Benutzer:Allonsenfants/Notizen

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Allsångfan-SP

Griephan

Antiziganismus

Versch.

[17]

[18], [19], [20] + [21] (lediglich einen Anspruch auf Auskunft, siehe auch [22]), Ramelow

  • Art, Auslese, Ausmerze ...“ etc. Ein bisher unbekanntes Wörterbuch-Unternehmen aus dem SS-Hauptamt im Kontext der Weltanschauungslexika des 3. Reichs.
  • Ernst Metelmann
  • antisemitische Neue Literatur, hrsgg. von Will Vesper
  • "Sind[!] es nicht gerade die Organisation, deren Lied Heuss singt und ihre Claqueure („Antiziganismusforscher“), die seit Jahren die Definitionsmacht beansprucht und „Andersgläubige“ in die Nähe von Rassisten oder Neonazis rückt, sie des Antiziganismus beschuldigt und sie zu „selbsternannten Zigeunerexperten“ „ernennen“ mit dem Ziel, sie zu herabzusetzen?"
Heuß vertritt einen Standpunkt, wie Benninghaus einen Standpunkt vertritt, den er selbverständlich auch untersucht, in Kontexten sieht und bewertet. Anders als B. in der Form über die Maßen zurückhaltend (H.: "B. ist kein Rassist" gg. B.: "Claqueure", "Ideologen", Usurpatoren, Unterdrücker der freien Rede, "Unsinn" u. a.).

Beide Positionen sind Teil einer Diskussion, die nun einmal nicht nur von ihnen geführt wird. Es ist eine politische Diskussion, und es ist interessant zu sehen, wer jeweils von wem unterstützt wird. Was sich selbstverständlich jeweils aus der Sache begründet. Man unterstützt, womit man übereinstimmt. Man kommt nun aber an der Einsicht nicht vorbei, dass B.s vehementeste Unterstützer dort anzutreffen sind, wo schon immer am heftigsten gegen "Zigeuner" gehetzt wurde. Rechts. Vielleicht möchte B. nichts mit diesen Leuten zu tun haben, aber damit sind die Gemeinsamkeit stiftenden Aussagen ja noch nicht fort. So wenig wie die rassistischen Konnotationen, die am "Zigeuner" kleben, sich plötzlich auflösen, weil der Sprecher es nett meint. "Nett", wird man in diesem Fall leider sagen müssen, im Sinne der unsäglichen und weltfernen Idee von den unbeschwerten, singenden und tanzenden Naturkindern.

http://www.augsburger-allgemeine.de/community/forum/thema-des-tages/Anonymous-startet-Enthuellungsportal-gegen-Neonazis-id18144001/18149221-Es-wird-also-dazu-aufgerufen-id18149221.html


Rechte Netzwerke — eine Gefahr, herausgegeben von Stephan Braun,Daniel Hoersch, Wiesbaden 2004, S. 84

Helmut Kellershohn, DDas Doppelspiel der Jungen Freiheit, S. 79-94

Recht-‚libertäres’ Blättchen im Geiste des Mussolini-Verehrers Ludwig von Mises

[23]

MM: , jW, 11.5.2017, S. 14; Ulla Lessmann; Gudrun Hentges; Gisela Notz, missy Magazine; pol Bild: Sanyal, Notz, ...

Werner Steinbrick

Werner Steinbrink (* 19. April 1917 in Berlin-Neukölln; † 18. August 1942 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus.

Nach dem Besuch der Volksschule und ab 1931 der Karl-Marx-Schule[1] erlernte Steinbrink den Beruf des Laboranten/Chemotechnikers. Nach dem Verbot 1933 war er im KJVD und agierte dort bereits im illegalen Widerstand. Er gilt als Führer einer Widerstandsgruppe. Bis zu seiner Verhaftung 1942 war er Mitglied der jüdischen Widerstandsgruppe um Herbert Baum in Berlin. Nach dem gelungenen Anschlag auf die antikommunistische Propagandaausstellung Das Sowjetparadies am 18. Mai 1942 im Berliner Lustgarten wurden viele Mitglieder verhaftet. Nach seiner schnellen Verurteilung wurde Werner Steinbrink im Gefängnis Plötzensee hingerichtet. Er lebte mit Lisa Attenberger[2] zusammen (welche bereits 1936 verhaftet wurde), und verlobte sich später mit Hildegard Jadamowitz, ebenfalls Angehörige der Herbert-Baum-Gruppe. Er starb mit seiner Verlobten und vier anderen Frauen am 18. August 1942 unter dem Fallbeil.

Erinnerung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kaz-online.de/artikel/kurt-gossweiler-zum-95-geburtstag
  2. Lisa Behn, erinnerungsort.de; abgerufen am 3. Oktober 2012


Kategorie:Widerstandsgruppe Baum Kategorie:Opfer der NS-Justiz Kategorie:Hingerichtete Person (NS-Opfer) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1917 Kategorie:Gestorben 1942 Kategorie:Mann

Bemerkenswert

junge Welt und Kalte Krieger

junge Welt
Logo junge Welt
Beschreibung deutsche Tageszeitung
Verlag Verlag 8. Mai
Hauptsitz Berlin
Erstausgabe 12. Februar 1947
Erscheinungsweise täglich / Wochenende
Verkaufte Auflage 20.000 – 25.000 Exemplare
(Eigenangaben (04/2016)[1])
Chefredakteur Stefan Huth
Herausgeber LPG junge Welt e. G.
Geschäftsführer seit Juli 1995 Dietmar Koschmieder
Weblink jungewelt.de
Artikelarchiv kostenpflichtiges Archiv seit dem 19. März 1997
ISSN (Print)

Die junge Welt (jW) ist eine überregionale, deutsche Tageszeitung, die sich selbst als „links“ und „marxistisch orientiert“ sieht.[2] Redaktionssitz ist Berlin. Sie war von 1947 bis 1990 das Zentralorgan der FDJ in der DDR und ist heute parteiunabhängig und genossenschaftlich organisiert.

Geschichte

Gründung und Entwicklung in der DDR

Die Junge Welt (später junge Welt geschrieben) wurde am 12. Februar 1947 im Sowjetischen Sektor von Berlin gegründet. Erster Chefredakteur war das SED-Mitglied (vormals KPD-Mitglied) Adolf Buchholz. Sie erschien zunächst wöchentlich im Verlag Neues Leben, ab 1. Januar 1950 zweimal wöchentlich und ab März 1952 als Tageszeitung sechsmal in der Woche im neu gegründeten Verlag Junge Welt. Ab dem 12. November 1947 führte sie den Untertitel Zentralorgan der Freien Deutschen Jugend, ab dem 1. März 1952 den Untertitel Organ des Zentralrats der FDJ.

Im Frühjahr 1953 wurde die Junge Gemeinde offen angegriffen und als „Illegale Organisation Junge Gemeinde“ stark attackiert. Mit der „Säuberung“ der FDJ von Anhängern der Jungen Gemeinde wurde der damalige erste Sekretär der FDJ, Erich Honecker, beauftragt. Die junge Welt und die Junge Generation erhielten die Anweisung, die Arbeit der jungen Gemeinde durch Hetzartikel in Misskredit zu bringen. Damit sollte ein Verbot vorbereitet werden.[3][4]

Die Auflage überschritt 1977 die Millionengrenze und lag Anfang 1990 bei 1,6 Mio. Exemplaren. Damit war sie zuletzt die auflagenstärkste Tageszeitung der DDR noch vor dem SED-Zentralorgan Neues Deutschland. In der DDR war die junge Welt im Abonnement und am Kiosk im Gegensatz zu vielen anderen Zeitungen und Zeitschriften ohne Engpässe zu erhalten. Letzter Chefredakteur vor der Wende war Hans-Dieter Schütt, den Uwe Stolzmann vom Deutschlandradio Kultur als brillanten Autor, Feingeist und Scharfmacher bezeichnete, „kurz: ein Demagoge“.[5]

Insgesamt 19 Zeitungen und Zeitschriften wurden in Regie des FDJ-eigenen Verlages Junge Welt publiziert. Damit sollte die Jugend im staatskonformen Sinne beeinflusst und die kommunistische Erziehung der jungen Generation gefördert werden.

Nach der Wende dem Mauerfall

Am 21. November 1989 wählte die Redaktion, auf Vorschlag des Zentralrats der FDJ, Jens König zum neuen Chefredakteur. Er löste in dieser Funktion Hans-Dieter Schütt ab, der die Zeitung seit 1984 geleitet hatte. König blieb bis zum April 1994 Chefredakteur.[6] Die Privatisierung des Verlags Junge Welt und der zugehörigen Zeitung verzögerte sich allerdings bis ins Jahr 1991, unter anderem wegen Rückübertragungsansprüchen der Deutschen Bank bezüglich der Immobilie des Verlags in Berlin-Mitte. Im April 1991 wurde die Zeitung aus dem Verlag ausgegliedert und kam in den Besitz einer GmbH, an der wesentlich die Mediengruppe Schmidt & Partner beteiligt war, der zu dieser Zeit auch die Titanic und der Verlag Elefanten Press gehörten. Zeitweise war damals Dietmar Bartsch der Geschäftsführer der Zeitung. Nachdem die Auflage unter 100.000 gesunken war, entzog die Mediengruppe im Februar 1992 der GmbH das Recht zur weiteren Herausgabe der Jungen Welt. Das Blatt ging nun an die Verlagsanstalt in Berlin GmbH, die einem der bisherigen Geschäftsführer gehörte, nämlich Peter Großhaus, und später an den azzurro-Medienverlag, Haupteigentümer blieb jedoch Schmidt & Partner, auch wenn die genauen Eigentumsverhältnisse nicht leicht zu durchschauen waren.[7] Noch in diesen Eigentümerverhältnissen erfolgte 1994 mit der konzeptionellen Hilfe von konkret-Herausgeber Hermann L. Gremliza ein Neustart. Nach nur acht Monaten als Chefredakteur wurde Günter Kolodziej, später stellvertretender Sprecher des Senats in Berlin unter Klaus Wowereit, im November 1994 von Oliver Tolmein abgelöst. Anfang April 1995 wurde dennoch die Produktion der Tageszeitung junge Welt durch den Eigentümer eingestellt.

Ein Teil der Redaktion führte die Zeitung daraufhin in Eigenregie weiter. Es kam zu einem „verspäteten Management-Buy-out“,[8] das heißt, aus der Belegschaft wurde mit Hilfe des Kredits eines „südbadischen Kommunisten“[9] eine Verlag 8. Mai GmbH gegründet, die die Zeitung herausgab. Zugleich begann man mit der Gründung einer Genossenschaft, der LPG junge Welt eG, die seit 1998 die Mehrheit der Anteile hält. Chefredakteur Tolmein schloss sich der Neugründung nicht an und wurde durch den früheren Kulturchef Klaus Behnken ersetzt. Der Umfang der Zeitung wurde von 24 auf 16 Seiten reduziert, die Ressorts Frauen, Medien und Ökologie wurden gestrichen. 1996 initiierte die junge Welt eine Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, die seitdem mit jeweils etwa tausend Besuchern jährlich am zweiten Sonnabend im Januar organisiert wird. Schwerpunkt sind Vorträge und Diskussionen zu Erfahrungen linker Bewegungen und Parteien weltweit und die politischen Entwicklungen in Deutschland.[10]

Spaltung der Redaktion

1997 kam es zu einer Besetzung der Redaktionsräume durch einen Großteil der Mitarbeiter, nachdem der Geschäftsführer Dietmar Koschmieder den Chefredakteur Klaus Behnken abgesetzt hatte. Ersterer produzierte mit drei ihm gegenüber loyal gebliebenen Redakteuren während der Besetzung Notausgaben, bis die Auseinandersetzung mit dem Ausscheiden der Besetzer aus der Redaktion endete. Die Redaktionsmehrheit hatte während der Besetzung die Wochenzeitung Jungle World als Gegenprojekt gegründet und führte diese anschließend weiter.[11] Behnkens Nachfolger wurde Holger Becker, einer der drei loyal gebliebenen Redakteure. Nachdem es zu Auseinandersetzungen mit der Geschäftsleitung und der die Zeitung herausgebenden Genossenschaft gekommen war, wurde er jedoch im Februar 2000 durch Arnold Schölzel ersetzt; mit ihm verließen Werner Pirker und Ulrike Schulz, die beiden anderen im Konflikt von 1997 der jungen Welt treugebliebenen Mitarbeiter, die Zeitung, Pirker kehrte allerdings später als Autor zurück.

Seit 2000

Das Ressort Innenpolitik wurde von 2002 bis 2005 von Ulla Jelpke geleitet, die zuvor Mitglied des Deutschen Bundestages war und die Zeitung anschließend wieder in Richtung Parlament verließ. Im September 2004 wurde das Zeitungsformat vom Tabloid- auf das doppelt so große Berliner Format umgestellt. Dieser ungewöhnliche Schritt – der Trend ging zu dieser Zeit in einigen Ländern vom Broadsheet- zum Tabloid-Format und wurde so 2007 auch von der Frankfurter Rundschau vollzogen – war der Zeitung durch Veränderungen in der Druckerei aufgezwungen worden. Ende 2012 stand die Zeitung kurz vor der Einstellung, konnte aber durch die Erhöhung der Verkäufe um 1.000 auf 18.000 Exemplare erhalten werden.[12][13]

Bis zum Relaunch am 3. Oktober 2014[14] verwendete die junge Welt die alte Rechtschreibung, während nun „die Rechtschreibung mit ss statt ß“[15] angewandt wird.

Die junge Welt ist regelmäßig auf den Buchmessen in Frankfurt am Main, Leipzig und Havanna vertreten.

Seit dem 23. April 2016 ist die junge Welt bundesweit sowie in der Schweiz und Österreich flächendeckend für den Pressehandel verfügbar, nachdem sie nicht mehr nur in der Berliner Union Druckerei, sondern auch an einem weiteren Standort in Dreieich gedruckt wird.[16] Ende 2016 stand die junge welt wieder vor dem wirtschaftlichen Ruin. Es hatte sich ein Verlust von 953.000 Euro angehäuft. Allein von Januar bis Oktober 2016 waren 144.000 Euro Verlust angefallen.[17] Im Februar 2017 hatte die junge welt wegen des Verbots von Werbung politischer und weltanschaulicher Art Probleme, Rundfunkwerbespots bei MDR Jump und Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern zu platzieren.[18]

Eigentumsverhältnisse und Finanzierung

Herausgeberin der Zeitung ist die Linke Presse Verlags-Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt e. G. (LPG). Vorbild für die 1995 erfolgte Gründung war das Genossenschaftsmodell der TAZ. Ursprünglich aus 32 Mitgliedern bestehend wuchs die Genossenschaft zunächst auf 1000 Mitglieder im Januar 2010.[19] Im September 2012 waren 1269 Mitglieder zu verzeichnen,[20] bevor die Mitgliederzahl im Februar 2017 erstmals mehr als 2000 Personen betrug, die insgesamt mehr als 3900 Anteile gezeichnet hatten.[21] Unter den Anteilseignern befinden sich Anna Conrads und weitere Politiker der Linken.[22]

Die junge Welt erscheint im Verlag 8. Mai GmbH, der Ende 2008 auch die 1957 gegründete Musikzeitschrift Melodie und Rhythmus übernahm und seitdem herausgibt.[23] Derzeit hält die Genossenschaft 95,4 Prozent der Anteile an der Verlags-GmbH, der Geschäftsführer Dietmar Koschmieder hält einen Minderheitsanteil von 4,6 Prozent. Nachdem sich bis Ende 2015 ein bilanziell ungedeckter Fehlbetrag von fast einer Million Euro angesammelt hatte, wurde ein Sanierungsprogramm entwickelt und nach Angaben der Zeitung bis Februar 2017 umgesetzt. So verzichtete die Genossenschaft auf einer Vollversammlung im November 2016 auf einen Teil der Genossenschaftskredite in Höhe von 350.000 Euro und wandelte einen weiteren Teil von 500.000 Euro in eine stille Einlage beim Verlag um.[24]

Die Zeitung enthält in den Regelausgaben so gut wie keine Anzeigen mit Ausnahme von Selbstanzeigen für den jW-shop und Ähnliches sowie von Veranstaltern politischer Ereignisse. Anzeigen gibt es jedoch in den in Abständen erscheinenden Themenbeilagen[25] von gesellschaftlichen Initiativen und Organisationen wie dem bundesweiten Mieterschutzbund oder der Berliner Mietergemeinschaft, aus dem gewerkschaftlichen Raum (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, DGB-Bildungswerk u. a.), Anzeigen wissenschaftlicher und gehobener belletristischer Verlage, aus dem Raum der Partei "Die Linke" und der ihr nahestehenden Organisationen (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Helle Panke u. a.) oder von DKP und SAV und deren Publikationen.

Haupteinnahmen sind die Erlöse aus den Print- und Onlineabonnements.[26]

Die Zeitung bietet die Möglichkeit, sowohl in den Regelausgaben als auch in den in Abständen erscheinenden Themenbeilagen Anzeigen zu schalten.[27]

Arbeitsbedingungen

Für die junge Welt wurde 1998 mit der IG Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst ein Firmentarifvertrag geschlossen. Der – als „ungewöhnlich“ angesehene – Vertrag ermöglicht es, die Löhne zwischen Betriebsrat, Gewerkschaftsvertretern und Verlagsleitung selbst auszuhandeln.

Umfang

Der Umfang der Zeitung beträgt montags bis freitags 16 Seiten:

  • Seite 1: Leitartikel, ein weiterer längerer Artikel sowie Kurzmeldungen;
  • Seite 2: Interview, ein Artikel sowie weitere Kurzmeldungen;
  • Seite 3: Schwerpunkt, meist drei Artikel unterschiedlicher Länge zu einem bestimmten Thema;
  • Seiten 4 und 5: Innenpolitik;
  • Seiten 6 und 7: Auslandsnachrichten;
  • Seite 8: zwei Kommentare (der zweite mit dem Titel „[…] des Tages“), ein Interview sowie die Rubrik „Abgeschrieben“;
  • Seite 9: Wirtschaftsteil (unter dem Titel „Kapital & Arbeit“);
  • Seiten 10 und 11: Feuilleton;
  • Seiten 12 und 13: Thema (ein ausführlicher Artikel über Innen-, Außen-, Wirtschaftspolitik, Kultur, Geschichte oder marxistische Theorie);
  • Seite 14: Leserbriefe (manchmal auch Ratgeber) und Hinweise zum Fernsehprogramm sowie zu Veranstaltungen;
  • Seite 15:
    • montags: Rezensionen politischer Literatur,
    • dienstags: Betrieb und Gewerkschaft,
    • mittwochs: Antifa,
    • donnerstags: Medien,
    • freitags: Feminismus,
    • sonnabends (Wochenendausgabe): Geschichte;
  • Seite 16:
    • an Werktagen: Sport,
    • samstags (Wochenendausgabe): Aktion.

Sonnabends erscheint zusätzlich zu den 16 Seiten die achtseitige Beilage Faulheit und Arbeit. Sie enthält in der Regel ein Interview (2 Seiten), eine Reportage (2 Seiten), eine Fotoreportage (2 Seiten), Texte der Klassiker (Marx, Engels, Lenin) und Schwarzer Kanal (Medienkritik, insgesamt eine Seite). Manchmal wird auch eine Kurzgeschichte abgedruckt. Auf Seite acht der Wochenendbeilage erscheint ein großes Kreuzworträtsel und unter der Rubrik Pol & Pott – ein Wortspiel mit Pol Pot – ein mit einem Kochrezept ergänzter feuilletonistischer Beitrag.[28]

Des Weiteren erscheinen in der jungen Welt regelmäßig Beilagen u. a. zu den Themen Literatur, Antifa, Krieg/Frieden, Feminismus, Fußball, Wirtschaft, Politische Gefangene (in Zusammenarbeit mit der Roten Hilfe), Wein, Kinder, Semesteranfang/Studierende etc.

Positionen

Das Selbstbild der jungen Welt ist das einer unabhängigen marxistischen Tageszeitung, sie versteht sich als Teil einer linken Gegenöffentlichkeit. Die junge Welt geht von der Notwendigkeit einer antikapitalistisch und internationalistisch orientierten Linken aus, die das Ziel einer sozialistischen Gesellschaft verfolgt.

Sie wendet sich gegen die neoliberale Ideologie und Politik und setzt einen Schwerpunkt im Antimilitarismus.[29] Ein wesentliches Element des Selbstverständnisses der Zeitung ist ihre antifaschistische Traditionslinie. Sie beinhaltet die Bekämpfung von völkisch-nationalistischen bis neofaschistischen Bestrebungen und Inhalten und damit einhergehend aller Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Prägend ist daneben die sozialpolitische Berichterstattung. Die von den jeweiligen Bundesregierungen als „Reformpolitik“ vertretenen Strukturveränderungen des Sozialsystems („Agenda 2010“, „Hartz IV“ u. a.) werden als „Sozialabbau“, Verschärfung der Ungleichheit und „Umverteilung von unten nach oben“ abgelehnt.[30] Viel Raum erhält der Widerspruch gegen die Reduzierung sozialer Chancen, für gewerkschaftliche Aktivitäten und Arbeitskämpfe und die sie jeweils tragenden Initiativen. Umfassend und kritisch wurden und werden Entwicklungen und Debatten in der Linkspartei.PDS und der WASG sowie der daraus hervorgegangenen Partei Die Linke, aber auch in kleineren linken Formationen wie der DKP, Attac oder der SAV dargestellt.

Im Bereich internationaler Politik vertreten die Autoren der jungen Welt überwiegend einen internationalistischen und antiimperialistischen Ansatz. Das schließt die kritische Unterstützung demokratischer und insbesondere linker Bewegungen und Regierungen wie die in Bolivien,[31] Ecuador,[32] Kuba[33] oder Venezuela[34] ein. Die Zeitung gibt unter anderem antizionistischen Positionen der linken und palästinensischen Opposition in Israel und in Palästina Raum.[35] Zu ihren regelmäßigen Beiträgern und Interviewpartnern gehört daher etwa Moshe Zimmermann.[36]

Reichweiten und Internetpräsenz

Nach Eigenangaben erreichte die verkaufte Auflage nach dem Neustart von 1994 Ende 2010 noch 17.000 Exemplare. Die Auflage stieg jedoch wieder und 2016 wurde ein zweiter Druckstandort etabliert, so dass die Zeitung in ganz Deutschland, in Österreich und der deutschsprachigen Schweiz im Einzelhandel erhältlich wurde. Inzwischen (2017) wurde die Marke von täglichen 20.000 verkauften Exemplaren überschritten.[37]

Die Zeitung enthält in den Regelausgaben so gut wie keine Anzeigen mit Ausnahme von Selbstanzeigen für den jW-shop und Ähnliches sowie von Veranstaltern politischer Ereignisse. Anzeigen gibt es jedoch in den in Abständen erscheinenden Themenbeilagen[38] von gesellschaftlichen Initiativen und Organisationen wie dem bundesweiten Mieterschutzbund oder der Berliner Mietergemeinschaft, aus dem gewerkschaftlichen Raum (Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, DGB-Bildungswerk u. a.), Anzeigen wissenschaftlicher und gehobener belletristischer Verlage, aus dem Raum der Partei "Die Linke" und der ihr nahestehenden Organisationen (Rosa-Luxemburg-Stiftung, Helle Panke u. a.) oder von DKP und SAV und deren Publikationen.

Die jährlich am "Tag der Arbeit", dem 1. Mai, verkaufte und von lokalen Unterstützergruppen auf Mai-Kundgebungen verteilte Auflage lag nach Eigenangaben 2013 bei 100.000[39] und 2017 bei 150.000 Exemplaren.[40] Entgegen dem allgemeinen und oft dramatischen Rückgang der verkauften Auflage bei Tageszeitungen[41] konnte die junge Welt die ihre vor allem im Einzelhandel steigern (2016).[42]

Haupteinnahmen sind die Erlöse aus den Print- und Onlineabonnements.[43]

Seit einem Relaunch im Februar 2006 ist die Zeitung auch im Internet vollständig zu lesen, das Archiv ist für die zurückliegenden drei Monate frei zugänglich. Das Artikel-Archiv reicht bis 1997 zurück. Besucher können politische, soziale und kulturelle Veranstaltungen und Aktivitäten aus dem linken Spektrum in einem Terminkalender ankündigen. Beilagen und Serien sind ebenfalls online verfügbar. Ein Web-Feed wird angeboten. Im Monatsdurchschnitt kam die Internetseite der jW 2006 nach Eigenangaben auf 3,4 Millionen Seitenabrufe.

Autoren von Artikeln, Essays und Features sowie Interviewpartner in der Zeitung wie auch in von ihr editierten Buchpublikationen waren u. a. (seit der Neubegründung 1995):

Chefredakteure

Bisherige Chefredakteure der jungen Welt (unvollständig):

Zeitraum Name Anmerkungen
Februar bis August 1947 Adolf Buchholz erster Chefredakteur, vorher Vorsitzender der FDJ in der Tschechoslowakei und in Großbritannien
August 1947 bis Februar 1948 Horst Brasch war 1965–1969 stellvertretender DDR-Kulturminister
Februar 1948 bis September 1949 Rudolf Mießner[45] später Mitarbeiter des Fernsehens der DDR
September 1949 bis Januar 1954 Heinz Stern[45] später Chefreporter des Magazins
1954–1960 Joachim Herrmann war 1978–1989 SED-Politbüromitglied
1960–1966 Dieter Kerschek später Chefredakteur der Berliner Zeitung
1966–1971 Horst Pehnert später stellvertretender Minister für Kultur und Leiter der Hauptverwaltung Film
1971–1977 Klaus Raddatz später stellvertretender Vorsitzender des Staatlichen Komitees für Fernsehen der DDR
1977–1984 Dieter Langguth später stellvertretender Leiter der Abteilung „Agitation“ des ZK der SED
1984 bis Herbst 1989 Hans-Dieter Schütt letzter Chefredakteur vor der Wende, später beim Neuen Deutschland
1989–1994 Jens König
1994 Günter Kolodziej
1994–1995 Oliver Tolmein
1995–1997 Klaus Behnken
1997–2000 Holger Becker
2000–2016 Arnold Schölzel promovierter Philosoph
seit 2016 Stefan Huth

Politische Einordnung

In zwei Aufsätzen für ein Dossier „Linksextremismus“ der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) rechnete der freiberufliche Extremismusforscher Rudolf van Hüllen die junge Welt zu den „organisationsunabhängigen, linksextremistischen Periodika“ (2008). Sie bediene „traditionskommunistische Vorstellungen“ (2008) bzw. sei „traditionsstalinistisch“ (2015).[46][47]

Van Hüllen ist mit seinen Forschungen umstritten. Während der universitäre Extremismusforscher Eckhard Jesse ihn in der Welt, wegen „Entlarvung“ linker Unterwanderungsstrategien lobte (2012),[48] sah ihn Andreas Speit in der taz als „wegen seinen Forschungen zum Linksextremismus bekannt und berüchtigt“ (2015)[49] und Georg Seeßlen bemerkte dort sarkastisch zu einem der zwei Aufsätze die erstaunliche Häufigkeit von "'extrem' in drei extrem schlichten Sätzen".[50] Van Hüllens Verdikt steht in einem Gegensatz zu der Tatsache, dass zu den Autoren und Tagungsreferenten der Bundeszentrale regelmäßige Beiträger der jungen Welt gehören, so etwa Christoph Butterwegge, Dietmar Dath, Florence Hervé, Moshe Zuckermann, Gisela Notz, Jörg Roesler oder Mithu Sanyal. Diese und zahlreiche andere jW-Autoren werden regelmäßig in den Literaturempfehlungen anderer Autoren der fachlichen bpb-Beiträge genannt. Die Zeitung wird seit Jahren nachrichtendienstlich vom Bundesamt für Verfassungsschutz observiert und jeweils mit in etwa gleichlautenden Urteilen in dessen Jahresberichten bewertet. 2013 etwa hieß es, die jW pflege ein "explizit 'linkes, marxistisch orientiertes' Selbstverständnis" und verunglimpfe "die freiheitliche demokratische Grundordnung" pauschal als „Kapitalismus“, den sie in einer „Phase der Zuspitzung wirtschaftlicher und sozialer Widersprüche“ sehe. Sie unterstütze - so ihre Worte - „den Kampf für ([BfV erklärend in Klammern:] gesellschaftliche) Alternativen, den Dialog und die Vernetzung zwischen den verschiedenen Strömungen der Linken“. Einzelne Redaktionsangehörige und ein nicht unerheblicher Teil der Stamm¬- und Gastautoren seien "dem linksextremistischen Spektrum" zuzurechnen. Diesen Personen, darunter "Gewaltbereite", biete die Zeitung ein Forum "zur Verbreitung revolutionären Gedankengutes". Jedoch sei "der weitere Fortbestand der jW aufgrund finanzieller Probleme ungewiss".[51]

Das Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet die Zeitung und sieht in ihr das „bedeutendste und auflagenstärkste Printmedium im Linksextremismus“.[52] Die politische und moralische Rechtfertigung der DDR und die Diffamierung der Bundesrepublik spielten eine bedeutende Rolle.[53] Sie pflege „eine traditionskommunistische Ausrichtung“ und propagiere „die Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft“. Der Verfassungsschutz vertritt weiterhin die Ansicht, dass einzelne Mitglieder der Redaktion und ein großer Teil der Autoren dem „linksextremistischen Spektrum“ zuzuordnen seien. Wiederholt sei festzustellen, dass in Beiträgen der jW (etwa über Kurdistan oder Irak) Gewalt als Mittel im Kampf gegen Kapitalismus und Imperialismus anerkannt werde. Über ausländische Guerilla- und Terrororganisationen wie die linksgerichtete kolumbianische FARC-EP, die baskische ETA und insbesondere palästinensische Gruppen werde wohlwollend und unkritisch berichtet. Sie würden zu „Befreiungsbewegungen“ umgedeutet.[54][55] Sozialistische Staaten, insbesondere Kuba, würden verherrlicht.

2017 zitierte die junge Welt im Aufmacher auf der Titelseite den gerade erschienenen Jahresbericht 2016, nach dem "die kommunistisch ausgerichtete" Zeitung "für die Errichtung einer sozialistischen/kommunistischen Gesellschaft" eintrete und "das bedeutendste und auflagenstärkste Printmedium im Linksextremismus" sei, mit einem Kommentar von 2011 aus ihrem Aufmacher zum 50. Jahrestag des Mauerbaus: "Wir sagen an dieser Stelle einfach mal: Danke". Der Autor des Artikels, Anselm Lenz, wies darauf hin, dass die junge Welt die einzige in den BfV-Berichten genannte Tageszeitung sei. Sie könne daher "als einziges oppositionelles Blatt der Republik gelten".[56]

Kontroversen

Vorwurf des Antisemitismus

Das Vorstandsmitglied Daniel Kilpert des „Koordinierungsrats deutscher Nicht-Regierungsorganisationen gegen Antisemitismus e. V.“,[57] Politologe (MA), warf 2006 in einem Aufsatz für die Bundeszentrale für politische Bildung der jW eine Verharmlosung antisemitischer Positionen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor. Kilpert kritisierte, dass dort der Zionismus als eine „Form des Rassismus“ bezeichnet werde, der die jüdische Leidensgeschichte „zum religiös-chauvinistischen Kult der Auserwähltheit“ umdeute. Fälschlich würden die „deutschen Antisemitismus-Debatten“ als „nach den Vorgaben israelischer Propagandaoffiziere“ verlaufend dargestellt. Ein kritischer offener Brief mehrerer Autoren an die Redaktion sei nicht abgedruckt worden. Die von Kilpert nicht genannten Verfasser hätten der jW vorgeworfen, es ergingen sich „in letzter Zeit Kommentatoren … in einer unerträglichen Verniedlichung“ des antisemitischen iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad, die sich „nicht selten“ als Legitimation seiner Politik lese. Man frage sich, wie die jW entsprechenden „'Überlegungen' von Neonazis argumentativ entgegentreten“ wolle. Mit Ismail Haniyya, dem Vorsitzenden der palästinensischen Hamas, habe die Zeitung zudem 2006 einen „Terroristen“ als Autor gehabt.[58] Kilpert warf allerdings auch der Süddeutschen Zeitung schon vor, antisemitischen Stellungnahmen Raum zu geben.[59]

In einem Gespräch mit dem Chefredakteur der jungen Welt Stefan Huth um den „konstruierten Zusammenhang zwischen Israel-Kritik und Antisemitismus“ bestritt 2017 Rolf Verleger, vormals Direktoriumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorsitzender der Jüdischen Gemeinschaft Schleswig-Holstein, dass es den „sagenhafte(n) Antisemitismus der Linken … wirklich gibt.“ Er halte ihn für „ein Propaganda-Konstrukt der Israel-Befürworter, um menschenrechtsorientierte Kritik abzuwürgen.“[60]

Werner Bergmann und Wilhelm Heitmeyer sahen 2005 im Antisemitismusvorwurf einen unterschiedlichen Zwecken dienenden Anlass für Kampagnen. Er finde sich bei Journalisten von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung bis zur "emphatischen linken jungen Welt". Dabei gehe es den einen darum, Israel vor Kritik zu schützen und antikapitalistische Positionen anzugreifen und den anderen darum, "die diskursive Hegemonie der Linken" bei "Antisemitismus" abzusichern.[61]

Werner Bergmann und Wilhelm Heitmeyer sahen eine Strategie der Delegitimierung darin, zu behaupten, dass der Kampf gegen Antisemitismus in Wahrheit lediglich eine Kampagne sei, um Kritik an Israel abzuwehren.[62]

Zum Verhältnis vormaliger MfS-Mitarbeiter, eines DDR-Agenten und eines RAF-Mitglieds zur jW Beschäftigung ehemaliger MfS-Mitarbeiter

In die Kritik geriet die Zeitung 2006/2007 von Seiten anderer Medien wie Der Spiegel[63] und Die Welt[64] aufgrund der Beschäftigung von früheren hauptamtlichen und inoffiziellen Mitarbeitern (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR (MfS) als Redakteure und Mitarbeiter. So war Chefredakteur Arnold Schölzel unter dem Decknamen André Holzer langjährig als IM tätig. Peter Wolter, ehemaliger Ressortleiter Innenpolitik, wurde als Westjournalist für die Weitergabe von Informationen in der Bundesrepublik Deutschland zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.[64] Auch der ehemalige DDR-Agent im Hauptquartier der NATO Rainer Rupp (Deckname Topas) arbeitete regelmäßig als außenpolitischer Autor für die Zeitung.[63]

Das vormalige Mitglied der linksterroristischen RAF Christian Klar sandte der von der jW veranstalteten Rosa-Luxemburg-Konferenz 2007 ein Grußwort, das der evangelische Theologe und frühere Rektor der Humboldt-Universität Heinrich Fink verlas, und das von der Zeitung "dokumentiert" wurde. "Terroristisches" geht daraus nicht hervor.[65]

Titelseite zum 50. Jahrestag des Mauerbaus von 1961

Zu einem Foto von Angehörigen der Kampfgruppen auf der westlichen Seite des Brandenburger Tors am 14. August 1961 schrieb die Zeitung: „Wir sagen an dieser Stelle einfach mal: Danke!“[66] Darunter waren Gründe für den Dank angegeben, etwa „für 28 Jahre Friedenssicherung in Europa“, „28 Jahre Hohenschönhausen ohne Hubertus Knabe“, „für 28 Jahre Club Cola und FKK“ und „für munteren Sex ohne Feuchtgebiete und Bild-Fachwissen“.[67]

Nach Ansicht des Telepolis- und ehemaligen junge-Welt-Autors Peter Nowak las sich die Titelseite so, „als hätten sich DDR-Patrioten und Satiriker zusammengetan.“[68] Die Gruppierung Emanzipatorische Linke in der Partei Die Linke forderte, wie die junge Welt mitteilte, „den Parteivorstand sowie alle verantwortlichen Funktions- und Mandatsträger“ auf, jegliche Zusammenarbeit mit der Zeitung zu beenden, denn „der Verherrlichung von Diktatur, von polizeilicher, geheimdienstlicher und militärischer Gewalt im Namen des Sozialismus“ dürfe „keinerlei finanzielle und werbende Unterstützung zukommen“.[69] Ein ähnlich gerichteter innerparteilicher Aufruf erreichte in den ersten fünf Tagen ca. 400 Unterstützer.[70] 31 ehemalige DDR-Bürgerrechtler, Politiker und Intellektuelle forderten daraufhin von der Partei Die Linke ein Ende der Zusammenarbeit mit der jW. Gregor Gysi und einige andere Linke-Bundestagsabgeordneter kündigten an, sich über den bereits bestehenden Stopp von Anzeigen der Fraktion in der Print-Ausgabe hinaus auch für ein Anzeigenende in der Online-Ausgabe einzusetzen.[71] Die Kritik aus der Linkspartei wurde vorwiegend von den parteirechten Gruppen Emanzipatorische Linke und Forum Demokratischer Sozialismus sowie dem Bundesarbeitskreis Shalom in der Linksjugend Solid getragen. Den Boykottaufrufen gegen die junge Welt widersprach dagegen die innerparteiliche Antikapitalistische Linke. Sie erklärte, es werde von den Kritikern „mit zweierlei Maß“ gemessen, da sie zu jeder Kooperation mit Medien schwiegen, die „imperialistische Kriege in Afghanistan und andernorts“ propagierten, die „den barbarischen Kapitalismus schönreden und Hartz IV verteidigen“, für einen „Überwachungsstaat eintreten und die Partei Die Linke regelmäßig diffamieren würden“.[72]

Literatur

  • Norman Bock: Zwischen Verdrängung und Verklärung. Die "junge Welt" in der Auseinandersetzung mit der Geschichte des europäischen Kommunismus (= Extremismus und Demokratie. Bd. 29). Nomos, Baden-Baden 2014, ISBN 978-3-8487-1111-6.
  • Anke Fiedler, Michael Meyen: Fiktionen für das Volk: DDR-Zeitungen als PR-Instrument: Fallstudien zu den Zentralorganen Neues Deutschland, Junge Welt, Neue Zeit und Der Morgen. Lit Verlag, Berlin/Münster 2011, ISBN 978-3-643-11077-0.
  • Anke Fiedler, Michael Meyen: Wer jung ist, liest die Junge Welt - Die Geschichte der auflagenstärksten DDR-Zeitung. Lit Verlag, Berlin/Münster 2013, ISBN 978-3-86153-749-6.
  • Arne Kapitza: Transformation der ostdeutschen Presse: „Berliner Zeitung“, „Junge Welt“ und „Sonntag/Freitag“ im Prozeß der deutschen Vereinigung. Westdeutscher Verlag, 1997 (Studien zur Kommunikationswissenschaft; 26), ISBN 978-3-531-13010-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung: junge Welt: Ostdeutsche Tageszeitung schafft Expansion in den Westen/ Tageszeitung junge Welt erstmals im gesamtdeutschen Pressehandel
  2. Diese Zeitung: Was ist die junge Welt?, auf: jungewelt.de.
  3. Ilko-Sascha Kowalczuk, Armin Mitter, Stefan Wolle (Hrsg.): Der Tag X – 17. Juni 1953. Die „Innere Staatsgründung“ der DDR als Ergebnis der Krise 1952/54. Ch. Links Verlag, 1995, ISBN 3-86153-083-X, S. 318.
  4. Die Junge Gemeinde, auf: jugendopposition.de.
  5. Uwe Stolzmann: Selbstanklage eines Verbohrten. In: Deutschlandradio Kultur. 7. Oktober 2009. Rezension des Buches von Hans-Dieter Schütt: Glücklich beschädigt. Republikflucht nach dem Ende der DDR. Berlin 2009.
  6. Arne Kapitza: Transformation der ostdeutschen Presse. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, S. 119.
  7. Arne Kapitza: Transformation der ostdeutschen Presse. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, S. 161ff.; Christoph Links: Das Schicksal der DDR-Verlage. Christoph Links Verlag, Berlin 2009, S. 261f.
  8. Arne Kapitza: Transformation der ostdeutschen Presse. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, S. 168.
  9. Arne Kapitza: Transformation der ostdeutschen Presse. Westdeutscher Verlag, Opladen 1997, S. 168.
  10. Über die Rosa-Luxemburg-Konferenz
  11. Wie man einen Dschungel pflanzt jungle-world.com vom 27. Juni 2007
  12. junge Welt vor dem Aus?, Ruhrbarone, 5. Oktober 2012
  13. Zeitungssterben: Leser retten Tageszeitung „Junge Welt“, Handelsblatt, 13. Januar 2013
  14. Sputnik erfolgreich gestartet, 3. Oktober 2014 (nicht mehr abrufbar) archivierte Version vom 5. Oktober 2014
  15. [1] (nicht mehr abrufbar)
  16. Pressemitteilung der junge Welt vom 25. April 2016: Ostdeutsche Tageszeitung schafft Expansion in den Westen/ Tageszeitung junge Welt erstmals im gesamtdeutschen Pressehandel
  17. Niedergang der „jungen Welt“: Marxismus im Dauerminus, taz, 10. November 2016
  18. Unzulässige Reklame?: MDR schießt kleine weiße Werbetaube der „jungen Welt“ ab, Stefan Niggemeier, 14. Februar 2017
  19. jW Nr. 19 vom 23./24. Januar 2010
  20. Informationen zur Genossenschaft Genossenschaftsmitglieder laut Website (Stand: 21. September 2012)
  21. Aus: 70 Jahre junge Welt, Beilage der jW vom 11.02.2017. Abgerufen am 21. Februar 2017.
  22. Anna Conrads wird Genossenschaftsmitglied der LPG junge Welt eG, auf: anna-conrads.de, 5. Oktober 2010.
  23. Von wegen Krise: Linke Tageszeitung übernimmt Musikzeitschrift. (Memento vom 22. Januar 2009 im Internet Archive) auf: presseportal.de, 22. Dezember 2008.
  24. junge Welt: Andere Eigentumsverhältnisse: Tageszeitung junge Welt wird 70 Jahre alt - und ist saniert.
  25. Siehe etwa: den Überblick über Themen in: [2].
  26. Mediadaten: [3].
  27. Mediadaten 2016
  28. Rubrik 'Pol & Pott' in der jungen Welt
  29. [4] Unsere Genossenschaft. Eine Broschüre der Linke Presse Verlags-, Förderungs- und Beteiligungsgenossenschaft junge Welt eG, Dezember 2014, S. 5.
  30. Siehe etwa: Christoph Butterwegge, Lagen der Ungleichheit. Armut und Reichtum im Zerrspiegel des am vergangenen Mittwoch vorgestellten Regierungsberichts, in: junge Welt, 18.4.2017, S. 12f.
  31. Siehe etwa: Boliviens Präsident zur Behandlung in Kuba, in: junge Welt, 4.3.2017, S. 2.
  32. Siehe etwa: Volker Hermsdorf, Merkwürdige Allianzen. Ecuadors Opposition ruft zur Wahl des rechten Bankers Guillermo Lasso auf. Favorit ist Lenín Moreno, in: junge Welt, 31.3.2017.
  33. Volker Hermsdorf, Wie weiter mit Havanna? US-Ministerium erteilt Genehmigung für Niederlassungen in Kuba. Contras schäumen, in: junge Welt, 7.4.2017, S. 6.
  34. Venezuela feiert den Sieg des Volkes. Hugo Chávez bleibt Staatschef, in: junge Welt, 8.10.2012.
  35. Siehe etwa: Israel: Häftlinge beginnen Hungerstreik, in: junge Welt, 18.4.2017, S. 1.
  36. Moshe Zimmermann, Deutsche Befindlichkeiten. Wie eine vorgebliche Antisemitismusbekämpfung zur ideologischen Farce gerät, in: junge Welt, 10.2.2017, S. 12f.
  37. ots, junge Welt: Andere Eigentumsverhältnisse/Tageszeitung junge Welt wird 70 Jahre alt und ist saniert, in: presseportal, 10.2.2017, siehe: [5].
  38. Siehe etwa: den Überblick über Themen in: [6].
  39. Auflage junge Welt: 100.000, in: junge Welt, 16.3.2013.
  40. Auflage 150.000: junge Welt bekannter machen, in: junge Welt, 18.3.2017.
  41. Die große IVW-Analyse der Regionalzeitungen. Die Auflagen der größten 79 Blätter, in: Fachmedien und Mittelstand, 21.1.2016, siehe: [7].
  42. ots, junge Welt: Ostdeutsche Tageszeitung schafft Expansion in den Westen/Tageszeitung junge Welt erstmals im gesamtdeutschen Pressehandel, 25.4.2016, siehe: [8].
  43. Mediadaten: [9].
  44. Daniel Kilpert: Antisemitismus von links, Bundeszentrale für politische Bildung vom 28. November 2006
  45. a b Martin Broszat, Hermann Weber, Gerhard Braas (Hrsg.): SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1993, ISBN 3-486-55262-7, S. 689.
  46. Rudolf van Hüllen: Linksextremistische Medien. Bundeszentrale für politische Bildung, 16. April 2008.
  47. Rudolf van Hüllen: "Antiimperialistische" und "antideutsche" Strömungen im deutschen Linksextremismus Bundeszentrale für politische Bildung, 5. Januar 2015
  48. Eckhard Jesse, Links vom Rand: Mit der Demokratie auf Kriegssfuß, in: Welt24, 21.1.2012, siehe: [10].
  49. Andreas Speit, NSU-Untersuchungsausschuss in Hessen, Knatsch vor Raum 301, in: taz, 19.2.2015.
  50. Georg Seeßlen, Die Karriere eines Kampfbegriffs, in: taz, 28.10.2015.
  51. Verfassungsschutzbericht 2012, o. O. (Berlin) 2013, S. 224f., siehe: [11]
  52. Bundesministerium des Inneren: Verfassungsschutzbericht 2016, S. 151
  53. Verfassungsschutzbericht 2009. (PDF; 4,3 MB) 21. Juni 2010, S. 149 ff, archiviert vom Original am 4. Juli 2010; abgerufen am 20. Mai 2011., Verfassungsschutzbericht 2010. Juli 2011, S. 113.
  54. Verfassungsschutzbericht 2006. Juni 2007, S. 152 ff, archiviert vom Original am 6. August 2009; abgerufen am 20. Mai 2011.
  55. Verfassungsschutzbericht 2007. Juni 2008, S. 135 ff, archiviert vom Original am 20. September 2008; abgerufen am 20. Mai 2011.
  56. Wir sagen an dieser Stelle einfach mal: Danke, in: junge Welt, 5.7.2017, S. 1.
  57. Siehe: Diskriminierte Minderheiten im Nahen Osten, Antisemitismus, Israelfeindschaft und deutsche Politik, 20. Mai 2014, Centrum Judaicum Berlin, [12].
  58. Daniel Kilpert: Antisemitismus von links. Bundeszentrale für politische Bildung, 28. November 2006.
  59. Daniel Kilpert, Antisemitismus in der Süddeutschen Zeitung, 5.1.2017, siehe: [13].
  60. „Es werden Pseudoprobleme diskutiert“, in: junge Welt, 28. Juni 2017, S. 3.
  61. Werner Bergmann/Wilhelm Heitmeyer, Communicating Anti-Semitism, in: Moshe Zuckermann (Hrsg.), Antisemitismus - Antizionismus - Israelkritik (Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte), Göttingen 2005, S. 70-89, hier: S. 83.
  62. Werner Bergmann/Wilhelm Heitmeyer, Communicating Anti-Semitism, in: Moshe Zuckermann (Hrsg.), Antisemitismus – Antizionismus – Israelkritik (Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte), Göttingen 2005, S. 70–89, hier: S. 83.
  63. a b Sichtbare Front. In: Der Spiegel. Nr. 28, 2006 (online).
  64. a b Die schöne junge Welt der Stasiveteranen. auf: welt.de, 21. März 2007.
  65. Dokumentiert. Die Grußbotschaft von Christian Klar Junge Welt vom 28. Februar 2007, S. 3.
  66. Wir sagen an dieser Stelle einfach mal: Danke. auf: jungewelt.de, 13. August 2011. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  67. Carsten R. Hoenig: Die Linke sagt Danke. 13. August 2011. Unter dem Artikel ist jw-Titelseite vom 13. August 2011 abgebildet.
  68. Peter Nowak: Die Mauer, eine Satire und ihre Opfer. In: Telepolis. 18. August 2011. Abgerufen am 19. August 2011.
  69. Kampagne des Tages: NO TO junge Welt. Auf: jungewelt.de, 17. August 2011. Abgerufen am 14. Januar 2017.
  70. Aufruf „Freiheit und Sozialismus“
  71. Matthias Meisner: Gysi will nicht mehr in der „Jungen Welt“ werben. In: Der Tagesspiegel. 18. August 2011.
  72. Angriff auf die Pressefreiheit. auf: jungewelt.de, 19. August 2011. Abgerufen am 14. Januar 2017.


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