Menchau

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Menchau
Markt Thurnau
Koordinaten: 50° 0′ 43″ N, 11° 22′ 24″ O
Höhe: 391 m ü. NHN
Einwohner: 158 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1973
Postleitzahl: 95349
Vorwahl: 09228

Menchau (umgangssprachlich: Ōwemencha und Undəʳnmencha[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Thurnau im Landkreis Kulmbach (Oberfranken, Bayern).

Geographie

Das Dorf liegt am Fuß des Weißen Berges in einem Talkessel, wo der Aubach in einer gefassten Quelle entspringt. Der an der Jurahochfläche sich hinziehende Steilhang führt Eisenerz. Im Jahre 1879 wurden die von der Eisenerzgruben-Gewerkschaft Fichtelberg betriebenen Gruben Maximilian und Zufriedenheit wegen geringer Ausbeute aufgegeben. Die Kreisstraße KU 8 führt nach Leesau (2 km südwestlich) bzw. an Berndorf vorbei nach Thurnau zur Staatsstraße 2689 (1,3 km nordöstlich), die ihrerseits zur Anschlussstelle 22 der A 70 führt.[3]

Geschichte

1168 wurde ein Arnold de Menigen urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. 1188 wurde der Ort „Menegow“ genannt. Der Ortsname leitet sich von managi ab (althochdeutsch für Vielheit, Menge, Gemeinde). Das Suffix ow entspricht der topographischen Lage des Ortes.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Menchau aus 51 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte das Giech’sche Amt Thurnau aus. Grundherren waren

Über alle Anwesen hatte das Amt Thurnau Steuer- und Vogteirecht.[5]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Patrimonialgericht Thurnau. Mit dem Gemeindeedikt wurde Menchau dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Limmersdorf zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Menchau, zu der die Kleetzhöfe gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Herrschaftsgericht Thurnau (ab 1852 Landgericht Thurnau) zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Thurnau (1919 in Finanzamt Thurnau umbenannt). Ab 1862 gehörte Menchau zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Thurnau (1879 in das Amtsgericht Thurnau umgewandelt), seit 1929 ist das Amtsgericht Kulmbach zuständig. 1899 wurde Putzenstein von der Gemeinde Neustädtlein abgetreten. Die Finanzverwaltung wurde 1929 vom Finanzamt Kulmbach übernommen.[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 6,325 km².[7]

Am 1. Januar 1973 wurde die Gemeinde Menchau im Zuge der Gebietsreform in Bayern in den Markt Thurnau eingegliedert.[8]

Bau- und Bodendenkmäler

  • Aubachquelle
  • Haus Nr. 3: Zugehöriger Kasten mit Laube
  • Haus Nr. 3: Zugehöriger Brunnen
  • Haus Nr. 23: Wohnstallhaus
  • mittelalterliches Steinkreuz

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Menchau

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 221 247 291 297 300 296 300 283 297 307 292 298 289 289 282 274 260 243 226 323 334 299 258 224
Häuser[9] 61 51 57 54 45 47 50
Quelle [6] [10] [10] [10] [11] [10] [12] [10] [10] [13] [10] [10] [14] [10] [10] [10] [15] [10] [10] [10] [16] [10] [7] [17]

Ort Menchau

Jahr 001809 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 217 159 222 210 216 204 181 231 194 166 158
Häuser[9] 48 41 38 31 32 35 37
Quelle [18] [6] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [7] [17] [1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 316 (Digitalisat).
  2. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
  3. Menchau im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 111ff.
  5. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 620f.
  6. a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 766.
  7. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 700 (Digitalisat).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 692.
  9. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  10. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  11. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 901, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1074, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1022–1023 (Digitalisat).
  14. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1070 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1105 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 952 (Digitalisat).
  17. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 162 (Digitalisat).
  18. R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 728.