Tretjakowo (Kaliningrad)

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Siedlung
Tretjakowo
Sodargen

Третьяково
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Frühere Namen Sodorgent Rauschenn (vor 1565),
Pabredupchen (vor 1785),
Sodargen (bis 1946)
Fläche 96,465 km²
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238743
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 804 008
Geographische Lage
Koordinaten 54° 44′ N, 22° 41′ OKoordinaten: 54° 44′ 2″ N, 22° 41′ 15″ O
Lage im Westteil Russlands
Tretjakowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Vorlage:Infobox Ort in Russland/Wartung/Daten

Tretjakowo (russisch Третьяково, deutsch Sodargen, litauisch Saudargai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Krasnosnamensk.

Geographische Lage

Tretjakowo liegt im äußersten Südosten des Rajon Krasnosnamensk am Nordufer des Flüsschens Rauschwe (russisch: Tumannaja), in die hier die Breduppe (russisch: Brodowka) mündet. Durch den Ort verläuft eine Nebenstraße (27K-058), die von der Stadt Nesterow (Stallupönen/Ebenrode) durch den Truppenübungsplatz Dobrowolsk (russisch: Dobrowolski poligon) bis an die russisch-litauische Grenze bei der Ortsstelle von Kutusowo (bis 1945 die Stadt Schirwindt) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Der ehemals Sodargen[1] genannte Ort war vor 1945 eine Domäne. Zwischen 1874 und 1945 war das kleine Dorf ein Amtsdorf und namensgebend für einen Amtsbezirk[2], der zum Kreis Stallupönen (1939 bis 1945 „Kreis Ebenrode“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

In Kriegsfolge kam Sodargen 1945 mit dem gesamten nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Am Rande eines Truppenübungsplatz gelegen, diente der Ort unter der Bezeichnung Tretjakowo nur noch militärischen Zwecken und wurde erst im Jahr 1997 offiziell wieder als Siedlung registriert und dabei in den Dorfbezirk Dobrowolski selski okrug im Rajon Krasnosnamensk aufgenommen.[3] Von 2008 bis 2015 gehörte Tretjakowo zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Krasnosnamensk.

Amtsbezirk Sodargen (1874–1945)

Zum Amtsbezirk Sodargen gehörten anfangs zehn Gemeinden, am Ende waren es noch neun[2]:

Name Änderungsname
1938 bis 1946
Russischer Name Bemerkungen
Ambraskehmen Krebsfließ
Bartzkehmen Bartztal
Gudweitschen Gutweide (Ostpr.)
Kosakweitschen Rauschmünde
Osznaggern
1936–38: Oschnaggern
Sandau (Ostpr.)
Radszen
1936–38: Radschen
Raschen (Ostpr.)
Russen 1939 in die Gemeinde Sandau (Ostpr.) eingegliedert
Schwiegupöhnen Neuenbach
Sodargen Tretjakowo
Wabbeln Tschapajewo

Am 1. Januar 1945 bildeten den Amtsbezirk Sodargen die Gemeinden: Bartztal, Gutweide, Krebsfließ, Neuenbach, Raschen, Rauschmünde, Sandau, Sodargen und Wabbeln.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[4]
1910 224
1933 215
1939 368
2002 100
2010 35

Kirche

Die meist evangelische Bevölkerung Sodargens war bis 1945 in das Kirchspiel der Kirche Groß Warningken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Steinkirch, dann russisch: Sabolotnoje, heute nicht mehr existent) eingepfarrt. Sie war Teil des Kirchenkreises Pillkallen (Schloßberg) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Tretjakowo im Einzugsbereich der sieben Kilometer weiter südlich gelegenen neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Babuschkino (Groß Degesen) innerhalb der Propstei Kaliningrad[5] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Literatur

Brenneisen, Ernst-August: Stationen eines Lebens. Ein ostpreußischer Bauer erzählt. Dortmund 1992. ISBN 978-3-923293-37-7.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Sodargen
  2. a b Rolf Jehke, Amtsbezirk Sodargen
  3. Durch den Beschluss der Oblastduma vom 22. Mai 1997, Nr. 38 "Об упорядочении учета сельских населенных пунктов области" (Über Regelungen der Erfassung der ländlichen Orte der Oblast)
  4. Volkszählungsdaten
  5. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info