Packebusch

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Packebusch
Koordinaten: 52° 45′ 22″ N, 11° 30′ 16″ O
Höhe: 27 m ü. NHN
Fläche: 13,86 km²
Einwohner: 251 (31. Dez. 2018)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039030
Packebusch (Sachsen-Anhalt)

Lage von Packebusch in Sachsen-Anhalt

Dorfkirche Packebusch

Packebusch ist Ortsteil und Ortschaft der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geografie

Packebusch, ein Straßenangerdorf mit Kirche auf dem Anger,[2] liegt im Zentrum der Altmark, etwa 20 Kilometer südöstlich der Kreisstadt Salzwedel am Rande des Kalbeschen Werders.[3]

Ortschaftsgliederung

Zur Ortschaft Packebusch gehören die Ortsteile Packebusch und Hagenau.

Geschichte

Packebusch wird 1324 erstmals urkundlich als Pokebusch erwähnt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[4] Weitere Nennungen sind 1464 de kerke to Pakebusch, 1473 pakebusch, 1541 Backepusch und 1687 Packebusch.[2]

Herkunft des Ortsnamens

Franz Mertens übersetzt den Ortsnamen backebusch als Buchenbusch. Auf drei Seiten des Dorfes erstreckten sich einst Buchenwälder.[5]

Eingemeindungen

Am 25. Juli 1952 wurde Packebusch aus dem Landkreis Salzwedel in den Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Am 1. Januar 1988 wurde die Gemeinde dem Kreis Salzwedel zugeordnet. Am 1. Juli 1994 kam sie zum Altmarkkreis Salzwedel.[6]

Bis Ende 2009 bildete Packebusch mit dem Ortsteil Hagenau (am 1. August 1973 eingemeindet) eine eigenständige Gemeinde, die Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Arendsee-Kalbe war; letzter Bürgermeister war Otto Wienecke (* 1959).

Durch einen Gebietsänderungsvereinbarung beschlossen die Gemeinderäte der Gemeinden Stadt Kalbe (Milde) (am 25. Juni 2009), Brunau (am 12. Mai 2009), Engersen (am 2. Juni 2009), Jeetze (am 3. Juni 2009), Kakerbeck (am 25. Juni 2009), Packebusch (am 4. Juni 2009) und Vienau (am 14. Mai 2009), dass ihre Gemeinden aufgelöst und zur neuen Stadt Kalbe (Milde) vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[7][8]

Nach Umsetzung der Vereinigungsvereinbarung der bisher selbstständigen Gemeinde Packebusch wurden Packebusch und Hagenau Ortsteile der neuen Stadt Kalbe (Milde). Für die eingeflossene Gemeinde wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Die aufgenommene Gemeinde Packebusch und künftigen Ortsteile Packebusch und Hagenau wurden zur Ortschaft der neuen Stadt Kalbe (Milde). In der eingeflossenen Gemeinde und nunmehrigen Ortschaft Packebusch wurde ein Ortschaftsrat mit sieben Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 246
1774 199
1789 174
1798 264
1801 202
1818 181
Jahr Einwohner
1840 318
1864 443
1871 449
1885 488
1892 [0]492[9]
1895 548
Jahr Einwohner
1900 [0]543[9]
1905 580
1910 [0]602[9]
1925 579
1939 526
1946 811
Jahr Einwohner
1971 517
1981 543
1993 475
2006 395
2008 380
2015 [0]255[1]
Jahr Einwohner
2016 252[1]
2017 246[1]
2018 251[1]

Quelle bis 2006 wenn nicht angegeben:[2]

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde und Pfarrei Packebusch gehören zum Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze[10] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Zur Pfarrei gehörten im Jahre 1903 die Kirchengemeinden Packebusch, Hagenau und Boock.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die evangelische Kirche von Packebusch ist eine stattliche, im Kern spätromanische Feldstein-Saalkirche mit Westquerturm von 1900. Im Zuge eines umfassenden Umbaus der Kirche nach den Plänen des Kreisbaumeisters Pflughaupt im Jahre 1865 wurden der quadratische Chor abgerissen, das Kirchenschiff nach Osten verlängert, der Eingang von der Süd- zur Westseite verlegt, eine polygonale Apsis eingebaut, die Traufen erhöht, ein Rundbogenfries angebracht und ein großes Rundbogenfenster eingefügt. 1972 wurde der Kirchenraum saniert.[12]
  • Sehenswert sind die Wohnhäuser in Fachwerkbauweise im typischen Stil der Altmark sowie alte Kopflinden in der Dorfstraße. Als Überbleibsel aus der Zeit des Lehm- und Tonabbaus werden die Restlöcher heute als Biotop genutzt. Um einen Badeteich befindet sich ein Naherholungsgebiet mit Zeltplatz.

Gedenkstätten

  • Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für einen namentlich bekannten Polen, der während des Zweiten Weltkriegs nach Deutschland verschleppt und ein Opfer von Zwangsarbeit wurde
  • In Packebusch steht vor der Kirche ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges.[13]

Wirtschaft und Infrastruktur

Öffentliche Einrichtungen

  • Dorfgemeinschaftshaus Packebusch

Verkehr

Der Bahnhof Brunau-Packebusch südwestlich des Dorfes gelegen, befindet sich an der Bahnstrecke Stendal–Uelzen. Die Bundesstraße 190 ist etwa 15 Kilometer entfernt bei Arendsee zu erreichen.

Persönlichkeiten

  • Bernd Sennecke (* 1950), Politiker (CDU) und Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt
  • Friedrich-Wilhelm Ulrich (* 1953), Ruderer, Olympiasieger 1976 und 1980 im Zweier mit Steuermann
  • Emil Schnell (* 1953), letzter Minister für Post- und Fernmeldewesen der DDR und MdB
  • Hans-Jörg Krause (* 1954), Politiker (Die Linke) und Mitglied des Landtages von Sachsen-Anhalt
  • Armin Lemme (1955–2021), deutscher Diskuswerfer

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  2. a b c Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 1627–1632, doi:10.35998/9783830522355.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisat).
  5. Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 215.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 359–363.
  7. Altmarkkreis Salzwedel: Vereinbarung über die Bildung einer neuen Stadt Kalbe (Milde) mit den Gemeinden Kalbe (Milde), Brunau, Engersen, Jeetze, Kakerbeck, Packebusch und Vienau (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 12. August 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr. 8, 26. August 2009, S. 208–214 (altmarkkreis-salzwedel.de [PDF; 307 kB; abgerufen am 22. August 2021]).
  8. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  9. a b c Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege). 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, DNB 578458357, OCLC 614308966, S. 130.
  10. Pfarrbereich Fleetmark-Jeetze. Abgerufen am 11. Februar 2019.
  11. Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 28 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
  12. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen-Anhalt 1. Deutscher Kunstverlag, München 2002, ISBN 3-422-03069-7.
  13. Onlineprojekt Gefallendenkmäler. Packebusch, Stadt Kalbe (Milde). In: denkmalprojekt.org. 1. April 2018, abgerufen am 11. Februar 2010.