Unterschorrmühle
Unterschorrmühle Markt Thurnau Koordinaten: 50° 1′ 13″ N, 11° 23′ 36″ O
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Höhe: | 356 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 95349 |
Vorwahl: | 09228 |
Der Gasthof Schorrmühle
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Unterschorrmühle (umgangssprachlich: schorrmül[1]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Thurnau im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).
Geographie
Die Einöde bildet mit Thurnau eine geschlossene Siedlung und ist mittlerweile in der Schorrmühlestraße aufgegangen, die in Richtung Nordosten in die Friesenstraße übergehend zum Oberen Markt (= Kreisstraße KU 28) führt bzw. in Richtung Nordwesten zur Berndorfer Straße (= Staatsstraße 2689). Unterschorrmühle liegt am Aubach. Es befinden sich dort das Thurnauer Freibad und Tennis- und Fußballplätze.[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1489 als „Schormül“ erstmals urkundlich erwähnt. 1731 kam es erstmals zur Unterscheidung zwischen der „Oberen“ und die „Unteren Schormühle“. Möglicherweise wurde die Mühle nach dem Familiennamen ihres damaligen Besitzer benannt. Denkbar ist auch eine Ableitung von schor (mhd. für Schaufel).[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Schorrmühle zwei Anwesen (Obere S.: Mahl- und Schneidmühle; Untere S.: Mahlmühle). Das Hochgericht sowie die Grundherrschaft übte das Giech’sche Amt Thurnau aus.[4]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Patrimonialgericht Thurnau. Mit dem Gemeindeedikt wurde Unterschorrmühle 1811 dem Steuerdistrikt Thurnau und 1818 der Munizipalgemeinde Thurnau zugewiesen.[5]
1902 brannte die Getreidemühle bei einem Großbrand völlig nieder. Danach wurde das Gebäude zwar wieder aufgebaut, allerdings wurde der Mahlbetrieb aufgegeben und stattdessen eine Gastwirtschaft eröffnet, die bis heute besteht.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | * | † | 8 | 5 | 4 | 4 | 7 | 9 | 3 | * |
Häuser[6] | * | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | * | |||
Quelle | [5] | [7] | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] |
Religion
Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Laurentius (Thurnau) gepfarrt.[4]
Literatur
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 150.
- Thomas Münch: Der Markt Thurnau mit seinen Ortsteilen. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-785-2
Weblinks
- Unterschorrmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Unterschorrmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. August 2020.
Einzelnachweise
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 201.
- ↑ Unterschorrmühle im BayernAtlas
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 150.
- ↑ a b R. Barth: Stadt und Altlandkreis, S. 637f.
- ↑ a b R. Barth: Stadt und Altlandkreis, S. 774f.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 902, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1076, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1024 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1072 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1108 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 954 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 702 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).