Dinos-Automobilwerke

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Dinos-Automobilwerke AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1920
Sitz Berlin-Charlottenburg, Deutschland
Leitung Ludwig Loeb (bis Ende 1920)
Branche Automobilhersteller

Die Dinos-Automobilwerke AG war ein deutsches Unternehmen im Automobilbau, das von 1920 bis 1924 in Berlin-Charlottenburg ansässig war.

Geschichte

Das Unternehmen entstand im Juni 1920 durch Umfirmierung aus der Loeb-Werke AG.[1][2] Deren Gründer, der Kaufmann Ludwig Loeb, trat Ende 1920 als Vorstandsvorsitzender zurück.[3] Im Frühjahr 1921 erwarb das Unternehmen ein 1916 vom Optik-Unternehmen C. P. Goerz AG erbautes Zweigwerk an der Oberlandstraße in Berlin-Tempelhof und nutzte es zur Fahrzeugproduktion.[1][4] 1922 übernahm der Stinnes-Konzern die Aktienmehrheit. Im Berliner Ortsteil Hohenschönhausen (der 1920 zunächst zum Verwaltungsbezirk Weißensee gehörte) befand sich an der Goeckestraße eine Zweigniederlassung.[5] Im Jahr 1924 erfolgte die Zusammenlegung der Fahrzeugproduktion mit der Aktiengesellschaft für Automobilbau (AGA) in Berlin-Lichtenberg, die Dinos-Wagen verschwanden vom Markt, die Dinos-Automobilwerke AG bestand jedoch zunächst weiter. 1925 wurde auch eine Dinos-Zweigniederlassung in Warnemünde erwähnt.[1]

Modelle

Unter der Marke Dinos wurde zunächst 1920–1921 ein dem seit 1913 angebotenen Loeb ähnlicher 10/30-PS-Wagen produziert, ein viersitziger Tourenwagen mit einem Vierzylindermotor, der aus 2,5 l Hubraum eine Leistung von 30 PS (22 kW) entwickelte.

1921 löste ihn der kleinere 8/35 PS ab. Sein Motor hatte 2,1 l Hubraum und leistete 35 PS (26 kW). Er wurde bis zum Ende der Dinos-Produktion 1924 gebaut.

Von 1921 bis 1922 stellte das Unternehmen außerdem einen großen 16/72-PS-Wagen mit Sechszylinder-Reihenmotor her, der bei 4,0 l Hubraum 72 PS (53 kW) leistete. Allerdings entstanden nur wenige Exemplare.

Literatur

  • Werner Oswald: Deutsche Autos 1920–1945. 10. Auflage, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-87943-519-7, S. 434.

Einzelnachweise

  1. a b c Handbuch der deutschen Aktiengesellschaften, 30. Ausgabe 1925, Band 3, S. 4851.
  2. Hans Christoph von Seherr-Thoss: Die deutsche Automobilindustrie. Eine Dokumentation von 1886 bis heute. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1974, ISBN 3-421-02284-4, S. 103.
  3. Handelsregistereintragungen, veröffentlicht in der Vossischen Zeitung vom 7. Januar 1921 (dritte Spalte), abgerufen am 27. November 2017.
  4. vergleiche die Angaben im Artikel Oberlandstraße (Berlin)
  5. Hohenschönhausen > Goeckestraße 1 und 2. In: Berliner Adreßbuch, 1922, V, S. 1760 (Unter Hausnummer 1 und 2 sind zwei Gebäude der Dinos-Automobilwerke eingetragen).