Leskowo (Kaliningrad)
Siedlung
Leskowo
Rammonischken (Hagenfließ) Лесково
| ||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||
Leskowo (russisch Лесково, deutsch Rammonischken, 1938 bis 1945 Hagenfließ, litauisch Ramoniškiai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.
Geographische Lage
Leskowo zehn Kilometer südöstlich der Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) und 17 Kilometer nordöstlich der früheren Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) am Flüsschen Galka (dt. Schwirgalis, 1938 bis 1945 Feldfließ).[2] Durch den Ort verläuft die Regionalstraße 27A-026 (ex R511) und innerorts zweigt die Kommunalstraße 27K-299 ab, die über Prawdino (Grumbkowkeiten/Grumbkowsfelde) nach Nikitowka (Uszpiaunen/Kiesdorf) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508) führt. Vor 1945 war Lasdinehlen (1938 bis 1945 Sommerswalde, heute russisch: Mitschurino) die nächste Bahnstation an der Strecke Pillkallen–Lasdehnen der Pillkaller Kleinbahn, die nicht mehr betrieben wird.
In Leskowo gibt es eine der ganz wenigen Unterkunftsmöglichkeiten in der Gegend.
Geschichte
Das seinerzeit Romanischken genannte kleine Dorf fand im Jahre 1595 erstmals urkundliche Erwähnung.[3] Um 1780 war Ram(m)onischken ein königliches Bauerndorf.[4] 1874 wurde die Landgemeinde Rammonischken in den neu gebildeten Amtsbezirk Alxnupönen im Kreis Pillkallen eingegliedert.[5] 1938 wurde Rammonischken in Hagenfließ umbenannt.
Im Jahr 1945 Jahre kam das Dorf in Folge des Zweiten Weltkriegs mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahre 1947 erhielt der Ort die russische Bezeichnung Leskowo und wurde gleichzeitig in den Dorfsowjet Mitschurinski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk eingeordnet.[6] Später gelangte der Ort in den Pobedinski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Leskowo zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1867[7] | 71 |
1871[7] | 65 |
1885[8] | 91 |
1905[9] | 61 |
1910[10] | 61 |
1933[11] | 90 |
1939[12] | 86 |
1984[13] | ~ 10 |
2002[14] | 12 |
2010[15] | 8 |
Kirche
Die Einwohner Rammonischkens resp. Hagenfließ' waren vor 1945 fast ohne Ausnahme evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Schillehnen eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Leskowo im weitläufigen Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) in der Propstei Kaliningrad[16] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.
Weblinks
- Leskowo bei bankgorodov.ru
- Leskowo bei prussia39.ru
- Rammonischken bei wiki.genealogy.net
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Die Galka ist ein Nebenfluss der Scheschuppe. Vor 1945 wurde sie als Nebenfluss der Alxnuppe (Hangwasser) angesehen, die dann in die Scheschuppe floss.
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Hagenfließ
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 129.
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Altsnappen
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Kreis Pillkallen
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Pillkallen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-046
- ↑ Allrussische Volkszählung von 2002
- ↑ Allrussische Volkszählung von 2010
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.