Semécourt

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Semécourt
Wappen von Semécourt
Semécourt (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Moselle (57)
Arrondissement Metz
Kanton Le Sillon mosellan
Gemeindeverband Rives de Moselle
Koordinaten 49° 12′ N, 6° 8′ OKoordinaten: 49° 12′ N, 6° 8′ O
Höhe 167–266 m
Fläche 2,3 km²
Einwohner 1.021 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 444 Einw./km²
Postleitzahl 57280
INSEE-Code
Website http://www.semecourt.fr

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Semécourt ist eine französische Gemeinde mit 1021 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Moselle in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Sie gehört zum Arrondissement Metz.

Geographie

Die Gemeinde Semécourt liegt in Lothringen, neun Kilometer nördlich von Metz und zweieinhalb Kilometer südwestlich von Maizières-lès-Metz (Maizières bei Metz) auf der linken Seite der Mosel.

Geschichte

Der Ort wurde nach einem Franken namens Sicmar benannt und liegt in der Nähe der historischen deutsch-französischen Sprachgrenze. Die Ortschaft gehörte früher zum Bistum Metz.[1] Ältere Ortsbezeichnungen sind unter anderem Sesmeringas (857), Semaricurt (875), Semeiricicurtis (960), Symecourt (962), Semeicort (1301) und Semicuria (1544).[2]

Durch den Frankfurter Frieden vom 10. Mai 1871 kam die Region an Deutschland zurück, und das Dorf wurde dem Landkreis Metz im neu gebildeten Department Mosel, Bezirk Lothringen, im Reichsland Elsaß-Lothringen zugeordnet. Die Dorfbewohner betrieben Getreide-, Wein-, Obst- und Gemüsebaubau.[1]

Nach Beginn des Ersten Weltkrieges wurde ab dem 1. Juli 1915 Deutsch alleinige Amtssprache (in der Schule von Semécourt sprachen zu diesem Zeitpunkt 51 % aller Kinder nur französisch). Am 2. September 1915 wurde durch kaiserlichen Erlass angeordnet, dass alle französischsprachigen Gemeinden im Reichsland Elsaß-Lothringen deutsch-klingende Namen erhalten sollen. Am 7. Oktober 1915 wurde Semécourt in Sigmarshofen umbenannt.

Nach dem Ersten Weltkrieg musste die Region aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags 1919 an Frankreich abgetreten werden. Das Departement Mosel blieb in seinen geographischen Ausmaßen erhalten, wurde jedoch in Département Moselle umbenannt.

Im Zweiten Weltkrieg war die Region von der deutschen Wehrmacht besetzt. Ein Großteil der französischsprachigen Einwohner des Dorfs wurde evakuiert. Im November 1944 wurde der Ort von im Bündnis mit der Sowjetunion kämpfenden westalliierten Streitkräften eingenommen und dabei schwer zerstört.

Demographie

Anzahl Einwohner seit Ende des Zweiten WeLtkriegs
Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 415 509 590 733 835 874 833 995

Literatur

  • Semécourt, Landkreis Metz, Elsass-Lothringen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Semécourt (meyersgaz.org).
  • Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 277 (google.books.de).
  • Georg Lang: Der Regierungs-Bezirk Lothringen. Statistisch-topographisches Handbuch, Verwaltungs-Schematismus und Adressbuch, Metz 1874, S. 86 (books.google.de).
  • Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 925 (books.google.de).

Weblinks

Commons: Semécourt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Eugen H. Th. Huhn: Deutsch-Lothringen. Landes-, Volks- und Ortskunde, Stuttgart 1875, S. 277 (google.books.de).
  2. Franz Xaver Kraus: Kunst und Alterthum in Elsass-Lothringen. Beschreibende Statistik. Band III: Kunst und Althertum in Lothringen, Friedrich Bull, Straßburg 1886, S. 925 (books.google.de).