Parleib

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Parleib
Hansestadt Gardelegen
Koordinaten: 52° 26′ 9″ N, 11° 19′ 51″ O
Höhe: 58 m ü. NHN
Einwohner: 60 (31. Dez. 2021)[1]
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Potzehne
Postleitzahl: 39638
Vorwahl: 039087

Lage von Parleib in Sachsen-Anhalt

Parleib ist ein Ortsteil der Ortschaft Potzehne der Hansestadt Gardelegen im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, Deutschland.

Geografie

Parleib, ein Dorf mit Kirche, liegt fünf Kilometer nordöstlich von Calvörde und 11 Kilometer südwestlich der Stadt Gardelegen in der Colbitz-Letzlinger Heide am Bauerngraben Jeseritz in der Altmark.[2]

Geschichte

Das Dorf Parleib, im 19. Jahrhundert noch Parleip geschrieben, ist möglicherweise wendischen Ursprungs, wie Peter Wilhelm Behrends[3] vermutet. Er leitet den Namen von borolip und bor ab und interpretiert es als Fichtenwald.

Die erste urkundliche Erwähnung als Partunlep stammt aus dem Jahre 1062, als König Heinrich IV. dem Petrusaltar auf dem Petersberg bei Goslar ein Gut in dem Dorfe Parleip im Gau Nordthüringen schenkt.[4] Paul Jonas Meier führte 1896 aus, dass das Dorf Parleib zum Gau Osterwalde gehört habe, da es östlich der Ohre liegt und die Urkunde könnte daher eher Bartensleben betreffen.[5]

Die Gemeinde gehörte bis 1945 zum braunschweigischen Amt Calvörde im Landkreis Helmstedt im Land Braunschweig. Sie kam anschließend zum Landkreis Gardelegen. Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Parleib in die Gemeinde Potzehne eingemeindet.[6] Seit der Eingemeindung von Potzehne nach Gardelegen am 1. Januar 2010 gehört der Ortsteil Parleib zur neu entstandenen Ortschaft Potzehne und zur Stadt Gardelegen.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1790 [0]097[5]
1895 [0]115[5]
1939 112
2012 [0]069[7]
2017 067
2021 [0]060[1]

Religion

Die protestantischen Christen aus Parleib sind evangelisch-lutherischer Konfession und gehören zur Kirchengemeinde Jeseritz-Parleib/Altmark im Evangelisch-Lutherischen Pfarrverband Calvörde-Uthmöden in der Propstei Vorsfelde der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig.[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Auf dem Friedhof Parleib steht eine neuzeitliche evangelisch-lutherische Friedhofskapelle und das Kriegerdenkmal des Ortes.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Elke Weisbach: Es sind mehr gekommen, um zu bleiben. In: Gardelegener Volksstimme, Gardelegener Kreisanzeiger. 19. Januar 2022, DNB 1047268027, S. 15.
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Peter Wilhelm Behrens: Fortsetzung der Nachweisung der wüsten Burgen und Dörfer des südlichen Teiles der Altmark, vor allem im und am jetzigen Herzoglich-Braunschweigischen Kreisamt Calvörde. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 7. Jahresbericht, 1844, S. 68–69, 81–82 (altmark-geschichte.de [PDF]).
  4. Georg Bode: Urkundenbuch der Stadt Goslar und der geistlichen Stiftungen daselbst. In: Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete. Band 29. Halle 1893, S. 155 (uni-jena.de).
  5. a b c Paul J. Meier: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Helmstedt. Wolfenbüttel 1896, S. 200, XX (Digitalisat).
  6. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 274 (PDF).
  7. Einwohnerentwicklung 2012 in den Ortsteilen. In: Volksstimme Magdeburg. 1. Mai 2013 (volksstimme.de [abgerufen am 20. Februar 2022]).
  8. Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig: Landeskirchliches Amtsblatt. 130. Jahrgang. Braunschweig 2017, S. 74 (Landeskirchliches Amtsblatt [abgerufen am 6. Oktober 2018]).
  9. Thomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S. 357.