SM U 61
SM U 61 (vorheriges/nächstes – alle U-Boote) | ||
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Baudaten | ||
U-Boot-Typ: | Zweihüllen-Hochsee-Boot | |
Serie: | U 60 – U 62 | |
Bauwerft: | AG Weser, Bremen | |
Baunummer: | 216 | |
Stapellauf: | 22. Juli 1916 | |
Indienststellung: | 2. Dezember 1916 | |
Technische Daten | ||
Verdrängung: | 768 Tonnen (über Wasser) 956 Tonnen (unter Wasser) | |
Länge: | 67,00 m | |
Breite: | 6,32 m | |
Tiefgang: | 3,74 m | |
Druckkörper ø: | 4,05 m | |
max. Tauchtiefe: | 50 m | |
Tauchzeit: | 30–50 s | |
Antrieb: | Dieselmotoren 2400 PS E-Maschinen 1200 PS | |
Geschwindigkeit: | 16,5 Knoten (über Wasser) 8,4 Knoten (unter Wasser) | |
Bewaffnung: | 2 Bug- und 2 Hecktorpedorohre, 7 Torpedos 1× 10,5-cm-Deckgeschütz | |
Einsatzdaten | ||
Kommandanten: |
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Besatzung (Sollstärke): | 4 Offiziere 32 Mannschaften | |
Einsätze: | 9 | |
Erfolge: | 34 versenkte Handelsschiffe 1 beschädigtes Kriegsschiff | |
Verbleib: | Am 26. März 1918 vom britischen Patrouillenboot PC 51 in der irischen See durch Wasserbomben versenkt. |
SM U 61 war ein diesel-elektrisches U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine, das im Ersten Weltkrieg eingesetzt wurde.
Einsätze
U 61 lief am 22. Juli 1916 bei der AG Weser in Bremen vom Stapel und wurde am 2. Dezember 1916 in Dienst gestellt. Der erste und einzige Kommandant des U-Bootes war Victor Dieckmann.
U 61 führte während des Ersten Weltkriegs neun Feindfahrten in der Nordsee und Biskaya sowie im angrenzenden östlichen Nordatlantik durch. Dabei wurden insgesamt 34 Handelsschiffe der Entente und neutralen Staaten mit einer Gesamttonnage von 84.861 BRT versenkt.[1]
Am 15. Oktober 1917 kam es vor der Südküste Irlands zu einem Gefecht zwischen U 61 und dem US-amerikanischen Zerstörer USS Cassin (DD-43).[2] Kapitänleutnant Dieckmann ließ den Zerstörer torpedieren. Der Torpedo traf den Zerstörer und zerfetzte sein Heck. Dies führte jedoch nicht zum Untergang der Cassin, von der umgehend Wasserbomben geworfen wurden.[3] Die Explosionen beschädigten das U-Boot am Kommandoturm und zwangen es zum Wegtauchen. Die Cassin konnte in ihren Stützpunkt zurückkehren und repariert werden.[4]
Das größte, von U 61 versenkte Schiff war der britische Passagierdampfer Etonian mit 6.515 BRT.[5] Die Etonian wurde am 23. März 1918 auf dem Weg von Liverpool nach Boston etwa 34 Meilen südöstlich von Kinsale (Irland) angegriffen. Dabei gab es sieben Todesopfer.[6]
Verbleib
Drei Tage nach der Versenkung der Etonian, am Abend des 26. März 1918, fuhr U 61 aufgetaucht durch den St.-Georgs-Kanal in die Irische See. Das britische Patrouillenboot PC 51[7] sichtete das U-Boot, das sich knapp 300 Meter entfernt befand. Das Patrouillenboot versuchte, mit äußerster Kraft voraus einen Rammstoß durchzuführen. Das Manöver verzögerte sich jedoch, da sich das Ruder des britischen Fahrzeugs verklemmte. Dies gab U 61 die Gelegenheit, den Tauchvorgang einzuleiten. PC 51 warf jedoch sogleich drei Wasserbomben auf das tauchende U-Boot.[8] Aufgetriebene Wrack- und Leichenteile zeigten die Vernichtung des U-Bootes an. Alle 36 Besatzungsmitglieder kamen ums Leben. Als ungefähre Untergangsstelle gelten folgende Koordinaten: 51° 48′ N, 5° 32′ W .[9]
Literatur
- Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, ISBN 3-86070-036-7.
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7.
Weblinks
- WWI U-boats U 61 uboat.net (englisch)
- Gedenktafel für U 61 am U-Boot-Ehrenmal Möltenort
Einzelnachweise
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, S. 68.
- ↑ Ships hit during WWI – USS Cassin. uboat.net
- ↑ Foto des zerstörten Hecks der USS Cassin (Memento vom 1. November 2013 im Internet Archive)
- ↑ Zum Gefecht zwischen USS Cassin und U 61 siehe auch den entsprechenden Artikel in der englischsprachigen Wikipedia.
- ↑ Ships hit by U 61. uboat.net
- ↑ Ships hit during WWI – Etonian. uboat.net
- ↑ Laut Bodo Herzog trug das Patrouillenboot die Nummer PC 61.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Karl Müller Verlag, Erlangen 1993, S. 90.
- ↑ Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Urbes, Gräfelfing vor München 1998, S. 45.