Lanzenreuth (Thurnau)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Lanzenreuth
Markt Thurnau
Koordinaten: 50° 3′ 37″ N, 11° 26′ 43″ O
Höhe: 305 m ü. NHN
Einwohner: 79 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 95349
Vorwahl: 09221

Lanzenreuth (umgangssprachlich: Landsnraid[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Thurnau im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt am linken Ufer des Roten Mains und ist von Acker- und Grünland umgeben. Im Osten befindet sich der Lehringsberg (374 m ü. NHN). Die Kreisstraße KU 5 führt am Hammerhaus vorbei nach Partenfeld (0,7 km südwestlich) bzw. zur Kreisstraße KU 16 (0,4 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Windischenhaig (2,3 km nordwestlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1398 im Landbuch der Herrschaft Plassenberg als „Lanzenrewt“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname bedeutet zur Rodung des Lanzo. Mit dem Personennamen Lanzo wurde wahrscheinlich der Gründer der Siedlung angegeben.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Lanzenreuth aus 9 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Kastenamt Kulmbach inne. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (1 Tropfhaus), das Stiftskastenamt Himmelkron (5 Viertelhöfe, 1 unbebauter Viertelhof, 1 Haus, 1 Halbhaus mit Hofrait, 1 Tropfhaus).[5]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Lanzenreuth 1811 dem Steuerdistrikt Hutschdorf und 1812 der Ruralgemeinde Hutschdorf zugewiesen.[6] Am 1. Januar 1972 wurde Lanzenreuth im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Thurnau eingegliedert.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 6 ist ein 1879 bezogenes Bauernhaus in Fachwerkbauweise, mit Frackdach und einem 1907 bezogenen Anbau (Fl.Nr. 939).[7] Das Baudenkmal wurde nicht nachqualifiziert.

Einwohnerentwicklung

Jahr 001809 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 62 70 80 76 79 67 64 86 62 62 79
Häuser[8] 11 13 13 12 11 12 18
Quelle [9] [6] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1]

Religion

Lanzenreuth gehört zur protestantischen Pfarrei St. Johannes der Täufer (Hutschdorf).[5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
  3. Lanzenreuth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 94.
  5. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 613.
  6. a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 755f.
  7. Oberfranken: Ensembles, Baudenkmäler, archäologische Geländedenkmäler, 1986, S. 279, Online
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
  10. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 900, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1073, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1022 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1069 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1104 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 949 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 698 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).