Nowouralskoje (Kaliningrad)
Siedlung
Nowouralskoje
Uszpiaunehlen (Fohlental) Новоуральское
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Nowouralskoje (russisch Новоуральское, 1947 bis 2020 offiziell Nowouralsk, deutsch Uszpiaunehlen, 1938 bis 1945 Fohlental, litauisch Užpjaunėliai) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad im Rajon Krasnosnamensk. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk.
Geographische Lage
Nowouralskoje liegt sechs Kilometer nördlich der einstigen Kreisstadt Dobrowolsk (Pillkallen/Schloßberg) an der Regionalstraße 27A-025 (ex R508). Bis zur heutigen Rajonstadt Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) sind es zehn Kilometer. Bis 1945 war Uszpiaunen (1938 bis 1945: Kiesdorf, heute russisch: Nikitowka) die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Pillkallen–Lasdehnen (Schloßberg–Haselberg) der Pillkaller Kleinbahn.
Geschichte
Der seinerzeit Klein Uspiaunen genannte Ort erfuhr seine erste urkundliche Erwähnung im Jahre 1625.[2] Um 1780 war Uschpiaunehlen ein meliertes Dorf.[3] 1874 wurde die Landgemeinde Uszpiaunehlen dem neu gebildeten Amtsbezirk Groß Rudszen im Kreis Pillkallen zugeordnet.[4] 1936 wurde die Namensschreibweise von Uszpiaunehlen in Uschpiaunehlen geändert, 1938 der Ort in Fohlental umbenannt.
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort bei seiner Lage innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion und erhielt 1947 die russische Bezeichnung Nowouralsk (Nowo-uralsk).[5] Gleichzeitig wurde der Ort Sitz eines Dorfsowjets im Rajon Krasnosnamensk. Nach Auflösung dieses Dorfsowjets im Jahr 1959 gelangte der Ort in den Prawdinski selski Sowet. Von 2008 bis 2015 gehörte Nowouralsk zur Landgemeinde Dobrowolskoje selskoje posselenije. Nach deren Auflösung gehörte der Ort seit 2016 zum Stadtkreis Krasnosnamensk. 2020 wurde Nowouralsk in Nowouralskoje umbenannt.[6] Seit 2022 gehört der Ort zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.
Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
1867[7] | 157 |
1871[7] | 141 |
1885[8] | 154 |
1905[9] | 155 |
1910[10] | 131 |
1933[11] | 144 |
1939[12] | 154 |
1984[13] | ~ 220 |
2002[14] | 204 |
2010[15] | 266 |
Nowouralski selski Sowet 1947–1959
Der Dorfsowjet Nowouralski selski Sowet (ru. Новоуральский сельский Совет) wurde im Juni 1947 eingerichtet.[5] Im Jahr 1959 wurde er wieder aufgelöst und seine Orte auf die Dorfsowjets Dobrowolski selski Sowet und Prawdinski selski Sowet aufgeteilt.
Ortsname | Name bis 1947/50 | Jahr der Umbenennung |
---|---|---|
Ismailowo (Измайлово) | Kallnehlischken, 1938–1945: „Ebenhausen“ | 1947 |
Losowoje (Лозовое) | Salten | 1950 |
Lukaschowka (Лукашовка) | Schmilgen und Petereithelen [Gut], 1938–1945: „zu Schleswighöfen“[16] | 1950 |
Nikitowka (Никитовка) | Uszpiaunen/Uschpiaunen, 1938–1945: „Kiesdorf“ | 1947 |
Nisowoje (Низовое) | bei Schmilgen[17] | 1950 |
Nowouralsk (Новоуральск) | Uszpiaunehlen/Uschpiaunehlen, 1938–1945: „Fohlental“, und Petereithelen [Dorf], 1938–1945: „Schleswighöfen“[18] | 1950 |
Poltawskoje (Полтавское) | Groß Rudszen/Groß Rudschen, 1938–1945: „Mühlenhöhe“, und Neu Rudszen/Neu Rudschen, 1938–1945: „zu Mühlenhöhe“[19] | 1947 |
Poscharskoje (Пожарское) | Doblendszen/Doblendschen, 1938–1945: „Kayserswiesen“ | 1950 |
Saratowskoje (Саратовское) | Groß Schorellen, 1938–1945: „Adlerswalde“, und Klein Schorellen[20] | 1947 |
Schatilowo (Шатилово) | Uszrudzen/Uschrudschen, 1938–1945: „Talwiesen“ | 1947 |
Sokol (Сокол) | Kellmischkeiten, 1938–1945: „Stubbenheide“ | 1950 |
Welikolukskoje (Великолукское) | Jutschen, 1938–1945: „Weidenbruch“ | 1950 |
Woronzowo (Воронцово) | Weidenfeld (Neudorf, Karklaugken und Piptrurig) | 1947 |
Kirche
Der größte Teil der Einwohnerschaft Uszpiaunehlens resp. Fohlentals war vor 1945 evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Pillkallen (der Ort hieß zwischen 1938 und 1946: Schloßberg, heute russisch: Dobrowolsk) eingepfarrt, die zum Kirchenkreis Pillkallen (Schloßberg) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte. Heute liegt Nowouralskoje im weitläufigen Einzugsgebiet der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Babuschkino (Groß Degesen), die der Propstei Kaliningrad[21] (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland zugeordnet ist.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Kaliningradskaja oblastʹ. (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Oblast Kaliningrad.) Band 1, Tabelle 4 (Download von der Website des Territorialorgans Oblast Kaliningrad des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
- ↑ Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Fohlental
- ↑ Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Teil I, Königsberg/Leipzig 1785, Volständige Topographie vom Littthauischen Cammer-Departement, S. 173.
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Mühlenhöhe
- ↑ a b Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 июня 1947 г.«Об образовании сельских советов, городов и рабочих поселков в Калининградской области» (Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR vom 17. Juni 1947: Über die Bildung von Dorfsowjets, Städten und Arbeitersiedlungen in der Oblast Kaliningrad)
- ↑ Durch die Распоряжение Правительства Российской Федерации от 18 января 2020 г., № 23-р (Verfügung der Regierung der Russischen Föderation vom 18. Januar 2020, Nr. 23-r)
- ↑ a b Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
- ↑ Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Pillkallen
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
- ↑ Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
- ↑ Sowjetische Topographische Karte 100k--n34-045
- ↑ Allrussische Volkszählung von 2002
- ↑ Allrussische Volkszählung von 2010
- ↑ Umbenannt wurde nur Schmilgen.
- ↑ vielleicht der Abbau I (?)
- ↑ Umbenannt wurde nur Uschpiaunehlen
- ↑ Umbenannt wurde nur Groß Rudschen.
- ↑ Umbenannt wurde nur Groß Schorellen.
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.