Scy-Chazelles
Scy-Chazelles | ||
---|---|---|
Wappen von Scy-Chazelles | ||
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Moselle (57) | |
Arrondissement | Metz | |
Kanton | Montigny-lès-Metz | |
Gemeindeverband | Metz Métropole | |
Koordinaten | 49° 7′ N, 6° 7′ O | |
Höhe | 165–360 m | |
Fläche | 4,52 km² | |
Einwohner | 2.675 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 592 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57160 | |
INSEE-Code | 57642 | |
Website | Scy-Chazelles |
Scy-Chazelles (deutsch 1915–1918, 1940–1945 Sigach) ist eine französische Gemeinde mit 2675 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Metz.
Geographie
Die Gemeinde Scy-Chazelles liegt in Lothringen am linken Moselufer am Südabhang des Bergs St. Quentin, viereinhalb Kilometer westlich von Metz.
Geschichte
Scy-Chazelles wurde 1809 aus dem Dorf Scy und dem etwas niedriger liegenden Weiler Chazelles gebildet. Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz. Das Dorf Scy ist sehr alt und entstand aus der Villa Sigeum, die seit 745 der Abtei Gorze gehörte.[1] Weitere überlieferte Ortsbezeichnungen sind unter anderem Siago (858), Siacum (936), Sciey (1128), Syacum (1136), Siei (1219), Cy (1473), Scie (1553) und Sey (1632).[2]
Im Jahr 1415 wurde die Ortschaft von einer burgundischen Truppe mit Feuer und Schwert verwüstet. Im Jahr 1732 kaufte die Stadt Metz hier ein Terrain mit einem von Quellen gespeisten großen Wasserreservoir, um eine Wasserleitung anzulegen, die 87.150 Francs kostete. Als die Wasserleitung wegen der gestiegenen Bevölkerungszahl nicht mehr ausreichte, wurde sie 1855 durch die Wasserleitung aus Gorze ersetzt.[3][1]
Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland zurück, und das Dorf wurde dem Landkreis Metz im neu gebildeten Department Mosel, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Weinbau hoher Qualität in guter Lage (auf 120 ha) und Obstbau, besonders von Mirabellen.[1]
Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Das Departement Mosel blieb in seinen geographischen Ausmaßen erhalten, wurde jedoch in Département Moselle umbenannt.
Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt und stand unter deutscher Verwaltung.
Von 1915 bis 1918 und während des Zweiten Weltkriegs trug die Ortschaft den Namen Sigach.
Demographie
Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten WeLtkriegs | |||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2010 | 2017 |
Einwohner | 1332 | 1841 | 2123 | 2044 | 1991 | 2129 | 2799 | 2726 | 2676 |
Sehenswürdigkeiten
- Befestigte Wehrkirche St. Quentin
- Bismarckturm, der einzige noch erhaltene Bismarckturm in Frankreich.
Befestigte Kirche St. Quentin
Innenansicht der Kirche St. Quentin mit dem Grab Robert Schumans
- Bismarck Tower in Scy-Chazelles 2.jpg
Bismarckturm auf dem St.Quentin-Berg
Persönlichkeiten
- Robert Schuman (1886–1963), der erste Präsident des Europäischen Parlamentes, hat in Scy-Chazelles gelebt und ist auch dort begraben. Der französische Staat hat sein ehemaliges Wohnhaus mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet.
- Paul Tornow (1848–1921), Architekt, ist in der Stadt begraben.
- Pierre-Dominique Bazaine (1786–1838), französischer Militäringenieur, Mathematiker, Physiker und Hochschullehrer, wurde in der Gemeinde geboren.
Literatur
- Scy, Landkreis Metz, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Scy (meyersgaz.org).
- Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 276 (google.books.de).
- Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 86 (books.google.de).
- Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 924–925 (books.google.de).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 276 (google.books.de).
- ↑ Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 924–925 (books.google.de).
- ↑ Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 86 (books.google.de).