Russange

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Russange
Wappen von Russange
Russange (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Thionville
Kanton Algrange
Gemeindeverband Pays Haut Val d’Alzette
Koordinaten 49° 29′ N, 5° 57′ OKoordinaten: 49° 29′ N, 5° 57′ O
Höhe 294–415 m
Fläche 3,46 km²
Einwohner 1.273 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 368 Einw./km²
Postleitzahl 57390
INSEE-Code
Website www.russange.fr

Vorlage:Infobox Gemeinde in Frankreich/Wartung/abweichendes Wappen in Wikidata

Katholische Pfarrkirche St. Luckas, erbaut 1742

Russange (deutsch Rüssingen, luxemburgisch Réisseng) ist eine französische Gemeinde mit 1273 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Thionville.

Geographie

Der Ort liegt in Lothringen an der luxemburgischen Grenze auf einer Höhe zwischen 294 und 415 m über dem Meeresspiegel, etwa 14 km nordwestlich von Fontoy (deutsch Fentsch). Das Gemeindegebiet an der oberen Alzette umfasst 3,43 km².

Geschichte

Ältere Ortsnamen sind Rucenge (1195), Reusange (1225), Ruizingen (1574) und Russingen (18. Jh.).[1] Das Dorf gehörte zum Herzogtum Bar und wurde 1766 zusammen mit diesem von Frankreich annektiert.

Nach dem Frieden von Frankfurt vom 10. Mai 1871 kam Rüssingen zusammen mit 19 weiteren Orten von Französisch-Lothringen durch Gebietsaustausch an Deutschland zurück,[2] wo es dem Bezirk Lothringen im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet wurde.

Das Dorf hatte Eisenerzbergbau, eine Eisengießerei, Getreidebau und Viehzucht. Am 11. Oktober 1876 schloss das Deutsche Reich mit Luxemburg einen Staatsvertrag über den Bau und den Betrieb einer Eisenbahn von Esch an der Alzette nach Rüssingen und Audun-le-Tiche und von Rüssingen nach Redingen ab.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg musste Rüssingen aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden.

Demographie

Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten WeLtkriegs
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2018
Einwohner 1218 1163 1128 1036 1026 1068 1016 1279

Wappen

Beschreibung Das Wappen ist in Silber und Rot geviert, ein rotes Schildlein wechselt mit einem goldenen Mauerankerkreuz.

Literatur

  • Rüssingen, Kreis Diedenhofen-West, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer (mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Rüssingen).
  • Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 888 (Google Books).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 325 (Google Books).
  • H. V. Sauerland: Einige Notizen zur lothringischen Eisenindustrie im Mittelalter. In: Jahrbuch der Gesellschaft für lothringische Geschichte und Altertumskunde. Achter Jahrgang (Zweite Hälfte), G. Scriba, Metz 1896, S. 62–65, (Google Books).

Weblinks

Commons: Russange – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 888 (online).
  2. Vollständiges geographisch-topographisch-statistisches Orts-Lexikon von Elsass-Lothringen. Enthaltend: die Städte, Flecken, Dörfer, Schlösser, Gemeinden, Weiler, Berg- und Hüttenwerke, Höfe, Mühlen, Ruinen, Mineralquellen u. s. w. mit Angabe der geographischen Lage, Fabrik-, Industrie- u. sonstigen Gewerbethätigkeit, der Post-, Eisenbahn- u. Telegraphen-Stationen u. geschichtlichen Notizen etc. Nach amtlichen Quellen bearbeitet von H. Rudolph. Louis Zander, Leipzig 1872, Sp. 77–78 unten (online).
  3. Staatsverträge, Beilage zu Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, Leipzig 1911 (online)