Alexejewka (Kaliningrad, Krasnosnamensk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist die aktuelle Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. August 2022 um 12:24 Uhr durch imported>Georg0431(797064) (aktu.).
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Siedlung
Alexejewka
Klein Kackschen (Kleinbirkenhain)

Алексеевка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Erste Erwähnung 1785
Frühere Namen Klein Kackschen (bis 1938),
Kleinbirkenhain (1938–1945),
Klain Kakschen (1945–1947)
Bevölkerung 199 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238745
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 000 003
Geographische Lage
Koordinaten 54° 58′ N, 22° 19′ OKoordinaten: 54° 57′ 43″ N, 22° 18′ 47″ O
Alexejewka (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Alexejewka (Kaliningrad, Krasnosnamensk) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Alexejewka (russisch Алексеевка; deutsch Klein Kackschen, 1938–1945 Kleinbirkenhain, litauisch Mažieji Kakšiai) ist eine Siedlung im Rajon Krasnosnamensk in der russischen Oblast Kaliningrad. Der Ort liegt an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) zwischen den Rajonstädten Neman und Krasnosnamensk am Rande des teilweise abgebauten Hochmoores Kacksche Balis und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Geschichte

Der Fund eines ostbaltischen Randbeils im Ort lässt auf den Aufenthalt von Menschen in diesem Raum schon vor vielen Jahrhunderten schließen. Klein Kackschen, in Unterscheidung zum südlich gelegenen Groß Kackschen, war um 1780 ein Schatulldorf.[2] Im Jahr 1874 wurde die Landgemeinde Klein Kackschen in den neu gebildeten Amtsbezirk Kackschen im Kreis Ragnit eingeordnet.[3] Mit diesem gelangte der Ort 1909 in den Amtsbezirk Wedereitischken. Seit 1922 gehörte er zum Kreis Tilsit-Ragnit. Im Jahr 1938 wurde Klein Kackschen als Kleinbirkenhain in das inzwischen in Birkenhain umbenannte ehemalige Groß Kackschen eingemeindet.

Im Jahr 1945 kam der Ort mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er wieder eigenständig den russischen Namen Alexejewka und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Timofejewski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[4] Von 2008 bis 2015 war Alexejewka Namensgeber einer Landgemeinde mit Sitz in Timofejewo. Im Jahr 2016 wurde der Ort in den neu gebildeten Stadtkreis Krasnosnamensk eingegliedert. Seit 2022 gehört Alexejewka zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner Bemerkungen
1867[5] 67
1871[5] 66
1885[6] 160 davon 58 Juden
1905[7] 122 davon 37 litauischsprachige und 10 Juden
1910[8] 122
1984[9] ~ 120
2002[10] 178
2010[11] 199

Alexejewskoje selskoje posselenije 2008–2015

Lage der Landgemeinde Alexejewskoje selskoje posselenije im Norden des Rajon Krasnosnamensk

Die Landgemeinde Alexejewskoje selskoje posselenije (ru. Алексеевское сельское поселение) wurde im Jahr 2008 eingerichtet.[12] Die in der Landgemeinde versammelten Siedlungen gehörten vorher zu den Dorfbezirken Chlebnikowski selski okrug, Nemanski selski okrug und Timofejewski selski okrug. Der Verwaltungssitz dieser Gemeinde befand sich in Timofejewo. Auf einer Fläche von 348 km² betrug im Jahr 2010 die Einwohnerzahl 2.871.[11]Ende 2015 wurde die Landgemeinde aufgelöst und deren Siedlungen in den neu gebildeten Stadtkreis Krasnosnamensk eingegliedert.

Ortsname deutscher Name
Abramowo (Абрамово) Dickschen/Lindbach und Klein Rudminnen/Kleinruden
Alexejewka (Алексеевка) Klein Kackschen/Kleinbirkenhain
Bobrowo (Боброво) Ellernthal, Groß Rudminnen/Wietzheim und Königshuld II
Dolgoje (Долгое) Beinigkehmen/Beinicken
Dolschanskoje (Должанское) Budupönen-Uthelen/Hartigsberg
Illowaiskoje (Илловайское) Jucknaten/Meißnersrode und Lubinehlen/Lubenwalde
Kalatschejewo (Калачеево) Klein Schillehlen/Kleinschollen, Pötkallen/Pötken und Augskallen/Güldenflur
Kraineje (Крайнее) Juckstein, Dundeln und Pabuduppen/Finkenhagen
Lagernoje (Лагерное) Lenken
Liwenskoje (Ливенское) Galbrasten/Dreifurt und Kragelischken/Kragelingen
Nemanskoje (Неманское) Trappönen/Trappen
Nikolskoje (Никольское) Giewerlauken/Hirschflur
Petropawlowskoje (Петропавловское) (Neu) Eggleninken/Lindengarten und Groß Schillehlen/Großschollen
Pogranitschny (Пограничный) Schillehnen/Waldheide und Dirwehlen/Wehlen
Poljanskoje (Полянское) Ballupönen/Ballen, Uszballen/Lindnershorst und Königshuld/Friedrichsweiler
Pugatschowo (Пугачёво) Neu Skardupönen/Grenzwald
Sadowo (Садово) Groß Kackschen/Birkenhain
Saretschnoje (Заречное) Tulpeningken/Tulpeningen und Woitekaten/Ostfurt
Selenodolje (Зеленодолье) Neu Lubönen/Memelwalde
Selenolessje (Зеленолесье) Gricklaugken/Bönick
Timofejewo (Тимофеево) Wedereitischken/Sandkirchen und Neu Krauleidszen/Sammelhofen

Kirche

Mehrheitlich war die Bevölkerung Klein Kackschens resp. Klienbirkenhais vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Wedereitischken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1945: Sandkirchen, heute russisch: Timofejewo) eingepfarrt, die zur Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Alexejewka im Einzugsbereich der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) in der Propstei Kaliningrad[13] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 62.
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Sandkirchen
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  9. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045
  10. Allrussische Volkszählung von 2002
  11. a b Allrussische Volkszählung von 2010
  12. Durch das Закон Калининградской области от 30 июня 2008 г. № 256 «Об организации местного самоуправления на территории муниципального образования "Краснознаменский городской округ"» (Gesetz der Oblast Kaliningrad vom 30. Juni 2008, Nr. 256: Über die Organisation der lokalen Selbstverwaltung auf dem Gebiet der munizipalen Bildung "Stadtkreis Krasnosnamensk")
  13. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)