Lagernoje

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Siedlung
Lagernoje
Lenken

Лагерное
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Krasnosnamensk
Frühere Namen Lencken (vor 1736),
Adlig Lenken (vor 1910),
Lenken (bis 1946)
Bevölkerung 65 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40164
Postleitzahl 238732
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 218 000 024
Geographische Lage
Koordinaten 55° 1′ N, 22° 13′ OKoordinaten: 55° 1′ 12″ N, 22° 13′ 19″ O
Lagernoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Lagernoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Lagernoje (russisch Лагерное, deutsch Lenken, litauisch Lenkai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad und gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk. Zu Lagernoje gehört auch die ehemalige Försterei Katzenfang (55° 0′ 58″ N, 22° 14′ 19″ O).

Geographische Lage

Lagernoje liegt am Nordufer der Scheschuppe (1938 bis 1945: Ostfluss) im Westen des einstigen Forste Trappönen an der Kommunalstraße 27K-111, die Nemanskoje (Trappönen/Trappen) mit Lesnoje (Groß Lenkeningken/Großlenkenau) verbindet. Bis zur westlich liegenden einstigen Kreisstadt Neman (Ragnit) sind es zwölf Kilometer, die heutige Rajonhauptstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) liegt 20 Kilometer in südöstlicher Richtung. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Das ehemals Lenken genannte Gutsdorf[2] war ursprünglich eine Domäne[3], die Gottfried Benjamin Sperber, Landrat des Kreises Ragnit im Jahre 1815 käuflich erwarb. Das Gut blieb bis 1945 in Familienbesitz mit den wirtschaftlichen Schwerpunkten Kartoffelanbau und Viehzucht (besonders: Pferdezucht).

Zwischen 1874 und 1945 war Lenken in den Amtsbezirk Raudszen (1936 bis 1938: Raudschen, 1938 bis 1946: Rautengrund, heute russisch: Rjadino) eingegliedert, der bis 1922 zum Kreis Ragnit, danach zum Landkreis Tilsit-Ragnit im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Am 15. November 1928 gab Lenken seine Eigenständigkeit auf und schloss sich mit den Nachbarorten Raudszen und Aszolienen (1938 bis 1946: Aschelingen, heute nicht mehr existent) zur neuen Landgemeinde Raudszen (1936 bis 1938: Raudschen, 1938 bis 1946: Rautengrund, russisch: Rjadino) zusammen.

In Kriegsfolge kam Lenken im Jahre 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und wurde 1947 wieder als eigenständiger Ort in „Lagernoje“ umbenannt und gleichzeitig dem Dorfsowjet Liwenski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet.[4] Später gelangte der Ort in den Timofejewski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Lagernoje zur Landgemeinde Alexejewskoje selskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1867[5] 133
1871[5] 127
1885[6] 108
1905[7] 101
1910[8] 105
1925[9] 113
1984[10] ~ 70
2002[11] 64
2010[12] 65

Kirche

Die Bevölkerung Lenkens war bis 1945 fast ohne Ausnahme evangelischer Konfession. Das Dorf war bis 1897 in das Kirchspiel der Kirche Ragnit, danach in die Kirche Groß Lenkeningken (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Großlenkenau, heute russisch: Lesnoje) eingepfarrt, die zur Diözese Ragnit im Kirchenkreis Tilsit-Ragnit innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte.

Heute liegt Lagernoje im weitflächigen Einzugsgebiet der neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen), die Teil der Propstei Kaliningrad[13] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland ist.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Lenken
  3. Lenken (Gut) bei wiki-de
  4. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
  5. a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
  6. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
  7. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
  8. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Ragnit
  9. Zeitschrift des Preussischen Statistischen Landesamts, Band 67, 1927
  10. Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-033
  11. Allrussische Volkszählung von 2002
  12. Allrussische Volkszählung von 2010
  13. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info