Vietzen (Kalbe)

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Vietzen
Koordinaten: 52° 42′ 39″ N, 11° 24′ 8″ O
Höhe: 61 m ü. NHN
Fläche: 5,71 km²[1]
Einwohner: 96 (31. Dez. 2018)[2]
Bevölkerungsdichte: 17 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1973
Eingemeindet nach: Kahrstedt
Postleitzahl: 39624
Vorwahl: 039030
Vietzen (Sachsen-Anhalt)
Vietzen
Lage von Vietzen in Sachsen-Anhalt

Vietzen ist ein Ortsteil der Ortschaft Kahrstedt und der Stadt Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Geographie

Das altmärkische Kirchdorf Vietzen, ein Straßendorf, liegt etwa sechs Kilometer nördlich der Stadt Kalbe (Milde) auf der Hochfläche des Kalbeschen Werders.[3].

Geschichte

Das Dorf Vietzen ist vermutlich wendischen Ursprungs. Es wurde 1285 als Visne erstmals urkundlich erwähnt. Zwei Geistliche Johannes et Gerardus, fratres de Visne wurden in einer in Meyenburg ausgestellten Urkunde aufgeführt.[4] Im Jahre 1324 wird das Dorf Vysne genannt, als Hans und Heinecke von Kröcher das Schloss Kalbe mit den zugehörigen Dörfern an Albrecht von Alvensleben verkaufen.[5] Es war Stammsitz der ritterlichen Familie von Visne.[6] Im 19. Jahrhundert wurde Tabak angebaut.

Rechts des Weges nach Güssefeld (westlich des Dorfes) stand eine Windmühle, gegenüber war eine Ziegelei.

Herkunft des Ortsnamens

Den Ortsnamen könnte man aus slawisch (wendisch) veza, veze, vezne für Haus oder aus vietz, feitzen für Dorf ableiten oder aus dem Deutschen wiz für weiß, leuchtend.[7]

Eingemeindungen

Die Gemeinde Vietzen wurde am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Salzwedel in den neuen Kreis Kalbe (Milde) umgegliedert. Sie wurde am 1. August 1973 in die Gemeinde Kahrstedt eingemeindet.[8] Nach dem Zusammenschluss mehrerer Gemeinden am 1. Januar 2009 zur Einheitsgemeinde Stadt Kalbe (Milde) kam Vietzen als Ortsteil zur neuen Ortschaft Kahrstedt und zur Stadt Kalbe (Milde).

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1734 65
1774 56
1789 69
1798 89
1801 84
1818 91
Jahr Einwohner
1840 154
1864 204
1871 186
1885 167
1892 166
1895 161
Jahr Einwohner
1900 153
1905 141
1910 164
1925 163
1939 135
1946 254
Jahr Einwohner
1964 187
1971 161
2015 103
2016 095
2017 096
2018 095

Religion

Die evangelische Kirchengemeinde Vietzen gehörte früher zur Pfarrei Güssefeld[9] und gehört heute zum Pfarrbereich Kalbe-Kakerbeck[10] des Kirchenkreises Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kirche in Vietzen

Die evangelische Dorfkirche Vietzen ist eine Feldsteinkirche aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts.[1] Sie ist eine Filialkirche von Güssefeld.[9]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (Historisches Ortslexikon für Brandenburg, Teil XII). In: Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Berliner Wissenschafts-Verlag, 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S. 2303–2307.
  2. Einwohnermeldeamt der Stadt Kalbe (Milde): Einwohnerdaten zum 31.12. der Jahre 2015 bis 2018. 4. März 2019.
  3. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  4. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 14. Berlin 1857, S. 32 (Digitalisat).
  5. Adolph Friedrich Riedel: Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band 17. Berlin 1859, S. 378 (Digitalisat).
  6. Einheitsgemeinde Kalbe (Milde) auf stadt-kalbe-milde.de. Kahrstedt und Vietzen. Abgerufen am 25. Dezember 2017.
  7. Franz Mertens: Heimatbuch des Kreises Gardelegen und seiner näheren Umgebung. Hrsg.: Rat des Kreises Gardelegen. Gardelegen 1956, DNB 1015184308, S. 216.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S. 363.
  9. a b Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S. 50 (wiki-de.genealogy.net [abgerufen am 25. Dezember 2017]).
  10. Kalbe–Kakerbeck. Abgerufen am 4. Februar 2019.