SM U 64

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
SM U 64
(vorheriges/nächstesalle U-Boote)
Deutsches Reich
Baudaten
U-Boot-Typ: Zweihüllen-Hochsee-Boot
MS (Mobilmachungs)-Typ UA
Serie: U 63 – U 65
Bauwerft: Germaniawerft, Kiel
Baunummer: 248
Stapellauf: 29. Februar 1916
Indienststellung: 15. April 1916
Technische Daten
Verdrängung: 810 Tonnen (über Wasser)
927 Tonnen (unter Wasser)
Länge: 68,36 m
Breite: 6,30 m
Tiefgang: 4,04 m
Druckkörper ø: 4,15 m
max. Tauchtiefe: 50 m
Tauchzeit: 30–50 s
Antrieb: Dieselmotoren 2200 PS
E-Maschinen 1200 PS
Geschwindigkeit: 16,5 Knoten (über Wasser)
9 Knoten (unter Wasser)
Bewaffnung: 2 Bug- und 2 Hecktorpedorohre,
8 Torpedos
1 bzw. 2 × 8,8-cm-Deckgeschütz
1 × 10,5-cm-Deckgeschütz (bis Mitte 1918)
Einsatzdaten
Kommandanten:
  • Robert Moraht
Besatzung (Sollstärke): 4 Offiziere
32 Mannschaften
Einsätze: 10
Erfolge: 45 versenkte Handelsschiffe
1 versenktes Kriegsschiff
Verbleib: Am 17. Juni 1918 im Mittelmeer südöstlich Sardiniens durch die britische Sloop Lychnis versenkt.

SM U 64 war ein U-Boot der deutschen Kaiserlichen Marine im Ersten Weltkrieg.

Geschichte

SM U 64 wurde 1915 auf der Friedrich Krupp Germaniawerft gebaut und am 15. April 1916 unter dem Befehl von Kapitänleutnant Robert Moraht in Dienst gestellt.

Das Boot unternahm im September eine Einsatzfahrt in der Nordsee, operierte dann aber ab November 1916, als Teil der U-Flottille Pola und später der U-Flottille Mittelmeer,[1] von den K.u.K. Marinebasen Cattaro und Pola aus auf insgesamt acht Einsatzfahrten im Mittelmeer. Am 19. März 1917 gelang ihm die Versenkung des französischen Prä-Dreadnought-Schlachtschiffs Danton. Außerdem versenkte das Boot 45 Handelsschiffe mit insgesamt 129.569 BRT. Drei weitere mit 12.871 BRT wurden beschädigt, eines mit 186 BRT als Prise genommen.

Technik

Die Dieselmotoren der U-Boote U 63U 65 wurden ursprünglich für die russische Marine in Auftrag gegeben. Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurden sie jedoch durch das Deutsche Reich beschlagnahmt und vereinfachte U-Bootskörper „herumgebaut“.

Verbleib

SM U 64 griff am 17. Juni 1918 einen Geleitzug zwischen Sardinien und Sizilien an. Nördlich von Cap Bon wurde das U-Boot nach Beschädigungen durch zwei Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und durch Wassereinbruch buglastig. Nach britischer Darstellung wurde das U-Boot nach dem Auftauchen von der HMS Lychnis gerammt und von der HMS Partridge beschossen und sank. Das Deckgeschütz konnte nicht mehr rechtzeitig bemannt werden. Nur fünf Mitglieder der Besatzung überlebten: der Kommandant, Pour-le-Mérite-Träger Robert Moraht, ein Wachoffizier und drei Seeleute. Die übrigen 37 Mann ertranken.

Literatur

  • Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-86070-036-7.
  • Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen. Gräfelfing vor München: Urbes, 1998, ISBN 3-924896-43-7, S. 51.
  • Robert Moraht: Werwolf der Meere. "U 64" jagt den Feind. Vorhut-Verlag Otto Schlegel, Berlin (1.–3. Auflage, 1934)
  • Schiffe, Menschen, Schicksale: Ausgabe Nr. 113, Unterseeboot „U 64“. Verlag Rudolf Stade.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Die U-Flottille Pola war am 18. November 1915 aus der bisherigen, am 1. Juli 1915 aufgestellten Deutschen U-Halbflottille Pola gebildet worden, wurde im Juni 1917 nach dem Zulauf weiterer Boote in U-Flottille Mittelmeer umbenannt und schließlich am 1. Januar 1918 in die I. U-Flottille Mittelmeer (in Pola) und die II. U-Flottille Mittelmeer (in Cattaro) aufgeteilt.

Koordinaten: 38° 7′ 0″ N, 10° 27′ 0″ O