Steinberg (Leutershausen)

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Steinberg
Koordinaten: 49° 17′ 14″ N, 10° 21′ 0″ O
Höhe: 439 m ü. NHN
Einwohner: 34 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91578
Vorwahl: 09823
Steinberg
Datei:Steinberg (Leutershausen) (3).JPG
Fachwerkstadel in Steinberg

Steinberg ist ein Gemeindeteil der Stadt Leutershausen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Geografie

1 Kilometer nördlich des Weilers befindet sich der Steinberg (500 m ü. NHN), an dessen Nordseite der Steinbach dem Erlbacher Mühlbach zufließt. Dieser fließt südlich von Steinberg aus westlicher Richtung nach Osten rechts der Altmühl zu.

Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Steinbächlein zur Staatsstraße 2246 (1,7 km nördlich), nach Schwand zur Kreisstraße AN 34 (1,2 km westlich) und über Gutenhard zur Kreisstraße AN 4 (1,5 km südlich).[2]

Geschichte

Laut einem Verzeichnis des Gumbertusstifts Ansbach von 1342 hatte das Stift sechs Untertanen in Steinberg.[3] Der 16-Punkte-Bericht des markgräflichen Amtes Brunst von 1608 bezeichnet Steinberg und Gutenhard als eine Gemeinde von neun Mannschaften (=Untertanen-Familien), die hinsichtlich aller Rechte dem markgräflichen Stadtvogteiamt Leutershausen unterstanden; vier Mannschaften gehörten zum Ort Steinberg.[4]

Im Dreißigjährigen Krieg heißt es von Steinberg in einem Hofverzeichnis von 1641: „5 Höfe. Ist alles öd und die Erben außer Land.“[5] 1681 ist erneut von fünf markgräflichen Anwesen in Steinberg die Rede.[6]

Im Abgrenzungsvertrag bezüglich der Fraisch zwischen dem Haus Hohenlohe-Schillingsfürst und Brandenburg-Ansbach von 1710 wurde Steinberg dem Markgrafen zugesprochen.[7]

Am Endes Alten Reiches gab es in dem Ort unverändert fünf Anwesen (vier Höfe und ein Köblergut), die alle in rechtlicher Hinsicht dem ansbachischen Stadtvogteiamt Leutershausen und grundherrschaftlich dem Kastenamt Colmberg untertan waren.[8][9][10] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justizamt Leutershausen und Kammeramt Colmberg.[11]

1806 kam Steinberg an das neue Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Steinberg dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Brunst zugeordnet. 1810 wurde die Ruralgemeinde Erlach gebildet, zu der auch Steinberg gehörte.[12]

Der Weiler gehörte gemäß einer Auflistung von 1830 zu einem „die Brünst“ oder „die Brunst“ genannten, seit dem Mittelalter stellenweise gerodeten umfangreichen Waldgebiet zwischen Leutershausen und Kloster Sulz mit dem Hauptort Brunst. Die Brünst war für ihre gute Rinderviehzucht bekannt; ihre 22 Ansiedelungen galten als reich.[13] 1876 wurden in Steinberg 95 Stück Rindvieh und damit fast ein Drittel des Rindviehbestandes der Gemeinde Erlach gehalten.[14]

Die Eingemeindung in die Stadt Leutershausen erfolgte im Zuge der Gebietsreform in Bayern zum 1. Mai 1978.[11]

Baudenkmal

  • Haus Nr. 9: Bauernhaus, eingeschossiger Satteldachbau, Zwerchhaus, mit Gliederung teils in Naturstein, bezeichnet 1802

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 40 45 47 46 43 48 42 60 40 32 34
Häuser[15] 6 6 7 8 8 7 7 8
Quelle [16] [17] [18] [14] [19] [20] [21] [22] [23] [24] [1]

Religion

Seit der Reformation ist der Ort protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Wenzeslaus (Weißenkirchberg) gepfarrt,[25] die Einwohner römisch-katholischer Konfession nach Kreuzerhöhung (Schillingsfürst).

Literatur

Weblinks

Commons: Steinberg (Leutershausen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 329 (Digitalisat).
  2. Steinberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 141.
  4. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 21/1, 20r. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 716.
  5. H. Schreiber: Leutershausen, S. 235.
  6. Staatsarchiv Nürnberg, 16-Punkte-Berichte 22, 50. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 723.
  7. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 626.
  8. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 912 f.
  9. Johann Bernhard Fischer: Steinberg. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 106 (Digitalisat).
  10. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 429.
  11. a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 986.
  12. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
  13. Friedrich Oechsle: Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges in den schwäbisch-fränkischen Grenzlanden, Heilbronn 1830, S. 320, Fußnote.
    Friedrich Benedict Weber: Bemerkungen und Notizen über verschiedene Gegenstände der Landwirthschaft, Leipzig 1815, S. 194.
    Heinrich Wilhelm Bensen: Kurze Beschreibung und Geschichte der Stadt Rotenburg ob der Tauber, Erlangen 1856, S. 29.
  14. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1241, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  16. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 89 (Digitalisat).
  17. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 188 (Digitalisat).
  18. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1177 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1248 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1283 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1110 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 814 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 169 (Digitalisat).
  25. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 1, S. 76.