Mondorff
Mondorff | ||
---|---|---|
Wappen von Mondorff | ||
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Thionville | |
Kanton | Yutz | |
Gemeindeverband | Cattenom et Environs | |
Koordinaten | 49° 30′ N, 6° 16′ O | |
Höhe | 187–263 m | |
Fläche | 3,84 km² | |
Einwohner | 525 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 137 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57570 | |
INSEE-Code | 57475 | |
Website | www.mondorff.fr |
Mondorff (deutsch Mondorf, lothringisch Munnerëf) ist eine französische Gemeinde mit 525 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville und zum Kanton Yutz.
Geographie
Mondorff liegt im historischen Lothringen, etwa 17 Kilometer nordöstlich von Thionville (Diedenhofen) am Flüsschen Gander, das hier die Grenze zu Luxemburg bildet, auf einer Höhe zwischen 187 und 263 m über dem Meeresspiegel; die mittlere Höhe beträgt 192 m. Das Gemeindegebiet umfasst 3,84 km². Nachbargemeinden sind Puttelange-lès-Thionville (Püttlingen) in Frankreich und Bad Mondorf in Luxemburg.
Geschichte
Der Ort gehörte zum Bistum Metz.[1] Mondorff ist der Südteil der größeren luxemburgischen Gemeinde Bad Mondorf/Mondorf-les-Bains. Im Jahr 960 wurde der Name des Ortes als „Muomundorf“ angegeben und wandelte sich im Laufe der Jahrhunderte bis 1681 zu Mondorff. Durch den Vertrag vom 16. Mai 1769 zwischen Frankreich und Österreich wurde Mondorff in das französische Mondorff und das luxemburgische Mondorf-les-Bains aufgeteilt.[2]
In der Zeit vom 17. Juni 1841 bis zum 16. Juni 1846 wurden hier Bohrungen durchgeführt, um Steinsalz zu finden. In einer Tiefe von 502 m wurde eine lauwarme Solequelle gefunden, die anschließend zu Kurzwecken verwendet wurde. Dies spiegelt sich in dem Namenszusat „Bad“ oder „les-Bains“ des luxemburgischen Ortes wider.[3][4]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland zurück, und das Dorf wurde dem Kreis Diedenhofen-Ost im neu gebildeten Department Mosel, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreidebau und Viehzucht.[1] Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Das Departement Mosel blieb in seinen geographischen Ausmaßen erhalten, wurde jedoch in Département Moselle umbenannt. Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt.
Der Ortsname leitet sich angeblich von Muomina, einer Nichte Karls des Großen, ab.
Das Andreaskreuz im Gemeindewappen ist dem Wappen der Familie La Cour entlehnt, die in Mondorff begütert war. Die Lilien (Fleur-de-Lys) stehen für die Zugehörigkeit zu Frankreich.[5]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 | 2019 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 154 | 154 | 147 | 286 | 399 | 446 | 526 | 525 |
Sehenswürdigkeiten
Die Kapelle Saint-Sauveur steht am Rand einer Waldlichtung nordöstlich des Ortes nahe der Grenze zu Luxemburg. Dieser Ort auf dem Weg nach Altwies wird „Le Castel – De Kaaschtel“ genannt, da hier eine Römerstraße entlang führte und an dieser Stelle ein befestigtes „Castrum“ (Castellum) vermutet wird.[6] Ab 1571 wird eine Wallfahrt hierher bezeugt. Die Kapelle war ursprünglich viel größer; heute ist nur noch der Chor des ehemaligen Gebäudes als Kapelle erhalten.[7]
Literatur
- Mondorf, Kreis Diedenhofen-Ost, Elsaß-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Mondorf (meyersgaz.org)
- Martin Zeiller: Mundorff. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Circuli Burgundici (= Topographia Germaniae. Band 16). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 239 (Volltext [Wikisource]).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 328–329 (google.books.de).
- C. Stockert, Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Geographischer Leitfaden für die Höheren Lehranstalten, Friedrich Bull, Straßburg 1873, S. 67 (books.google.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 111 (books.google.de).
Belege
- ↑ a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 328–329 (google.books.de).
- ↑ Histoire de Mondorff mondorff.fr.
- ↑ Theodor Valentiner, F. Baumann, Cushing/Whitney Medical Library Yale University: Handbuch der allgemeinen und speciellen Balneotherapie. Georg Reimer, Berlin 1873, S. 237–238 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ P. J. van Kerckhoff: Analyse des Mineralwassers von Mondorff bei Luxemburg. In: Otto Linné Erdmann, Richard Felix Marchand (Hrsg.): Journal für praktische Chemie. Band 43, Heft 6. Verlag von Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1848, S. 350–367 (Textarchiv – Internet Archive).
- ↑ Wappenbeschreibung auf genealogie-lorraine.fr (französisch)
- ↑ Syndicat d’Initiative de Mondorf-les-Bains: Le Castel (Memento des Originals vom 30. Juni 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch)
- ↑ Website Mondorf-les-Bains – Tourisme (Memento des Originals vom 22. Dezember 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch)