim. Die freiwillige Gerichtsbarkeit und die Polizei für 14 Anwesen hatte jedoch bis 1848 das Patrimonialgericht Illesheim inne.[16] Ab 1862 gehörte Illesheim zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt) und ab 1856 zum Rentamt Windsheim (1919 in Finanzamt Windsheim umbenannt, seit 1932 Finanzamt Uffenheim). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Windsheim (1879 in Amtsgericht Windsheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. 1961 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 5,305 km².[17]

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1975 wurden die Gemeinden Urfersheim und Westheim eingegliedert.[18]

Einwohnerentwicklung

Im Zeitraum 1988 bis 2018 stieg die Einwohnerzahl von 811 auf 934 bzw. um 15,2 %.

Gemeinde Illesheim

Jahr 1818 1840 1852 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1961 1970 1987 2005 2011 2016
Einwohner 276 297 283 288 270 281 264 273 295 286 297 287 275 265 270 272 298 1434 594 821 517 425 849 902 954 906
Häuser[FN 1] 52 56 64 56 56 53 92 99 224 303 313
Quelle [19] [20] [21] [22] [21] [23] [21] [21] [24] [21] [21] [25] [21] [21] [21] [26] [21] [21] [21] [27] [17] [28] [29] [30] [30] [30]

Ort Illesheim

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 258 280 266 260 272 260 254 795 501 413 353*
Häuser[FN 1] 49 54 52 52 50 88 95 102*
Quelle [19] [20] [22] [23] [24] [25] [26] [27] [17] [28] [29]
* inklusive Eisen- und Gackenmühle

Politik

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Burgbernheim.

Gemeinderat

Die Gemeinderatswahl 2020 führte zu folgender Sitzverteilung im Gemeinderat:[31]

Erster Bürgermeister ist Roland Scheibenberger (FW).[32][33]

Wappen und Flagge

Wappen
Wappen von Illesheim
Blasonierung: „In Schwarz über einem fünfspeichigen silbernen Rad schräg gekreuzt ein gestürztes goldenes Messer und ein goldener Kreuzstab.“[34]
Wappenbegründung: Die Gemeinde Illesheim besteht seit 1975 aus den Gemeinden Illesheim, Urfersheim und Westheim. Sie werden durch die drei Symbole im Wappen vertreten. Das fünfspeichige Rad ist dem Wappen der Freiherren von Berlichingen entnommen, die bedeutende Grundherren in Illesheim waren. Das Messer ist das Attribut des Heiligen Bartholomäus, dem die Kirche in Urfersheim geweiht ist. Für Westheim steht der Kreuzstab, Kennzeichen des Heiligen Gumbertus, dem Patron der Ortskirche.

Dieses Wappen wird seit 1976 geführt.

Flagge

Die Gemeindeflagge ist weiß-schwarz-gelb.[35]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Baudenkmäler

Infrastruktur

Verkehr

Illesheim hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Steinach bei Rothenburg–Bad Windsheim. 2 km südwestlich liegt der Schnittpunkt der Bundesstraßen 13 mit der 470, die direkt nördlich am Ortsrand vorbeiläuft. Die Kreisstraße NEA 39 führt nach Urfersheim (1,6 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schwebheim (2,1 km westlich).[3]

Militär

In der Gemeinde befinden sich der Flugplatz Illesheim mit den Storck Barracks, ein großer Hubschrauberstützpunkt, der von der United States Army betrieben wird. Am 29. April 2015 gab die United States Army im Zusammenhang mit der Umstrukturierung der 12. Kampfhubschrauberbrigade eine umfangreiche Truppenreduzierung bekannt.[36]

Medien

In Illesheim befindet sich ein Sender zur Verbreitung des Radioprogramms von AFN Bavaria - The Eagle auf der UKW-Frequenz 104,9 MHz mit 380 W.

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

Weblinks

Commons: Illesheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 108. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: ilɘsɒ.
  3. a b Illesheim im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. Gemeinde Illesheim in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 19. September 2019.
  5. Gemeinde Illesheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 25. November 2021.
  6. E. Fuchshuber: Uffenheim, S. 108 f.
  7. W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 110.
  8. Eugen Schöler: Historische Familienwappen in Franken, 1982, S. 48.
  9. H. K. Ramisch: Landkreis Uffenheim, S. 122.
  10. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 383.
  11. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 104.
  12. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 72.
  13. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 12.
  14. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 73 (Digitalisat).
  15. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 227.
  16. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 213.
  17. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 829 (Digitalisat).
  18. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 723.
  19. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 45 (Digitalisat). Für die Gemeinde Illesheim zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Aischmühle (S. 4), Eisenmühle (S. 22) und Gackenmühle (S. 28)
  20. a b Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 261 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 298 Einwohner
  21. a b c d e f g h i j k l Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 185, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  22. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1096, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  23. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  24. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1198 (Digitalisat).
  25. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1271 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1309 (Digitalisat).
  27. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1132 (Digitalisat).
  28. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 175 (Digitalisat).
  29. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 340 (Digitalisat).
  30. a b c Illesheim: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
  31. Ergebnisse – Gesamtergebnis Gemeinderat Illesheim Website der Gemeinde Illesheim. Abgerufen am 31. Juli 2020.
  32. Der Gemeinderat. Gemeinde Illesheim, abgerufen am 24. August 2020.
  33. Bürgermeisterwahl Stimmbezirk Illesheim, Ausgabe vom 16. März 2020. (PDF; 95,27 kB) Gemeinde Illesheim, abgerufen am 24. August 2020.
  34. Eintrag zum Wappen von Illesheim in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  35. Illesheim. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 28. Mai 2020.
  36. U.S. Army Europe Public Affairs: Umstrukturierung der 12. Kampfhubschrauberbrigade. In: www.army.mil. Abgerufen am 2. Mai 2015.

Fußnoten

  1. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 2016 als Wohngebäude.